Damaskus

Damaskus (arab.: دمشق / Dimašq ; im phönizischen Alphabet ohne Vokale: dmšq) ist die Hauptstadt von Syrien und eine der ältesten Städte der Welt. Damakus hat derzeit 1.576.797 Einwohner (Stand: 2005). In Syrien selbst wird Damaskus häufig الشام aš-Šām genannt; in der restlichen arabischen Welt wird dieser Name oft für das Land Syrien verwendet.
Geographie
Damaskus liegt am Westrand der Syrischen Wüste, östlich des Anti-Libanon im Helbun-Tal. Lebensader der Stadt war seit jeher die fruchtbare Oase der Ghuta, die durch den abflusslosen Barada bewässert wird, welcher im Anti-Libanon entspringt.
Damaskus liegt etwa 20 km östlich der Grenzen Syriens zum Libanon. Südwestlich von Damaskus, in etwa 60 km Entfernung, liegen die seit dem Sechstagekrieg von 1967 zwischen Syrien und Israel umstrittenen Golanhöhen. Die Grenze zwischen Syrien und Jordanien liegt ungefähr 90 km südlich von Damaskus.
Geschichte

Damaskus wurde bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. schriftlich erwähnt, obwohl die Siedlung wohl tausend Jahre älter ist und damit zu den ältesten dauerhaft besiedelten Städten gehört. Früh war die Stadt ein wichtiger Schnittpunkt großer Fernstraßen.
Vom 13. Jahrhundert bis 6. Jahrhundert v. Chr. Hauptstadt des Königreiches Aram wurde Damaskus im Jahr 732 v. Chr. nach zweijähriger Belagerung von Sargon II. für das Neuassyrische Reich erobert.
Später gehörte die Stadt zum Neubabylonischen Reich, dann zum Reich der Achämeniden bis es schließlich 332 v. Chr. von den Truppen Alexanders des Großen erobert wurde. Von da an blieb die Stadt tausend Jahre lang unter verschiedenen Herrschern im Einflussbreich des Hellenismus und des Römischen Reiches.
Im Jahre 635 n. Chr. wurde die Stadt von den Arabern erobert und unter den Omajjaden von 661 bis 750 Hauptstadt des Islamischen Reichs und Sitz des Kalifen. Saladin residierte im 12. Jahrhundert in der Stadt, die 1260 an die Mamluken kam. 1516 wurde sie unter Sultan Selim I. osmanisch und blieb es bis zum Ende des 1. Weltkrieges.
Danach wurde die Stadt wie ganz Syrien Mandat des Völkerbundes, das Frankreich verwaltete. Nach der Unabhängigkeit Syriens im Jahre 1946 wurde Damaskus die Hauptstadt des Landes.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl | Quelle |
---|---|---|
1981 | 1.112.214 | Volkszählung 1981 (s. Liste der Städte in Syrien) |
1994 | 1.394.322 | Hebräische Wikipedia |
1998 | 1.431.821 | General Information About Syria SyriaLive.net |
2005 | 1.576.797 | Schätzung (s. Liste der Städte in Syrien) |
Sehenswürdigkeiten
- Saladins Grab
- Ananias-Kirche
- Omajjaden-Moschee
Altstadt
Die Altstadt von Damaskus ist seit 1979 UNESCO-Weltkulturerbe. Dort liegt die Omajjaden-Moschee, die berühmten Suks und das Jahrhunderte alte Christenviertel Bab Tuma hinter dem gleichnamigen Tor ("Thomas-Tor"). Neben vielen anderen Kirchen findet man dort die Ananias-Kirche, das im Haus des biblischen Ananias sein soll.
Sonstiges
Die Einwohner der Stadt werden Damaszener genannt. Der Name der Stadt ist Ursprung der Begriffe Damast (eine Stoffart) und Zwetschge (über ital. damascino); in Anlehnung an die biblische Geschichte von Paulus, dem vor Damaskus in einer Vision Jesus erschien, entstand die (heute kaum noch gebräuchliche) Redensart "sein Damaskus erleben", was soviel bedeutet wie "eine einschneidende Erfahrung machen".
Nach Damaskus wird auch eine Spezielle Stahlschmiedetechnik benannt, das Damaszenieren, wobei der Damaszener Stahl entsteht, aus dem berühmte Damaskusmesser und Damaskusschwerter hergestellt wurden - dünn, fest und elastisch.
Literatur
- Brigid Keenan: Damaskus. Verborgene Schätze im Orient, Stuttgart 2001. ISBN 3-7630-2384-4
- Hugh Kennedy: The Prophet and the age of the Caliphates. The Islamic Near East from the sixth to the eleventh century, London 1986. ISBN 0-582-49312-9 (engl.)
- Wayne T. Pitard: Ancient Damaskus. A historical study of the Syrian city-state from earliest times until its fall to the Assyrians in 732 BC, Winona Lake 1995. ISBN 0-931464-29-3 (engl.)