Liste der deutschen Kfz-Kennzeichen (historisch)
Aktuelle Kennzeichen
Siehe unter:
Deutsche Kennzeichen 1906-1945
1906 faßte der Bundesrat den Beschluß über Grundsätze des Kraftfahrzeugwesens, die durch Landesverordnungen ausgeführt wurden. Damit wurden auch polizeiliche Kennzeichen, die Vorschrift des Rechtsfahrens mit Linksüberholen im ganzen Deutschen Reich allgemeingültig eingeführt.
Preußen
- I A Landespolizeibezirk Berlin
- I B Grenzmark Posen-Westpreußen (1922-1938)
- I C Provinz Ostpreußen
- I D Provinz Westpreußen (bis 1922)
- I E Provinz Brandenburg
- I H Provinz Pommern
- I K Provinz Ober- und Niederschlesien
- I L Regierungsbezirk Sigmaringen
- I M Provinz Sachsen
- I P Provinz Schleswig-Holstein
- I S Provinz Hannover
- I T Provinz Hessen-Nassau
- I X Provinz Westfalen
- I Y Provinz Posen (von 1906-1922) und Regierungsbezirk Düsseldorf (ab 1928)
- I Z sonstige Rheinprovinz
- II A Stadtbezirk München
- II B Kreis Oberbayern
- II C Kreis Niederbayern
- II D Kreis Pfalz
- II E Kreis Oberpfalz
- II H Kreis Oberfranken
- II N Stadtbezirke Nürnberg und Fürth
- II S Kreis Mittelfranken
- II U Kreis Unterfranken
- II Z Kreis Schwaben und Neuburg
Freistaat Sachsen
- I Kreishauptmannschaft Bautzen
- II Kreishauptmannschaft Dresden
- III Kreishauptmannschaft Leipzig
- IV Kreishauptmannschaft Chemnitz
- V Kreishauptmannschaft Zwickau
- III A Polizeipräsidium Stuttgart
- III C Neckarkreis (Backnang, Besigheim, Böblingen, Brackenheim, Esslingen)
- III D Neckarkreis (Heilbronn, Leonberg, Ludwigsburg, Marbach, Maulbronn)
- III E Neckarkreis (Neckarsulm, Vaihingen, Waiblingen)
- III H Schwarzwaldkreis (Balingen, Calw, Freudenstadt, Herrenberg, Horb, Nagold)
- III K Schwarzwaldkreis (Neuenbürg, Nürtingen, Oberndorf, Reutlingen, Rottenburg)
- III M Schwarzwaldkreis (Rottweil, Spaichingen, Sulz, Tübingen, Tuttlingen, Urach)
- III P Jagstkreis (Aalen, Crailsheim, Ellwangen, Gaildorf, Gerabronn)
- III S Jagstkreis (Gmünd, Hall, Heidenheim, Künzelsau)
- III T Jagstkreis (Mergentheim, Neresheim, Öhringen, Schorndorf, Welzheim)
- III X Donaukreis (Biberach, Blaubeuren, Ehingen, Geislingen, Göppingen, Kirchheim)
- III Y Donaukreis (Laupheim, Leutkirch, Münsingen, Ravensburg, Riedlingen)
- III Z Donaukreis (Saulgau, Tettnang, Ulm, Waldsee, Wangen)
übrige Länder
- IV B Baden
- Th Thüringen
- V H Hessen (ab 1937)
- V O Provinz Oberhessen (Alsfeld, Büdingen, Friedberg, Gießen, Lauterbach, Schotten) (bis 1937)
- V R Provinz Rheinhessen (Alzey, Bingen, Mainz, Oppenheim, Worms) (bis 1937)
- V S Provinz Starkenburg (Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim, Offenbach) (bis 1937)
- M Mecklenburg (ab 1934)
- M I Mecklenburg-Schwerin (bis 1934)
- M II Mecklenburg-Strelitz (bis 1934)
- O I Oldenburg (ab 1937)
- O I Landesteil Oldenburg (bis 1937)
- O II Landesteil Lübeck (bis 1937)
- O III Landesteil Birkenfeld (bis 1937)
- A Anhalt
- B Braunschweig
- HH Hansestadt Hamburg
- HB Hansestadt Bremen
- HL Hansestadt Lübeck (bis 1937)
- L Lippe
- SL Schaumburg-Lippe
- W Waldeck (bis 1928)
- SAAR Saarland (ab 1935)
- VI A Unter-Elsaß (bis 1918)
- VI B Ober-Elsaß (bis 1918)
- VI C Lothringen (bis 1918)
- S Sachsen-Weimar-Eisenach (bis 1920)
- SM Sachsen-Meiningen (bis 1920)
- SA Sachsen-Altenburg (bis 1920)
- CG Sachsen-Coburg und Gotha (bis 1920)
- RA Reuß ältere Linie (bis 1920)
- RJ Reuß jüngere Linie (bis 1920)
- SS Schwarzburg-Sondershausen (bis 1920)
- SR Schwarzburg-Rudolstadt (bis 1920)
Nichtprivate Kraftfahrzeuge
- RP Reichspost seit 1923
- DR Deutsche Reichsbahn seit 1933
- MK Militärkraftwagen 1914 bis 1919
- RW Reichswehr 1923 bis 1935
"Drittes Reich"
Zwischen 1933 und 1945 wurden folgende Änderungen bzw. Ergänzungen vorgenommen:
Das Saarland besaß bis zur Wiederangliederung an das Deutsche Reich am 1. März 1935 ein eigenes Nationalitätenkennzeichen: SA.
Nichtprivate Kraftfahrzeuge wurden territorial unabhängig mit folgenden Kennzeichen versehen:
- WH Wehrmacht Heer ab 1935
- WM Wehrmacht Kriegsmarine ab 1935
- WL Wehrmacht Luftwaffe ab 1935
- WT Wehrmacht Straßentransportdienst ab 1943
- Pol Polizei ab 1935
- RAD Reichsarbeitsdienst ab 1941
- OT Organisation Todt ab 1943
- RK Deutsches Rotes Kreuz ab 1943
- SS Schutzstaffel ab 1936
Mit der Eingliederung Österreichs am 13. März 1938 wurden die dort geltenden Vorschriften zur Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen übernommen, obwohl im Erscheinungsbild ein deutlicher Unterschied zu den deutschen Kennzeichen bestand. Die Kennzeichen waren mit weißer Schrift auf schwarzen Grund ausgeführt und trugen folgende Buchstabengruppen zur Kennzeichnung der Landesteile:
- W Wien
- Nd Niederdonau
- Od Oberdonau
- Sb Salzburg
- St Steiermark
- K Kärnten
- TV Tirol-Vorarlberg
Mit der von der Tschechoslowakischen Republik erzwungenen Abtretung des Sudetenlandes im Herbst 1938 wurde das Kennzeichen
eingeführt. Diejenigen Gebiete, die an Preußen, Bayern oder Österreich angegliedert wurden, erhielten die jeweils dort geltenden Kennzeichen. Nach der gewaltsamen Annexion der restlichen Gebiete der Tschechoslowakei am 15. März 1939 wurde das so genannte "Protektorat Böhmen und Mähren" geschaffen, in dem folgende KFZ-Kennzeichen vorgeschrieben wurden.
- PA Land Böhmen
- PB Land Mähren-Schlesien
- PC Bahn- und Postverwaltung
- PD Stadt Prag
- PS Sicherheitsorgane
- PV Verwaltung
Nach dem Kriegsausbruch und dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen wurden im Oktober 1939 Teile Polens annektiert. Diejenigen Gebiete, die den Provinzen Ostpreußen und Schlesien angegliedert wurden, erhielten die dortigen KFZ-Kennzeichen. Die übrigen Gebiete wurden in zwei so genannte Reichsgaue eingeteilt:
Aus den restlichen besetzten polnischen Gebieten wurde das so genannte Generalgouvernement gebildet, das 1939-1942 ein eigenes Unterscheidungszeichen besaß, danach wurden in dessen Distrikten folgende KFZ-Kennzeichen benutzt:
- Ost Generalgouvernement von 1939-1942
- I Ost Distrikt Krakau
- II Ost Distrikt Radom
- III Ost Distrikt Lublin
- IV Ost Distrikt Warschau
- V Ost Distrikt Galizien
Nach der Eroberung Frankreichs und der Benelux-Länder wurden Elsass-Lothringen und Luxemburg annektiert und ab 1941 folgende Kennzeichen vergeben:
- Lux Luxemburg
- IV ST Straßburg
- IV T Altkirchen, Mülhausen, Thann
- IV U Erstein, Molsheim, Schlettstadt
- IV X Gebweiler, Kolmar, Rappoltsweiler
- IV Z Hagenau, Weißenburg, Zabern
Nach der Zusammenlegung Deutschlothringens (Département Moselle) mit dem Gau Saarpfalz (1941) zur "Westmark" war folgendes Kennzeichen gültig:
- Wm Westmark
Während des Krieges gegen die Sowjetunion mussten in den besetzten Gebieten folgende Kennzeichen benutzt werden:
- LT Lettland (1941-1942)
- LS Lettland (1941-1942)
- RO Reichskommissariat Ostland (ab 1942)
- RKU Reichskommissariat Ukraine (1941-1942)
- RU Reichskommissariat Ukraine (ab 1942)
Im Bereich der Militärbefehlshaber in besetzten und befreundeten Ländern wurden folgende Kennzeichen geführt:
ab 1941:
- MB Militärbefehlshaber Belgien und Nordfrankreich
- MD Befehlshaber der deutschen Truppen in Dänemark
- MF Militärbefehlshaber in Frankreich
- MG Militärbefehlshaber im Generalgouvernement
- MH Militärbefehlshaber in den Niederlanden
- MN Militärbefehlshaber Norwegen
- MO Militärbefehlshaber Reichskommissariat Ostland
- MR Deutsche Heeresmission Rumänien
- MS Militärbefehlshaber Südost (Serbien, Griechenland)
- MU Militärbefehlshaber Reichskommissariat Ukraine
ab 1942:
- RK Reichskommissare für die besetzten norwegischen und niederländischen Gebiete
- ZB Militärbefehlshaber Belgien und Nordfrankreich (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge)
- ZF Militärbefehlshaber Frankreich (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge)
ab 1943:
- ZO Militärbefehlshaber Operationsgebiet Ost (nichtwehrmachtseigene Fahrzeuge)
Quelle: kennzeichengeschichte.de
Deutschland 1945-1956
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in vier Besatzungszonen geteilt. Die alliierten Mächte führten eigene Registrierung und Kennzeichnung von Kraftfahrzeugen durch. Ende 1945 wurden die ersten einheitlichen Kennzeichen eingeführt. In der britischen Besatzungszone war zunächst ein dem heutigen Prinzip ähnelndes Verfahren üblich. Die drei Anfangsbuchstaben standen als Kennzeichen für den Zulassungsbezirk (z.B. DUS für Düsseldorf).
1947 schlossen sich die Briten dem System an, das 1946 in der amerikanischen und französischen Besatzungszone eingeführt worden war, die sowjetische folgte 1948. Einheitlich wurde das Kennzeichnungssystem erst 1949, nachdem auch die französische Zone den Zonenbuchstaben in das Kennzeichen einführte (A = amerikanische Besatzungszone, B = britische Besatzungszone, F = französische Besatzungszone, S = sowjetische Besatzungszone).
Berlin blieb ein Sondergebiet mit eigenen Bestimmungen, die ersten Kfz-Kennzeichen 1945 dort enthielten nur Ziffern. Das Saarland wurde als »souveräner Staat« 1948 ausgegliedert.
- A
- A Anhänger in brit. u. am. BZ (1946-1947)
- AAC Aachen (1945-1947)
- AB Bayern (1948-1956)
- AE Bremen (amerik. Enklave) (1948-1956)
- AGR Agrarfahrzeuge (1945-1947)
- AH Hessen (1948-1956)
- ARN Arnsberg (1945-1947)
- AUR Aurich (1946-1947)
- AW Nord-Baden, Nord-Württemberg (1948-1956)
- B
- B Bayern (1950-1956)
- BD Süd-Baden (1945-1949)
- BG Berlin (1945-1947)
- BH Hamburg (1948-1956)
- BM Berlin (1945- 1946)
- BM Bremen (amerik. Enklave) (1947)
- BN Niedersachsen 1948-1956
- BP Brandenburg (Provinz) 1945-1947
- BR Nordrhein-Westfalen (1948-1956)
- BRA Braunschweig (1945-1947)
- BS Schleswig-Holstein (1948-1956)
- BT Zentralverwaltung und unterstellte Institutionen (SBZ/1947-?)
- BY Bayern (1946-1947)
- By Lindau (1949-1956)
- D
- DDR Regierung DDR (1949-1950)
- DR Deutsche Reichsbahn (1945)
- DUS Düsseldorf (1945-1947)
- F
- FB Süd-Baden (Südbaden) (1949-1956)
- FBY Lindau (1949-1956)
- FR Rheinland-Pfalz (1949-1956)
- FS Saarland (geplant 1948)
- FW Süd-Württemberg, Hohenzollern
- H
- H Hamburg (1945-1947)
- H Hessen (1950-1956)
- HA Niedersachsen (1947)
- HAN Hannover (1945-1947)
- HB Bremen (1945-1947)
- HE Hessen (1946-1947)
- HG Hamburg (1947)
- HIL Hildesheim (1945-1947)
- M
- MGH Hamburg (1945)
- MIN Minden (1945-1947)
- MP Mecklenburg (Provinz) (1945-1947)
- MUN Münster (1945-1947)
- N
- N Niedersachsen (1950-1956)
- NR Nordrhein (1947)
- P
- PF Pfalz (1945-1949)
- R
- R Nordrhein-Westfalen (1950-1956)
- RL Rheinland (1945-1949)
- RP Reichspost (1945)
- S
- S Schleswig-Holstein (1945-1947)
- SA Saarland (1945-1948)
- SB Brandenburg (1948-1953)
- SB Sachsen (1945-1947)
- SC Sachsen (1945-1947)
- SF Sachsen (1945-1947)
- SH Sachsen (1945-1947)
- SH Schleswig-Holstein (1947)
- SK Sachsen (1945-1947)
- SL Sachsen (Leipzig) (1948-1953)
- SM Sachsen (1945-1947)
- SM Mecklenburg (1948-1953)
- SN Sachsen (1945-1947)
- SN Sachsen-Anhalt (1945-1947)
- SN Sachsen-Anhalt (Provinz) (1945-1947)
- ST Thüringen (1945-1947)
- STA Stade (1946-1947)
- W Nord-Baden, Nord-Württemberg (1950-1956)
- WB Nord-Baden, Nord-Württemberg (1950-1956)
- WF Westfalen (1947)
- WT Süd-Württemberg, Hohenzollern (1945-1949)
- X Lindau (1947?-1949)
Quelle: www.kennzeichengeschichte.de
Die Kennzeichen in der DDR von 1956-1990
Kennzeichenpflichtig waren alle Kfz mit mehr als 50 cm3. Die Kennzeichen hatten die allgemeine Form XX 00-00. Wenn im folgenden nicht explizit anders angegeben, befand sich auf den Kennzeichen schwarze Schrift auf weißem Grund. Mit der Zunahme des Fahrzeugbestandes wurde Oktober 1974 zusätzlich die Form XXX 0-00 eingeführt. Der erste Buchstabe des Kennzeichens gab den Bezirk an, in dem das Fahrzeug zugelassen war. Einige Bezirke hatten dabei zwei verschiedene mögliche Buchstaben als Kennzeichen.
A | Rostock |
B | Schwerin |
C | Neubrandenburg |
D oder P | Potsdam |
E | Frankfurt (Oder) |
F oder L | Erfurt |
H oder M | Magdeburg |
I | Ost-Berlin, IA, IB für Pkw, IC für Omnibusse, ID für Krafträder und IH für Lkw |
K oder V | Halle |
N | Gera |
O | Suhl |
R oder Y | Dresden |
S oder U | Leipzig |
T oder X | Karl-Marx-Stadt |
Z | Cottbus |
Aus dem zweiten Buchstaben liessen sich unter Umständen Rückschlüsse auf die Herkunft innerhalb des Bezirks ziehen, so gab es beispielsweise im Kreis Rathenow, Bezirk Potsdam viele mit der Buchstabenkombination PR beginnende Kennzeichen, oder im Kreis Pasewalk, Bezirk Neubrandenburg viele Kennzeichen mit CU bzw. CN. Hierüber gab es aber keine offiziellen Angaben.
Die Kombination VA war der NVA vorbehalten, GT den Grenztruppen bzw. GS dem Grenzschutz, nur 1990. Die Deutsche Volkspolizei verwendete . Bei allen folgte eine ausschließliche Zahlenkombination. Bestimmte Kombinationen der normalen Kennzeichen waren zur Tarnung für Zivilfahrzeuge der Kriminalpolizei und für das MfS reserviert. Die GST nutzte Kennzeichen mit schwarzer Schrift auf gelbem Grund.
Diplomatische Vertretungen und Konsulate verwendeten zweibuchstabige, mit einem C beginnende Kennzeichen mit weißer Schrift auf rotem Grund. Andere Ausländer nutzten dagegen zweibuchstabige, mit einem Q beginnende Kennzeichen mit weißer Schrift auf blauem Grund. Hierbei gab es den folgenden Schlüssel:
CC | Dienstfahrzeuge konsularischer Vertretungen und konsularischer Amtspersonen |
CD | Diplomatische Vertretungen und deren Personal |
CY | Fahrzeuge des technischen und administrativen Personals |
QA | Ausländische Korrespondenten |
QB | Außenhandelsniederlassungen, Industrievetretungen und kommerzielle Büros |
QC | Reisebüros, Fluggesellschaften und Kultur- und Informationszentren |
QD | Sonstige |
QX | wie QB |
Das seit 1966 verwendete Zollkennzeichen bestand aus einer Ziffer, die den Zollbezirk angab, einem Bindestrich und vier weiteren Ziffern.
Literatur
- KFZ-Kennzeichen Deutschlandkarte, Edition Jungbluth, ISBN 3-932172-00-0
- Die Geschichte der deutschen KFZ-Kennzeichen, 2. Auflage, Andreas Herzfeld, Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e.V. 2004, ISBN 3-935131-02-X