Maxim-Maschinengewehr
Das Maxim-Maschinengewehr (engl. Maxim Gun) war das erste selbstladende Maschinengewehr. Es wurde 1885 von dem amerikanisch-britischen Erfinder und Konstrukteur Hiram Maxim entwickelt und war bis ins frühe 20. Jahrhundert die wichtigste Waffe seiner Art.
Vorgänger der Maxim Gun waren die Gatling-Kanone und die Gardner-Kanone, bei denen das noch Nachladen mechanisch per Handantrieb erfolgte. Bei der Maxim erfolgte der Nachlade- und Auswurfvorgang hingegen durch Ausnutzen der Rückstossenergie der abgefeuerten Geschosse. Sie galt insgesamt als wesentlich zuverlässiger als ihre Vorgängermodelle. Die erreichbare Schussfolge betrug etwa 500 Schuss pro Minute. Ursprünglich erfolgte der Einsatz als leichtes Schnellfeuergeschütz auf einer fahrbaren Lafette, später wurden leichtere Versionen auf Dreibeingestell entwickelt. Die Bedienung erforderte je nach Modell den Einsatz von bis zu 6 Mann.


Zuerst eingesetzt wurde das Gewehr bei der britischen Eroberung Matabelelands (Rhodesien/heutiges Simbabwe) 1893/1894, nachdem es 1889 von der britischen Armee übernommen worden war. Die durch die Einführung erreichte Überlegenheit in den imperialen Eroberungskriegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde gern stilisiert, so etwa von dem Schriftsteller Hilaire Belloc:
Whatever happens, we have got
The Maxim gun, and they have not.
(„Was immer auch passiert - wir haben die Maxim, die anderen haben sie nicht“)
1896 sicherte sich die britische Firma Vickers das Patent und exportierte die Waffe auch in andere europäische Länder und nach Amerika. Im Russisch-Japanischen Krieg 1904/1905 wurde es von beiden Seiten eingesetzt.
Viele weitere Maschinengewehre der frühen 20. Jahrhunderts basieren auf dem Maxim, so das deutsche MG 08, das russische PM1910, das von Vickers als Nachfolger entwickelte Vickers-Maschinengewehr (1912) und das französische Hotchkiss von 1914.