Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg
Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg ist eine Ausstellung zum Schicksal der Dritten Welt im Zweiten Weltkrieg, die im September 2009 ursprünglich in den Räumen der Neuköllner „Werkstatt der Kulturen“ gezeigt werden sollte, aber aufgrund von Protesten gegen die Darstellung der Rolle von Mohammed Amin al-Husseini im Zweiten Weltkrieg verlegt werden musste.
Konzeption der Ausstellung
Die von der Köllner Gruppe Recherche „recherche international“ und der Organisation „africa avenir“ entwickelte, aus einem 2005 erschienenen Buch hervorgeganene Ausstellung sollte mit Fotos und Texten, Hörstationen und Videos die Rolle der Länder der sogenannten Dritten Welt während des Zweiten Weltkrieges beleuchten.
Sie soll das Schicksal von Millionen von Bewohnern der Kolonien der kriegsführenden Länder zeigen, die bis zum Kriegsende als Freiwillige oder gezwungenermaßen Militär und Arbeitsdienste leisteten. Viele Schlachtfelder des Krieges lagen ebenfalls in der Dritten Welt, z. B. in Lateinamerika, Nordafrika, dem Nahen Osten, Indien, Südostasien und Ozeanien und wurde verwüstet. Teilweise begannen die Kriegshandlungen schon vor dem Ausbruch in Europa 1939, etwas in Äthiopien seit 1935 und 1937 mit dem japanischen Angriff auf China.
Die Austellung sollte ursprünglich am 1. September 2009 mit einer Rede des Kameruner Historikers Kum’a Ndumbe III. in der Werkstatt der Kulturen eröffnet werden. Sie ist als Wanderaustellung konzipiert, die bis 2011 in mehreren deutschen Städten gezeigt werden soll.
Verlegung
In der Ausstellung wird auch die Rolle der Palästinenser unter der Herrschaft von al-Husseini dargestellt, der ein Befürworter des Nationalsozialismus war, freiwillig für die Waffen-SS warb und die sogenannte Endlösung der Judenfrage befürwortete. Vor der geplanten Eröffnung am 1. September lehnte die Geschäftsführung der Werkstatt der Kulturen diesen Teil der Austellung ab, um mehrere in dem Projekt aktive arabische Gruppen nicht zu verärgern.
Daraufhin zog der Veranstalter die Austellung zurück. Sie soll stattdessen nun in den „Uferhallen“ in Berlin-Wedding gezeigt werden.
Quellen
- Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg - Interaktive Wanderausstellung schlägt neues Kapitel deutscher Geschichte auf, ursprüngliches Programm
- Website der Austellung
- Kritik an Arabern unerwünscht, Tagesspiegel 26. August 2009
Literatur
- Rheinisches JournalistInnenbüro: Unsere Opfer zählen nicht. Die Dritte Welt im 2. Weltkrieg, Assoziation A, Berlin 2005
- Rezension von Markus Beinhauer
- Rheinisches JournalistInnenbüro/Recherche International e.V. (Hrsg.): Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg. Unterrichtsmaterialien zu einem vergessenen Kapitel der Geschichte, Köln 2008
- Rezension von Rosa Fava