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Grodzisk Wielkopolski

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Grodzisk Wielkopolski
Wappen von Grodzisk Wielkopolski
Grodzisk Wielkopolski (Polen)
Grodzisk Wielkopolski (Polen)
Einwohner Zahlenformat
Grodzisk Wielkopolski
Basisdaten
Staat: Polen Polen

Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Grodzisk
Fläche: 18,08 km²
Geographische Lage: 52° 14′ N, 16° 22′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 4303905024 Koordinaten: 52° 14′ 0″ N, 16° 22′ 0″ O
Einwohner: 13,816 (30. Juni 2008[1])
Postleitzahl: 62-065
Telefonvorwahl: (+48) 61
Kfz-Kennzeichen: PGO
Wirtschaft und Verkehr
Straße: WolsztynPoznań
Nächster int. Flughafen: Flughafen Posen
Gmina
Gminatyp: Stadt- und Landgemeinde
Fläche: 134 km²
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4303905024
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)[2]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 4303905024
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Henryk Szymański
Adresse: Stary Rynek 1
62-065 Grodzisk Wielkopolski
Webpräsenz: www.grodzisk.wlkp.pl
Rathaus in Grodzisk Wlkp.
Ehemalige evangelische Kirche
Szeroka-Straße (Breite-Straße)

Grodzisk Wielkopolski [ˈgrɔʥisk vʲɛlkɔˈpɔlsci] (deutsch Grätz) ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Großpolen (Wielkopolskie). Die Stadt liegt südwestlich von Posen.

Geschichte

Die erste feste Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Grodzisk Wielkopolski stammt aus dem Jahr 1257. Die Schreibweise des Namens änderte sich öfters, Versionen sind: Grodisze, Grottische, Grodisce, Grozisce, Grodih, Grodziscz, Grodyscze, Grodzysko, Grodzisko, zu dem heute üblichen Grodzisk. Zeitweilig war auch der deutsche Name Grätz gebräuchlich.

Wann der Ort genau das Stadtrecht verliehen bekam, ist unbekannt. Aus Schriftstücken geht hervor, dass der Ort mit Sicherheit bereits 1303 das Stadtrecht besaß.

Die ersten Juden siedelten sich Anfang des 16. Jahrhunderts an. Das erste Dokument, das dies belegt, stammt aus dem Jahr 1505, es erwähnt den Juden Abraham von Grodzisk. Auf Jiddisch und Hebräisch hieß der Ort גרידץ (Gritz oder Gritza)[3].

1563 wurde in der Stadt eine Schule von Stanisław Ostroróg gegründet.

1593 wurde das Stadtrecht für Grodzisk Wielkopolski, das inzwischen etwa 1.160 Einwohner besaß, erneut vergeben. Die erneute Vergabe des Stadtrechtes erfolgte mit der Gründung einer neuen Stadt etwa 150 m vor der alten Stadt. 1601 wurden die ersten Privilegien für die Bierbrauerei vergeben. Der Ort wurde schnell ein wichtiger Ort für das Brauen von Bier. Ende des 18. Jahrhunderts gab es 53 Brauereien in der Stadt. 1626 wechselten die Eigentümer der Stadt zur Familie Opaliński. Sie blieben die Eigentümer bis 1775.

1793 kam die Stadt an Preußen. Von 1887 bis 1918 war Grätz Sitz des Kreises Grätz, danach bis 1932 eines polnischen Powiat, nachdem die Stadt 1920 wieder zu Polen gelangt war.

Während des 2. Weltkrieges wurde die Stadt germanisiert. In Młyniewo, einem Ort, der in der Nähe liegt, entstand ein Durchgangslager zum Weitertransport in Konzentrationslager, anfänglich für Juden, später auch für Polen und andere Kriegsgefangene. Am 27. Januar 1945 erreichte die Rote Armee die Stadt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Bierproduktion zurück und wurde 1993 eingestellt. 1999 wurde die Stadt wieder Sitz eines Powiats.

Gmina

Die Stadt- und Landgemeinde Grodzisk Wielkopolski besteht aus den folgenden Ortschaften:

Name deutscher Name
(1815-1918)
deutscher Name
(1939-45)
Albertowsko Albertoske 1939-43 Albertshof
1943-45 Albertsdorf
Biała Wieś Weißhauland Weißhauland
Borzysław Vorwerk Borzyslaw Vorwerk Hellau
Chrustowo Chrustowo Korngut
Czarna Wieś Schwarzhauland Schwarzhauland
Grąblewo Gromblewo 1939-43 Bahneck
1943-45 Grommau
Grodzisk Wielkopolski Grätz Grätz
Kąkolewo Konkolewo 1939-43 Rotenau
1943-45 Kunklau
Kobylniki Kobylnik Koppeln
Kurowo Kurowo Hennersdorf
Lasówki Gut Lasuwko ?
Ptaszkowo Ptaszkowo 1939-43 Gildenau
1943-45 Gildau
Rojewo Rojewo
1906-18 Waldhorst
Waldhorst
Słocin Slocin Vorwalden
Snowidowo Snowidowo Schneefeld
Sworzyce Sworzyce Waldesruh
Woźniki Woznik Erlenbruch
Zdrój Zdroj Grätz Abbau

Städtepartnerschaften

Söhne und Töchter der Stadt

  • Rudolf Mosse (* 1843), deutscher Verleger, Stifter des Krankenhauses in Grätz
  • Marcus Mosse (*1808) in Märkisch-Friedland (poln: Miroslawiec), Vater von Rudolf, Arzt in Grätz, im Völkerfrühling 1848 kämpfte er auf der Seite der polnischen Insurgenten im Kampf um Grätz
  • Michał Drzymała (* 1857), polnischer nationaler Aktivist
  • Salomon Herzfeld (* 1875), deutscher Rechtsanwalt und Notar, Mitglied des Hauptvorstandes des Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens
  • Hans Heinrich Müller (* 1879), deutscher Architekt

Sport

Der Fußballklub Groclin Dyskobolia spielte bis zur Saison 2007/08 in der obersten polnischen Liga, bis der Klub mit Polonia Warszawa fusionierte, welche den Platz von Grodzisk in der Ekstraklasa einnahmen. Seit der Saison 2008/09 spielt der Klub in der 4. Liga.

Verweise

Literatur

  • Heppner, A u. J. Herzberg, Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüd. Gemeinden in den Posener Landen (Koschmin u. Bromberg, 1909) s. 420ff.´
  • Wilhelm-Stempin, Nikolaus: "Nebenbahnen und ihre Strecken im Westen Polens - Wolsztyn und Umgebung"; Norderstedt 2008
Commons: Grodzisk Wielkopolski – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2008
  2. Ungültiger Metadaten-Schlüssel 4303905024
  3. Heppner u. Herzberg, Aus Vergangenheit und Gegenwart der Juden und der jüd. Gemeinden in den Posener Landen (Koschmin u. Bromberg, 1909) S. 420