Liste der Bischöfe von Prag

Bis auf weiteres zunächst nur die Liste der Prager Bischöfe und Erzbischöfe (Die Angaben bezüglich der Regierungsjahre, Weihe- und Sterbedaten sind in der Literatur widersprüchlich und bedürfen einer Kontrolle).

Prager Bischöfe

1.) Thietmar (Dětmar, Dietmar), 973-982, † 2. Januar 982.
2.) Adalbert (Hl. Vojtěch, Slavníkovec), 982-996 mit Unterbrechungen (994 vom Amt zurückgetreten), † 23. April 997.

Christian (Strachkvas), 994 Wahl, 996 Investitur, starb im selben Jahr noch vor der Konsekration.

3.) Thiddag (Thegdag, Bohdal, Deodatus), 998-1017, † 10. (oder 11.) Juni 1017.
4.) Ekkehard (Ekkard, Ekhard, Helicardus), 1017-1023, † 8. August 1023.
5.) Hyza (Hyzo, Hizzo, Izzo), 1023-1030, † 30. (oder 31.) Januar 1030.
6.) Severus (Šebíř) 1030-1067, † 9. Dezember 1067.
7.) Gebhart (Gebehard, Jaromír), 1068-1089, † 26. Juni 1090 (oder 1089) in Ungarn.
8.) Kosmas, 1090-1098, † 10. Oktober (oder 10. Dezember) 1098).
9.) Hermann von Prag, 1099-1122, † 17. September 1122.
10.) Meinhard (Menhart), 1122-1134, † (2. Juli oder) 3. Juli 1134 in Mähren.
11.) Johann I., 1134-1139, † 8. August 1139.

Sylvester 1139-1140

12.) Otto (Otta, Ota), 1140-1148, † 10. Juli 1148.
13.) Daniel I., 1148-1167, † 9. August 1167 auf der Rückreise von Italien an der Pest.

Gotpold (Goltpold, Gothart, Hotart), 1168, † 10. März 1168 vor der Weihe.

14.) Friedrich I. (Pfalzgraf von Sachsen), 1168-1179, 31. Januar 1179 (oder 31. Juli 1179).
15.) Valentin Wolist (Vališ), 1179-1182, † 6. Februar 1182.
16.) Heinrich Bretislav III., 1182-1197 (Přemyslovec), † 15. Juni 1197 in Cheb, im Kloster Doksany begraben.
17.) Daniel II. (Miliko von Palmberg), 1197-1214, † (28. März 1214 oder) 4. April 1214 in Velehrad, wo er auch begraben wurde.
18.) Andreas von Guttenstein, 1214-1224, † 30. Juli 1224 in Italien, seine sterblichen Überreste wurden nach Böhmen überführt, das Haupt wurde in St. Veit begraben.
19.) Pelhřim (Peregrin) von Wartenberg , 1224-1225, † 1. Februar 1240 (oder 8. oder 25. Januar 1240.
20.) Budilov (Budivoj, Budislav), 1225-1226, † 10. Juli 1226 in Rom; seine sterblichen Überreste wurden nach Böhmen überführt und "im Kloster in Prag in der Neustadt am Zderaz" bestattet.
21.) Jan II., 1226-1236, † (16. August) oder 17. August 1236.
22.) Bernhard (Buchard) Kaplíř ze Sulevic, 1236-1240, † 12. September 1240.
23.) Mikuláš (Nikolaus) z Újezda z Riesenburka, 1240-1258, † 17. oder 18. Januar 1258.
24.) Jan III. von Dražic, 1258-1278, † 21. Oktober 1278.
25.) Tobiáš von Bechyně , 1278-1296, † 1. März 1296.
26.) Rehoř Zajíc von Valdeka, 1296-1301, † 6. September 1301.
27.) Jan IV. von Dražic, 1301-1343, † 5. Januar 1343.

Ernst von Pardubitz, 1343-1344, (am 30. April 1344 zum Erzbischof ernannt)

Prager Erzbischöfe

1.) Ernst von Pardubitz, 1344-1364, † am 30. Juni 1364 auf Burg Roudnice, begraben in Kłodzko (dt. Glatz, tsch. Kladsko), ev. 1374 Überführung in die St.-Veits-Kathedrale.
2.) Jan Očko von Vlašimi, Kardinal, 1364-1379, zuvor 1351-1364 elfter Bischof von Olomouc, von Papst Urban VI. am 17. September 1378 zum Kardinal ernannt, 1379 vom Erzbischofsstuhl zurückgetreten, † 14. Januar 1380.
3.) Johann von Genzenstein, 1379-1396, zuvor (1375?)/1376-1379 Bischof von Meißen. Er verzichtete 1396 in Rom auf das Amt des Erzbischofs und weihte am 2. Juli 1396 seinen Nachfolger Olbram ze Škvorce. 1397 ging er zum dritten Mal nach Rom, um vom Papst die Erlaubnis zur weiteren Tätigkeit als Missonsbischof zu erlangen. Dies zog sich jedoch lange Zeit hin und so wurde er vom Papst zum Titularpatriarch von Alexandria ernannt. † 17. Juni 1400 in Rom, begraben in der Kirche St. Praxedy.
4.) Olbram (Wolfram) ze Škvorce, 1396-1402, † 1. Mai 1402.

Mikuláš Puchník von Černic, 1402 († 19. September 1402 auf der Burg Poděhus vor der Weihe)

5.) Zbyněk Zajíc von Hasenburg, (1402) 1403-1411, wegen des Streits mit König Wenzel IV. floh er (nach 1410) zu dessen Bruder Sigmund nach Ungarn. Er starb am 28. September 1411 auf der Reise nach Ungarn in Bratislava. Seine sterblichen Überreste wurden nach Prag überführt und in St. Veit begraben.
6.) Siegmund Albík von Uničova, 1411-1412, resignierte im September 1412 und wurde Probst des Vyšehrader Kapitels und Titularerzbischof "von Cäsarea in Palästina" . Nach dem Tod König Wenzels IV. (1419) floh er aus Prag und lebte in Mähren, Breslau und Ungarn, † 23. Juli 1427 (andere Version 23. August) starb.
7.) Konrad von Vechta, 1413-1421. Er war bereits im Jahr 1395 zum Bischof von Verden gewählt worden, jedoch vom Papst Bonifatius IX. nicht bestätigt. 1408-1413 war er 27. Bischof von Olomouc. Ende des Jahres 1412 übernahm er die Wiedereinrichtung und Administratur über die Prager Erzdiözese. Nachdem er 1421 zu den Utraquisten übergetreten war, wurde er 1421 seines Amtes entbunden und 1426 mit dem Bann belegt. † 24. Dezember 1431 in Roudnice.
Jan VI. Rokyczana 1421-1422

1421-1561 Sedisvakanz

8.) Anton Brus von Müglitz, 1561-1580, zuvor 1558-1562 Bischof von Wien, † 27. August 1580.
9.) Martin Medek von Mohelnice, 1581-1590, † 2. Februar 1590.
10.) Zbyněk Berka von Dubá, 1592-1606, von Papst Paul V. zum Kardinal ernannt, † 6. März 1606.
11.) Karel hrabě von Lemberg, 1607-1612, † 18. September 1612 im Kloster Osek, wo er auch begraben wurde.
12.) Jan Lohelius, 1612-1622, † 2. November 1622.
13.) Ernst Albrecht von Harrach, 1623-1667, von Papst Urban VIII. am 18. Januar 1626 zum Kardinal ernannt, 1655 zum Fürstbischof von Trient ernannt, die Diözese verwaltete er gemeinsam mit der Prager Erzdiözese. Er starb am 25. Oktober 1667 in Wien, wo er auch im Familiengrab in der Kirche St. Augustin begraben wurde.
14.) Jan Vilěm hrabě Libštejnský von Kolovrat, 1667-1668, † 31. Mai 1668 in Brno vor der Konsekration, wurde in der Metropolitankirche in Olomouc bestattet, sein Herz wurde in Rychnov nad Kněžnou begraben.
15.) Matthäus Ferdinand von Bilenberg, 1669-1675. Zuvor 1664-1668 1. Bischof von Hradec Kralove (ernannt am 1. Mai 1660 von Kaiser Leopold I. als erster Bischof dieser Diözese, die jedoch erst 1664 eingerichtet wurde). Er starb am 29. April 1675 in Prag (andere Version 24. April 1675), begraben wurde er in Broumov, wo er 1638 als Mönch in Kloster eingetreten und auch später als Priester tätig war. Sein Herz wurde nach seinem Willen im der Wenzelskapelle im St.-Veits-Dom bestattet.
16.) Johann Friedrich von Waldstein, 1675-1694, 1668-1674 zweiter Bischof von Hradec Kralive. † 3. Juni 1694 in Duchcove.
17.) Johann Joseph von Breuner, 1695-1710, 1670 zum Olomoucer Weihbischof und Titularbischof von Nikopolis ernannt, 1671 geweiht. † 20. März 1710 (oder 30. März).
18.) Friedrich II von Khünburg, 1713-1731, zuvor 1701-1711 Fürstbischof von Ljubljana, † 7. August 1731
19.) Daniel Joseph Mayer von Mayern, 1732-1733, am 15. März 1712 zum Weihbischof und Titularbischof ernannt. † 10. April 1733, in St. Veit begraben.

Jan Adam Hrabě Vratislav z Mitrovic 1733 (starb vor der päpstlichen Bestätigung)

20.) Johann Moritz Gustav von Manderscheid-Blankenheim, 1733-1763, zuvor 1712-1733 Bischof in Wiener Neustadt, † 26. Oktober 1763.
21.) Antonín Petr hrabě Příchovský von Příchovic, 1764-1793, am 19. November 1752 zum bischöflichen Koadjutator ernannt und zum Titularerzbischof von Emesa geweiht. 1753-1763 10. Bischof von Hradec Kralove. † 14. April 1793.
22.) Wilhelm Florentin von Salm-Salm, 1793-1810, zuvor 1776-1793 Bischof von Tournai, † 14. Septembver 1810 in Hanbach bei Amberg auf der Reise vom Bad in Kissingen nach Prag. Der Körper wurde in der Kirche von Rožmital (Rosenthal) begraben.
23.) Václav Leopold Chlumčanský von Přestavlk a Čhlumčan, 1815-1830, am 28. September 1795 zum Prager Weihbischof als Titularbischof. 1802-1815 achter Bischof von Leitmeritz. † 14. Juni 1830.
24.) Alois Josef hrabě Krakovský von Kolovrat, 1831-1833, † 28. März 1833.
25.) Ondřej Alois Ankwicz ze Skarbek-Poslawice, 1834-1838, zuvor 1814-1833 Erzbischof von L´viv (Lemberg). † 26. März 1838.
26.) Alois Josef svobod. pán Schrenk, 1838-1849, am 12. Februar 1838 zum Weihbischof von Olomouc ernannt und am 25. März 1338 zum Titularbischof geweiht, † 5. März 1849.
27.) Friedrich Johannes Jacob Cölestin von Schwarzenberg, 1849-1885, zuvor 1835-1850 Salzburger Erzbischof, Papst Gregor XVI. ernannte ihn am 24. Januar 1842 zum Kardinal. † 27. März 1885.
28.) Franziskus von Paula Schönborn, 1885-1899, zuvor 1883-1885 5. Bischof von České Budějovice. Von Papst Leo XIII. 24. Mai 1889 zum Kardinal ernannt. † 25. Juni 1899 in Sokolov.
29.) Lev Skrebenský von Hříště, 1899-1916, von Papst Leo XIII. am 15. April 1901 zum Kardinal ernannt, 1916-1920 9. Olomoucer Erzbischof, 1920 zurückgetreten (nach einem Unfall). † 24. Dezember 1938 im Schloß von Dlouha Loučka am gestorben, in der Kathedrale von Olomouc begraben.
30.) Pavel Huyn, 1916-1919, zuvor 1904-1916 9. Bischof von Brno, resignierte 1919 in Rom und wurde von Papst Benedikt XV. 1919 zum Titularerzbischof von Sofia und am 13. Juni 1921 zum Assistenten des päpstlichen Stuhls und Titularpatriarch von Alexandria ernannt. † 1. Oktober 1946 im Benediktinerkloster von Bozen.
31.) František Kordač, 1919-1931, am 13. Juli 1931 vom Amt zurückgetreten, vom Papst zum Titularbischof und Assistent des päpstlichen Stuhls ernannt. † 26. April 1934.
32.) Karel Boromejský Kašpar, 1931-1941, am 8. März 1920 zum Titularbischof und Weihbischof der Diözese Hradec Kralove ernannt, 1921-1931 11. Bischof von Hradec Kralove, Am 16. Dezember 1935 von Papst Pius XI. zum Kardinal ernannt, † 21. April 1941.
33.) Josef Beran, 1946-1969, am 25. Januar 1965 von Papst Paul VI. zum Kardinal ernannt, † 17. Mai 1969 in Rom, im Petersdom begraben.
34.) Frantisek Tomásek, 1977-1991, Papst Pius XII. ernannte ihn am 12. Oktober 1949 zum Titularbischof und Olomoucer Weihbischof (heimlich geweiht am 13. Oktober 1954), † 4. August 1992 in Prag.
35.) Miloslav Vlk, 1991-heute, zuvor 1990-1991 10. Bischof von České Budějovice.