Nadja Uhl
Nadja Uhl (* 23. Mai 1972 in Stralsund) ist eine deutsche Schauspielerin.
Leben
Bereits als Schülerin stand ihr Berufswunsch fest. Sie absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy. Ihr erstes Engagement erhielt sie 1994 am Potsdamer Hans Otto Theater. Dort spielte sie die Viola in Shakespeares Was ihr wollt, Polly Peachum in Brechts Die Dreigroschenoper, das Gretchen in Goethes Faust und die Paula in Plenzdorfs Die Legende vom Glück ohne Ende. Ihren ersten Filmauftritt hatte Uhl schon 1993 gegen Ende ihres Studiums in Der grüne Heinrich. Von 1995 an bevorzugte sie die Arbeit in Film und Fernsehen. Ihren Durchbruch erzielte sie 2000 in Schlöndorffs Film Die Stille nach dem Schuss als ausgeflippte Arbeiterin Tatjana. An Uhls Schauspieltalent wird vor allem ihre große Wandlungsfähigkeit hervorgehoben und ihre überzeugende Darstellung von Persönlichkeiten in Grenzsituationen: In Uli Edels und Bernd Eichingers Verfilmung Der Baader Meinhof Komplex stellte sie die Terroristin Brigitte Mohnhaupt dar, im gleichzeitig entstandenen Film Mogadischu spielte sie als Stewardess des entführten Flugzeugs ein Terror-Opfer.[1]
Nach vielen Jahren in Berlin-Mitte lebt Nadja Uhl heute in Potsdam. Dort verwirklichte sie ihren Traum von einem „Mehr-Generationen-Haus“, indem sie eine alte Villa kaufte und mit viel Eigenarbeit sanierte. Ihr Lebensgefährte Kay Bockhold war bis Juli 2008 Geschäftsführer des Potsdamer Vereins «Maulwurf», der sich um straffällig gewordene Jugendliche gekümmert hatte.[2] Am 27. Mai 2006 eröffnete sie dort mit ihm das frühere Varieté Walhalla, das Bockhold ebenfalls bis Juli 2008 geleitet hatte. Uhl hat eine Tochter (* 2006).
Filmographie (Auswahl)

Kleine Dealer, große Träume (1996)
- 1993: Der grüne Heinrich
- 1996: Zerrissene Herzen. Regie: Urs Odermatt. Fernsehfilm.
- 1996: Polizeiruf 110 – Kleine Dealer, große Träume – Regie: Urs Odermatt
- 1997: Blutiger Ernst
- 1999: No Sex (Fernsehfilm)
- 1999: My Sweet Home
- 2000: Die Stille nach dem Schuss – Regie: Volker Schlöndorff
- 2001: La volpe a tre zampe
- 2001: Was tun, wenn’s brennt?
- 2002: Scherbentanz
- 2002: Die Zwillinge
- 2003: Das Wunder von Lengede
- 2004: Lautlos
- 2004: Mord am Meer
- 2005: Sommer vorm Balkon – Regie Andreas Dresen
- 2006: Die Sturmflut, Fernsehfilm
- 2006: Dornröschen erwacht
- 2006: Vier Minuten
- 2006: Nicht alle waren Mörder
- 2008: Kirschblüten – Hanami
- 2008: Der Baader Meinhof Komplex
- 2008: Mogadischu
- 2009: So glücklich war ich noch nie
Auszeichnungen
- 2000: Silberner Bär auf der Berlinale 2000 für Die Stille nach dem Schuss
- 2003: Bambi und 2004: Grimme-Preis für Das Wunder von Lengede
- 2005: Silver Hugo Award des Filmfestivals Chicago als beste Darstellerin für Sommer vorm Balkon
- 2007: Jupiter Beste TV-Darstellerin für Die Sturmflut
Dokumentarfilme
- Gero von Boehm begegnet: Nadja Uhl. Gespräch, 45 Min., Produktion: ZDF, Erstsendung: 3. März 2008, Inhaltsangabe von 3sat
- Ich bin ich. Reportage, 2005, Regie: Lydia von Freyberg, Produktion: WDR-kulturreport, Erstsendung: 18. Dezember 2005, Inhaltsangabe vom WDR
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Filmographie auf Filmportal.de
- „Nadja Uhl lässt Hollywood sausen“, Die Welt, 14. August 2004
- „Potsdamer Götterburg. Heute Abend eröffnet die Schauspielerin Nadja Uhl ihr Varieté Walhalla“, Der Tagesspiegel, 27. Mai 2006
- „Die Frau mit dem extremen Etwas“, Tagesspiegel, 24. November 2008, Portrait von Katja Hübner
- „Im Porträt: Nadja Uhl. Die zweigeteilte Frau“, FAZ, 27. November 2008, Portrait von Andrea Hünniger
- Bilder
Quellen
- ↑ „Die Frau mit dem extremen Etwas“, Tagesspiegel, 24. November 2008
- ↑ „Walhalla vor dem Neuanfang. Hotelfachfrau Beate Fernengel übernimmt die Führung der Dortustraße 5“, Märkische Allgemeine, 30. Juli 2008
Personendaten | |
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NAME | Uhl, Nadja |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 23. Mai 1972 |
GEBURTSORT | Stralsund, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |