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Diskussion:Kosten der deutschen Einheit

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Polentario in Abschnitt Sichtweise

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Wäre es interessant, die Erlöse der o.g. Anstalt bzw. des Vorgängers (Bundesvermögensverwaltung) zu beziffern, die durch die Veräußerung von Grundbesitz (z.B. Forst) in Ostdeutschland erzielt wurden, der seinerzeit vom DDR-Staat übernommen wurden (?!).--Zarbi 14:43, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Der Forst wurde meiner Kenntnis nach von der Treuhandanstalt und Nachfolgeanstalten veraeussert. Fuer mehr Infos waere ich dankbar. --Camtronix 15:34, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Vielleicht ist das ein Hinweis BVVG [[1]]--Zarbi 18:47, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Sichtweise

M.E. sollte man die Sichtweise auf das Thema hinterfragen. Der Artikel gibt doch die (übliche) westdeutsche Sichtweise auf das Thema wieder. Dass die "Kosten der Deutschen Einheit" sich hauptsächlich als Sozialleistungen darstellen, die über Transfers in der Renten- und Arbeitslosenversicherung nach Ostdeutschland finanziert werden, ist schon eine fragwürdige Betrachtungsweise. Derartige Sozialleistungen sollten doch eine gesamtstaatliche Aufgabe sein. Sicherlich sind auch Transfers für die Zahlung von Renten und Sozialhilfe z.B. in Bremen nötig. Ebenso wird vernachlässigt, das die Steuereinnahmen für die Zahlung dieser Sozialleistungen bzw. Renten im Osten auch von den (jungen, gutausgebildeten) 3 Millionen ehemaliger Ostdeutscher erwirtschaftet werden, die seit der Wiedervereingung der Arbeit wegen in den Westen gezogen sind.--Zarbi 15:09, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Ich würde auch sagen, dass hier eine bestimmte Interpretaton als scheinbarer Fakt dargestellt wird. M.E. ist bereits die Formulierung "Kosten der Einheit" eine Interpretation. Man kann sie auch als "Kosten für die Beseitigung der Schäden der Teilung" interpretieren und kommt dann auf eine ganz andere Bewertung. Anorak 15:29, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Danke fuer die Rueckmeldungen. Ich war eigentlich bemueht, relativ ausgewogen zu schreiben, aber fuer Aenderungen / Aenderungswuensche waere ich natuerlich sehr dankbar. Der Name des Lemma ist sowohl in der Literatur als auch international gebraeuchlich, von daher wuerde ich dies gern behalten. Zu den Sozialleistungen: Ich denke schon, dass man herausstellen muss, dass diese um Groessenordnungen die eigentlichen Investitionen uebersteigen. Dies deutet zum einen auf eine verfehlte (Privatisierungs-)Strategie hin sowie auf die Tatsache, dass ein grosser Teil der Kosten letztendlich von den Sozialkassen getragen wurde. Wenn es um die Kosten geht, sollte man meiner Meinung nach sowohl die spezifischen Investitionskosten als auch die Transferkosten angeben. Der Hinweis mit Bremen (oder dem Saarland) ist berechtigt. Ich werde dies noch klarer darstellen. Zum finanziellen Benefit durch die Migration von ostdeutschen Arbeitskraeften gibt es eine Publikation. Wenn ich diese finde, werde ich sie einbinden. Siehe auch den neuen Unterabschnitt zu meiner Motivation. Vielen Dank. --Camtronix 15:51, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten
Naja, die Rentenversicherung in der ehemaligen DDR war genauso pleite wie der Staat DDR, da erhielten zum Teil leute rentenansprüche, die bereits vor dem Mauerbau rübergemacht hatten. Die Kohlsche (Wahlkampf)Strategie war möglichst viel auf die (in dem Sinne westdeutschen) Sozialversicherungsträger abzuwälzen, die Währungsunion 1:1 durchzuziehen und bei der Treuhand nur einen geringen Teil ausländischer Investoren zuzulassen. Das hatte gravierende Auswirkungen, eine Interpretation ex post als "hätte nie anders funktioniert" ist IMHO teleologischer Unfug. Die frage der mobilität (von wegen 3 Millionen Ostdeutsche machten rüber) ist auch der Knackpunkt in Korea, ich finde den Ansatz, sich die Auswirkungen auf die Debatte wie unterschiedliche Strategien in Korea anzuschauen, wesentlich. "Wiederveeinigungstrageien in (Süd)Korea" wäre u.U. ein lemma wert. Hinsichtlich der "historischen Notwwendigkeit" mangelt(e) es schlicht an kreativität - dazu lohnt auch der Blick aufs Saarland wie das leider gescheiterte Saarstatut. Gruß --Polentario Ruf! Mich! An! 01:01, 1. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Dein Argument mit der Rentenversicherung in der DDR verstehe ich nicht, da wie wir wissen bei Rente nicht Angespartes ausgezahlt wird, sondern aktuelle Einnahmen umgelegt werden... Darüber hinaus gibt es m.E. keine spezielle "Rentenversicherung in der ehemaligen DDR" - es gab ein solche in der DDR und auf dem Gebiet der ehemaligen DDR gibt es seit 1990 das System der Bundesrepublik.--Zarbi 13:52, 1. Sep. 2009 (CEST)Beantworten
Nun ich habe persönlich einen Fall kenengelernt, wo ein Bergmann aus Sachsen in den 50er rübermachte, sich bei der fremdenlegion 12 Jahre verpflichtete und in seinem Rentenbescheid West die freundliche Mitteilung erhielt, daß der zugehörige DDR Betrieb ihn weiterhin geführt und sogar in Abwesenheit zum Steiger befördert hatte. Die geringfügigen Rentenbeiträge kannst vergessen, aber derart Statistikjonglierei zahlte dann die RV West. --Polentario Ruf! Mich! An! 01:38, 3. Sep. 2009 (CEST)Beantworten

Motivation fuer den Artikel

Ist das Thema denn ueberhaupt relevant?

Ich denke schon, denn

  1. Leser von Wikipedia frugen danach (siehe Disk.-seite zur Deutschen Wiedervereinigung)
  2. Forschungsergebnisse zu diesem Thema liegen vor
  3. das Thema wird regelmaessig in der Presse aufgegriffen
  4. die Kosten der deutschen Einheit werden in Suedkorea ausfuehrlich diskutiert
  5. Brockhaus hat ein entsprechendes Lemma

Darf man denn die Kosten zusammenrechnen? Schuert man denn keine Neiddebatte?

Meiner Ansicht nach war es keine Frage, dass die Einheit und die damit verbundenen Kosten eine geschichtliche Notwendigkeit waren. Entsprechend spielten die Kosten in der Diskussion 1990 auch nur eine geringe Rolle. Mit etwas geschichtlichen Abstand (von 19 Jahren) darf man meiner Meinung nach aber schon die Kosten berechnen und auch auf das Missverhaeltnis zwischen den sozialen Transferkosten und den eigentlichen Investitionskosten hinweisen.

Verhindern koennte man eine Debatte sowieso nicht. Aber mit validen Daten kann man zu einer Versachlichung beitragen. So werden selbst in der serioesen Presse (F.A.Z.) die Bruttokosten (also alles Geld was in die neuen Laender floss) angegeben, ohne Steuereinnahmen und Beitraege zur Sozialversicherung zu beruecksichtigen.

Bei Betrachtung der Kosten faellt aber auch auf, dass einige Kosten (z.B. fuer den Abzug der sowjetischen Streitkraefte) erstaunlich guenstig waren.

Wie genau sind denn die Schaetzungen ?

Fuer die ersten zehn Jahre der Einheit unterscheiden sich die Schaetzungen verschiedener Quellen / Wirtschaftsforschungsinstitute um 30 bis 50%. In dieser Groessenordnung duerfte auch der Fehler der Gesamtkosten sein.

Einladung zur Mitarbeit

Das Thema ist im Artikel noch nicht erschoepfend behandelt. Ich habe noch einiges an Literatur vorliegen, was ich noch einarbeiten werde. In gleicher Weise wuerde ich mich ueber Mitarbeiter sehr freuen.

Vielen Dank, --Camtronix 16:28, 31. Aug. 2009 (CEST)Beantworten