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Schloss und Park Ettersburg

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Schloß Ettersburg bei Weimar
Zeitschneise vom ehem. KZ Buchenwald zum Schloß Ettersburg

Schloss und Park Ettersburg liegen auf dem Ettersberg (474 m), einem langgestreckten Höhenzug nördlich von Weimar.

Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, der gern in den Wäldern des Ettersbergs jagte, ließ sich das Schloß in Anlehnung an das Dorf Ettersburg (heute reichlich 500 Einwohner) in den Jahren 1706-1712 als dreiflügliges, schmuckloses Gebäude errichten. 1722 fügte er das dreigeschossige sogenannte Neue Schloß hinzu. Sein Neffe und Nachfolger Ernst August ließ 1728-1740 das Schloß umbauen und eine Freitreppe davorsetzen.

Nach dem Regierungsantritt Herzog Karl Augusts benutzte die Herzoginmutter Anna Amalie das Schloß 1776-1780 als Sommersitz. Hier traf sich ihr literarisch-musischer Kreis, dem u. a. Wieland, Goethe, Herder, der Märchenerzähler Johann Karl August Musäus und die Schauspielerin Corona Schröter angehörten; auch das Weimarer Liebhabertheater trat hier auf. Nach 1780 verlagerte sich der Sommersitz nach Tiefurt, wo der Gutshof umgebaut worden war und im Tal der Ilm eine Parkanlage im englischen Stil entstand, die nach Plänen des Landschaftsarchitekten Eduard Petzold und Ratschlägen des "Parkfürsten" Hermann von Pückler-Muskau vervollkommnet wurde.

Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahmen Großherzog Karl Alexander und Großherzogin Sophie die musische Tradition des Schlosses wieder auf.

In den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schloß Ettersburg vernachlässigt und verfiel. Es ist heute in baufälligem Zustand und für Besichtigungen nicht zugänglich. Zwar wurden Maßnahmen zur Sicherung der Bausubstanz ergriffen, doch eine umfassende Sanierung war aus finanziellen Gründen bisher nicht möglich. 1999 wurde eine vor 250 Jahren geschlagene Schneise im Park wieder freigelegt. Sie ermöglicht den Gang vom Schloß zum ehemaligen KZ Buchenwald.