Wolfgang Ockenfels
Wolfgang Ockenfels (* 1. Januar 1947 in Bad Honnef) ist ein katholischer Geistlicher, Dominikaner und Sozialethiker.
Leben
Ockenfels tritt 1967 in den Orden der Dominikaner ein. 1968 bis 1974 studiert er Philosophie und Theologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn sowie dem Institut für Gesellschaftswissenschaften der Dominikanerhochschule in Walberberg. Im Jahre 1973 wird Ockenfels zum Priester geweiht. Es folgt 1974 ein postgraduales Studium der Sozialethik und Volkswirtschaft in Freiburg (Schweiz). Dort wird er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Teutonia im CV. Er ist Assistent am Internationalen Institut für Sozialwissenschaft und Politik der Universität Freiburg. Der Schüler von Arthur Fridolin Utz (A.F.U.) wird 1978 mit dem Thema Gewerkschaften und Staat. Zur Reformdiskussion des Deutschen Gewerkschaftsbundes promoviert. 1979 wird er Redakteur beim Rheinischen Merkur und ist Mitarbeiter am Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg. 1982 wird Ockenfels Akademischer Rat an der Theologischen Fakultät der Universität Augsburg. Hier habilitiert er sich 1984 im Gebiet der Christlichen Gesellschaftslehre mit der Arbeit Politisierter Glaube ? Zum Spannungsverhältnis zwischen katholischer Soziallehre und politischer Theologie.
1985 erfolgte ein Ruf als Professor an die Theologische Fakultät Trier auf den Lehrstuhl Christliche Sozialwissenschaften mit den Lehrgebieten Politische Ethik und Theologie, Katholische Soziallehre und Sozialethik, Wirtschaftsethik sowie Familie, Medien und Gesellschaft.
Pater Wolfgang Ockenfels gehört dem Konvent Heilig Kreuz der Dominikaner in Köln an.
Wirken
Ockenfels ist zudem Geistlicher Berater des Bundes Katholischer Unternehmer BKU, Chefredakteur der Zeitschrift Die Neue Ordnung in Bonn und Beiratsmitglied der Akademie des deutschen Handwerks im Wasserschloss Raesfeld. Seit 1998 ist er auch Präsident der Internationalen Stiftung Humanum im schweizerischen Lugano. Ockenfels ist Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung. Seit 2000 ist er Kuratoriumsmitglied des Forum Deutscher Katholiken.
Ockenfels wirkt mit in der Sendung Christ in der Welt des Fernsehsenders EWTN. Hier stellt sich der kernig-eloquente Rheinländer den Fragen von Margarete Ebele über die soziale Verantwortung des Christen heute. Er hatte mehrere TV-Auftritte, u.a. bei Sabine Christiansen und Frank Plasberg ("Hart aber Fair").
Ockenfels ist am aktuellen politischen Geschehen rege interessiert, was seine deutliche Kritik am CDU-Parteiprogramm zeigt. In seinem 2009 erschienen Werk "Das hohe C: Wohin steuert die CDU?" beschäftigt er sich mit der Rolle der CDU und stellt fest, dass die CDU die Rolle der Kirche zu marginalisieren versucht.[1] In jüngster Zeit hat er diese Vorwürfe erneuert und sich deutlich von der CDU-Vorsitzenden Merkel distanziert, der er Unkenntnis der die Partei prägenden Traditionen und namentlich der katholischen Soziallehre bescheinigt.[2]
Schriften
- Heinrich Basilius Streithofen, Wolfgang Ockenfels: Diskussion um den Frieden, Seewald Stuttgart 1974, ISBN 3512002951
- Wolfgang Ockenfels: Gewerkschaften und Staat. Zur Reformdiskussion des Deutschen Gewerkschaftsbundes,1979, ISBN 392218300X
- Wolfgang Ockenfels: Politisierter Glaube?. Zum Spannungsverhältnis zwischen katholischer Soziallehre und politischer Theologie,1987, ISBN 3922183190
- Wolfgang Ockenfels: Kleine Katholische Soziallehre. Eine Einführung, 1992 (4. Auflage), ISBN 3790250023
- Wolfgang Ockenfels: Unternehmermoral in der Sozialen Marktwirtschaft, 1992 (4. Auflage), ISBN 3790251305
- Wolfgang Ockenfels, Bernd Kettern: Streitfall Kirchensteuer, Bonifatius-Druckerei Paderborn 1993, ISBN 3870887796
- Günter Triesch, Wolfgang Ockenfels: Interessenverbände in Deutschland, 1995, ISBN 3789287202
- Wolfgang Ockenfels: Armes Deutschland, Mm Verlag Aachen 1999, ISBN 3928272055
- Wolfgang Ockenfels: Familien zwischen Risiken und Chancen, Schöningh 2001, ISBN 3506746006
- Wolfgang Ockenfels: Religion und Gewalt, Bachem Köln 2003, ISBN 3761615728
- Wolfgang Ockenfels: Das hohe C: Wohin steuert die CDU?, Sankt Ulrich Verlag Augsburg 2009, ISBN 978-3-86744-111-7
Weblinks
- Vorlage:PND
- Biographie von Wolfgang Ockenfels (Universität Trier)
- "Der Spendenskandal aus Sicht der Ethik" Interview mit Wolfgang Ockenfels (Die Zeit 15. März 2002)
- Eintrag Wolfgang Ockenfels bei orden-online.de
Einzelnachweise
- ↑ „Das hohe C der CDU verblasst“, Welt Online, 11. November 2007
- ↑ „Merkel weiß nicht, was die katholische Soziallehre bedeutet!“, Domradio, 2. September 2009
Personendaten | |
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NAME | Ockenfels, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe, Dominikaner und Sozialethiker |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1947 |
GEBURTSORT | Bad Honnef |