Zum Inhalt springen

Kältemittel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Juni 2005 um 06:16 Uhr durch Conschmitt (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kältemittel bezeichnet eine Flüssigkeit, die besonders gut dazu geeignet ist, durch Verdampfen bei niedriger Temperatur und Druck Wärme aufzunehmen, und diese durch Verflüssigung bei hoher Temperatur und Druck wieder abzugeben. So regelt es DIN 8962 vom August 1962.

Entsprechend werden Kältemittel überall dort eingesetzt, wo es gilt, in einem konstant arbeitenden System Kälte herzustellen, z.B. Kühlschrank oder Klimaanlage. Im Gegensatz zu einer Kältemischung, bei der Kälte durch eine chemische Reaktion erzeugt wird, bleiben Kältemittel über lange Zeit unvermindert einsetzbar.

Wasser eignet sich jedoch nicht sehr als Kältemittel. Es wird meist dort als Kühlmittel verwendet, wo es hauptsächlich darum geht überschüssige, über der Umgebungstemperatur liegende Wärme abzutransportieren, z.B. in einem Auto oder in einem Elektrizitätswerk. Nachteilig bei Wasser sind die vergleichsweise ungünstige Lage von Gefrier- und Siedepunkt. In Kühlschränken, Klimaanlagen und Laboreinrichtungen, wo speziell das Abführen von Wärme gefragt ist, kommen spezialisierte Kältemittel zum Einsatz, die meist aus der Gruppe der Halogenkohlenwasserstoffe stammen. Das bekannteste ist vermutlich Freon bzw. Frigen. Als erste "professionelle" Kältemittel wurden Ethyläther und Methylchlorid eingesetzt, bald abgelöst von Ammoniak (R717) und schließlich von Freon (auch Frigen genannt), dem ersten für Menschen ungiftigen Kühlmittel - dessen Einsatz in Neugeräten jedoch inzwischen wegen ihrer Ozon-Unverträglichkeit von der EU untersagt ist. Mittlerweile kommen vor allem Butan (R600), Propan (R290), Isobutane (R600a) und teilhalogenierte Kohlenwasserstoffe ohne Chlor sowie Kältemittelgemische zum Einsatz . Diese Kältemittel sind zwar brennbar, was in der Praxis für stationäre Anwendungen aber kaum eine Rolle spielt, da erstens die Menge sehr gering ist, zweitens befindet sich das Kältemittel in einem geschlossenen Kreislauf. Für Kältemaschinen und Klimaanlagen für Kraftfahrzeuge ist zudem der umweltfreundliche und nicht brennbare Stoff Kohlenstoffdioxid (R744) als alternatives Kältemittel vermehrt in der Diskussion.

Ein für größere Anlagen und Absorptionskühlaggregate sehr gut geeignetes Kältemittel ist Ammoniak (NH3), da es sehr gute thermodynamische Eigenschaften und vor allem eine hohe Warnschwelle (stechender Geruch) im Defektfall aufweist.

Siehe auch

Thermodynamik, Wärmepumpe, Kältemaschine, Kühlschrank