Jogging
Jogging (von engl.: to jog = (daher)trotten) ist eine Form des Laufsports, bei der durch gemächliche Dauerläufe die Kondition (Ausdauer) gesteigert wird. Als Erfinder des Joggings gilt der neuseeländische Trainer Arthur Lydiard. Er gründete 1961 den ersten Jogging-Klub. Der US-amerikanische Läufer und Trainer Bill Bowerman (1911-1999) brachte 1962 die Idee nach einem Besuch in Neuseeland in die USA, von wo aus die Jogging-Bewegung sich in der ganzen Welt verbreitete. Eine ähnliche Methode propagierte bereits in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts der deutsche Arzt Ernst van Aaken.
Effekt
Durch regelmäßiges Jogging fühlt man sich in der Regel gesünder, ausgeglichener und selbstbewusster. Das Herz wird stärker, und die Atmung wird mit der Zeit durch das Joggen besser. In extremen Fällen wie z.B bei Hochleistungssportlern vergrößert sich das Herz, was bei Ruhe einen geringeren Blutdruck zur Folge haben kann.
Bei übergewichtigen Menschen kann das Jogging zu einer negativen Energiebilanz beitragen und wirkt daher unterstützend beim Abnehmen.
Wer regelmäßig im Freien joggt, hat im Allgemeinen eine geringere Erkältungsgefahr, weil sich der Körper besser an die Klimareize gewöhnt. Wenn nicht gerade Schnee- oder Eisglätte herrscht, oder Temperaturen unter -10°C herrschen, kann und sollte man das gesamte Jahr joggen.
Trainingstipps
Für Neulinge gilt: Weniger ist mehr. Man fängt am besten mit 3×10 min in der Woche an und steigert sich dann ganz langsam. Für Anfänger ist die oft empfohlene Mischung aus Laufen und Gehen nicht empfehlenswert, da auf diese Weise der Aktivierungsprozess des Stoffwechsels bei den Laufintervallen neu in Gang gesetzt werden muss. Statt dessen ist ein sehr langsames, aber andauerndes Laufen empfehlenswert.
30 Minuten pro Tag ist für Fortgeschrittene ein guter Kompromiss zwischen Nutzen und Zeitaufwand. Stattdessen kann man auch alle 2 Tage 60 Minuten laufen. Für die Trainingshäufigkeit beim Jogging gilt: Lieber öfter und kürzer statt selten und länger laufen.
Man sollte sich zu jedem Zeitpunkt des Laufes mit einer Person unterhalten können, und wenn es ein Selbstgespräch ist. Wer außer Atem kommt, läuft zu schnell und trainiert einen völlig anderen Bereich der Ausdauder - die anaerobe Ausdauer - oder schadet sich selbst.
Das Training mit Pulsuhr ist nur nach einer Feststellung des individuellen Maximalpulses sinnvoll. Faustregeln wie 180 - Lebensalter sind für eine Steuerung des Trainings zu ungenau.
Ausrüstung
Bei manchen Ratgebersendungen zum Laufen wird sehr viel Reklame für Oberbekleidung gemacht. Wer aber wirklich den Vorsatz hat, regelmäßig zu joggen, muss den größten Wert auf die Laufschuhe legen. Mit falschem Schuhwerk kann man sich seinen Gelenken und Bändern von Fuß, über Knie bis zum Hüftgelenk schweren Schaden zufügen. Beim regelmäßigem Joggen tun es nicht die Billigschuhe aus dem Supermarkt! Hier müssen Sie sich kompetente Beratung, am besten in einem Laufladen, suchen.
Literatur
- James F. Fixx: Das komplette Buch vom Laufen, Fischer : Frankfurt/am Main 1992, ISBN 3-596-23326-7 (Der Autor, Sportjournalist und Marathonläufer, kann als Begründer der Laufbewegung in Amerika gelten. Er verstarb 52-jährig am 20. Juli 1984 während eines Trainingslaufes an einem Herzinfarkt).
- Klaus Lubbers: Vom Trotten, 1995, ISBN 3499194201
- Arthur Lydiard: Jogging mit Lydiard, 1990, ISBN 3891240538
- Ernst van Aaken: Dauerbewegung als Voraussetzung der Gesundheit, 1974, ISBN 3921179106
Siehe auch
- Leichtathletik
- Marathonlauf
- Volkslauf
- Waldlauf
- Joggeln
- Prinzip der subjektiven Unterforderung
- Portal Sport