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Wörrstadt

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Wappen Deutschlandkarte
Wörrstadt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wörrstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 8° 7′ OKoordinaten: 49° 51′ N, 8° 7′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Alzey-Worms
Verbandsgemeinde: Wörrstadt
Höhe: 212 m ü. NHN
Fläche: 26,75 km2
Einwohner: 7749 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 290 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55286
Vorwahl: 06732
Gemeindeschlüssel: 07 3 31 073Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Gemeindegliederung: Stadt und 1 Ortsteil
Website: www.woerrstadt.de
Ortsbürgermeister: Ingo Kleinfelder (SPD)

Die Stadt Wörrstadt in Rheinland-Pfalz ist Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Wörrstadt. Sie liegt in Rheinhessen im Landkreis Alzey-Worms am nordwestlichen Rand der Oberrheinischen Tiefebene. Zu Wörrstadt gehört der Ortsteil Rommersheim.

Geografie

Geografische Lage

Wörrstadt ist von der typischen rheinhessischen Kulturlandschaft umgeben: In den Gunsträumen wird intensiver Weinbau betrieben, in den weniger gut exponierten Lagen Ackerbau. Die rheinhessische Landschaft ist weitgehend ausgeräumt und die natürliche Vegetation ist kaum bis gar nicht vorhanden. Wörrstadt bietet hier für Rheinhessen eine Besonderheit: Mit dem Neuborn verfügt die Ortsgemeinde über eines der wenigen Waldgebiete der Region. In diesem Waldgebiet existieren viele natürliche Quellen, deren Wasser das Schwimmbad der Verbandsgemeinde, das Neubornbad, speist.

Wörrstadt liegt auf einer Erhebung, wodurch sich reizvolle und für Rheinhessen beachtliche Fernblicke ermöglichen. Von Wörrstadt aus ist der Donnersberg, der Wißberg sowie der Große Feldberg im Taunus zu sehen. Bei gutem Wetter ist auch die Skyline von Frankfurt am Main von einigen Punkten in der Gemarkung zu sehen.

Der Stadtteil Rommersheim, ehemals Eichloch, liegt in einer Senke und schmiegt sich eindrucksvoll in die Kulturlandschaft ein. Aus der Gemarkung Rommersheim kann man schöne Blicke auf den Wißberg und in Richtung Bad Kreuznach genießen.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 567 mm. Die Niederschläge sind niedrig. Sie liegen im unteren Viertel der in Deutschland erfassten Werte. An 14 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Januar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 2 mal mehr Niederschläge als im Januar. Die Niederschläge variieren mäßig. An 49 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Nachbargemeinden

Geschichte

Wörrstadt wurde 772 erstmals urkundlich erwähnt, Rommersheim im Jahr 824. Eichloch war einst der Ortsname von Rommersheim, bevor es 1931 umbenannt wurde. Am 7. November 1970 wurde Rommersheim in die Stadt Wörrstadt eingemeindet. Um 1100 wurde die ev. Kirche Sankt Laurentius als Wehrkirche erbaut. Es gab im 8. Jahrhundert schon eine frühere Kirche.Die zweite Kirche ist um ca. 1600 durch einen Blitzeinschlag abgebrannt und wurde neu aufgebaut. Die vorherige Kirche war zwar höher, doch trotzdem ist die Kirche das höchste Gebäude der Stadt. Man kann sie bei dem Vorbeifahren von der B420 aus sehen. Die katholische Kirche wurde im 18. Jahrhundert erbaut und steht neben der ev. Kirche.

Am 28. April 2009 wurde bekannt gegeben[1], dass Wörrstadt die Stadtrechte bekommen wird. Am 4. September 2009 erfolgte die Verleihung durch Ministerpräsident Kurt Beck.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[2]

SPD CDU GRÜNE BfW FWG Gesamt
2009 11 7 2 2 2 24 Sitze

Stadtbürgermeister

  • Günter Helmus - SPD (1983–2004)
  • Ingo Kleinfelder - SPD (2004–heute)

Partnerstadt

Seit 1986 pflegt Wörrstadt partnerschaftliche Beziehungen zu Arnay-le-Duc in Frankreich.

Kultur

Sehenswürdigkeiten

  • Gebäude der ehemaligen Thurn-und-Taxis-Post
  • Laurentiuskirche mit Stumm-Orgel aus dem Jahre 1759
  • Neunröhrenbrunnen, erbaut 1608. Hier entspringt der Mühlbach.
  • Ulmengraben, Reste der ehemaligen Befestigungsanlage
  • Rathaus von Rommersheim, erbaut um 1600. Rommersheim ist heute Stadtteil von Wörrstadt
  • Tagelöhnerhaus, ein historisches Wohnhaus der damaligen Unterschicht.
  • Schillerdenkmal in der Nähe des Friedhofes
  • Schmiedbrunnen im Stadtkern

Musik

  • Jazz-Club Rheinhessen e. V., gegründet 1986; veranstaltet fünf bis sechs Konzerte im Jahr, teils mit internationalen Jazzgrößen
  • Neuborn Open Air Festival (Metal/Rock Open Air)
  • mehrere Gesangsvereine
    • Gesangverein Liederkranz e. V. Wörrstadt
    • Gesangverein Sängerbund e. V. Wörrstadt
    • Gesangverein WÖ-Rommersheim

Sport

Sportstätten

  • Großsporthalle (IGS)
  • Trainingshalle (IGS)
  • Radsporthalle
  • Schießsportanlage „Im Neuborn“
  • Fußballplatz "Am Neuborn"
  • Tennisplätze "Am Schwimmbad"
  • Gemeindehalle an der Jahnstraße
  • Freibad
  • Skateanlage für Jugendliche am Neubornsportplatz

Freizeitangebote

  • Das Neubornbad liegt in ruhiger Lage, eingebettet in einer Talmulde und umgeben von Wiesen und Weinbergen, zwischen Wörrstadt und dem Stadtteil Rommersheim. Gespeist wird das Freibad mit Wasser aus der Neubornquelle. Eine Solaranlage erwärmt das kalte Quellwasser.
  • In der Umgebung von Wörrstadt sind viele ausgewiesene Radwege zu finden, die an ein umfangreiches Wegenetz angeschlossen sind und durch die reizvolle Landschaft Rheinhessens aufgewertet werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Unternehmen

Großbaustelle für die Unternehmenszentrale von JUWI im Industriegebiet Wörrstadt (Panoramaaufnahme vom Januar 2008)
Die gleiche Großbaustelle im Juni 2008

Der Hauptwirtschaftszweig Wörrstadts ist der Weinbau.

  • 3 Gewerbegebiete sind ausgewiesen, zwei davon direkt an der Bundesautobahn 63
  • Ende 2003 zählte Wörrstadt 711 Gerwerbebetriebe.
  • An Einkaufsmöglichkeiten bietet Wörrstadt für seine Größe ein übermäßiges Angebot.
  • Ein Sonderförderungsgebiet Solarpark ist ausgewiesen. Dort befindet sich ein 17,3 ha großes Solarkraftwerk[3]

Im ersten Halbjahr 2008 entstand im Industriegebiet in der Nähe der Autobahn die neue Unternehmenszentrale des Alternativenergieerzeugers JUWI. Das Unternehmen hatte zuvor in Bolanden und in Mainz seinen Sitz, doch Mitte Juli 2008 wurde die neue Zentrale in Wörrstadt bezogen. Mit rund 550 Mitarbeitern ist JUWI[4] inzwischen einer der größten Arbeitgeber in der Umgebung. Die Pfeiler des Unternehmens sind Windenergie, Solarenergie und Bioenergie.

Weinbau

Der Weinbau hat im Ort eine lange Tradition und wird in den Weingütern von Generation zu Generation weitergegeben.

Sämtliche Weingüter im Ort sind seit mehreren Generationen im Familienbesitz.

  • Böhm
  • Dorst
  • Guttandin
  • Mussel
  • Reith
  • Weinmann

Die Rebfläche im Ort gliedert sich in die beiden Weinlagen Kachelberg und Rheingrafenberg. In Wörrstadt sind die rheinhessisch typischen Bodenarten Kalkstein, Löss und Lehm vertreten.

Verkehr

Wörrstadt liegt am Schnittpunkt der Bundesstraßen 420 und 271, zwei wichtigen regionalen Verkehrsachsen. Die Gemeinde verfügt ferner über eine Abfahrt an der Bundesautobahn 63, über die man die umliegenden mittleren und großen Zentren, wie Alzey, Worms, Mainz, Kaiserslautern und Frankfurt sehr gut erreichen kann. Die Distanz zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt Deutschlands, dem Flughafen Frankfurt am Main, beträgt via Straße rund 45 km. In wenigen Kilometern Entfernung von der Gemeinde liegt der Kreuzungspunkt der Bundesautobahnen 61 (Koblenz–Ludwigshafen) und 63 (Kaiserslautern–Mainz), das Alzeyer Kreuz. Die Pariser Straße führt durch Wörrstadt.

Über die Zugstrecke von Alzey nach Mainz, die im Rheinland-Pfalz-Takt betrieben wird, erreicht man vom Bahnhof Wörrstadt aus Mainz in rund einer halben Stunde. Der Flughafen Frankfurt am Main ist via Mainz in rund einer Stunde und die Innenstadt von Frankfurt in rund 75 Minuten erreichbar.

Am Wochenende sowie an Feiertagen sind Fahrten mit dem Elsass-Express nach Wissembourg möglich.

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Adam Elsheimer, ein Maler des 17. Jahrhunderts, stammt aus Wörrstadt. Nach ihm ist die Adam-Elsheimer-Straße benannt. Seine Eltern wanderten nach Frankfurt aus, so bleibt umstritten, ob Elsheimer in Wörrstadt oder Frankfurt geboren wurde.
  • Karl Göttelmann (1858–1928), Nationalökonom und Politiker
  • Hanns Wilhelm Eppelsheimer (1890–1972), Bibliothekar und Literaturwissenschaftler
  • Mathias Schüz (* 1956), Dozent

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Einzelnachweise

  1. Rheinböllen und Wörrstadt dürfen sich künftig „Stadt“ nennen
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Stadtrat
  3. juwi baut neues Photovoltaik-Kraftwerk - In Wörrstadt entsteht größtes Solarkraftwerk im Südwesten in der Allgemeinen Zeitung vom 23. Juli 2008
  4. JUWI im Netz
Commons: Wörrstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien