Bibliotheksreferendariat
Das Bibliotheksreferendariat bereitet in einer zweijährigen Ausbildungszeit auf den Höheren Bibliotheksdienst vor. Es gibt es in zwei Formen: für den Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken und an öffentlichen. Bewerbungsvoraussetzung ist grundsätzlich ein bereits erfolgreich abgeschlossenes, mindestens 3 jähriges Hochschulstudium einer beliebigen Fachrichtung. Die Bibliotheken schreiben die Stellen in der Regel jedoch je nach Bedarf für die Absolventen spezifischer Fachrichtungen aus. Beide Formen gliedern sich in eine praktische Ausbildung an einer Bibliothek und eine theoretische Ausbildung. Diese wird entweder als postgraduales Fernstudium mit festglegten Präsenzzeiten am Institut für Bibliothekswissenschaft der Humboldt Universität in Berlin während der gesamten 24 monatigen Referendariatszeit parallel zur praktischen Ausbildung absolviert. Oder es schließt sich an den ersten, ausschließlich praktischen 12 monatigen Ausbildungsteil in der Bibliothek der ebenfalls 12 Monate dauernde, ausschließlich theoretische Ausbildungsteil an der Bayerischen Bibliotheksschule in München an.Das Bibliotheksreferendariat endet mit der Laufbahnprüfung für den Höheren Bibliotheksdienst.
In Thüringen erfolgt die Ausbildung in der Form eines Volontariates. Nordrhein-Westfalen hat die Ausbildung ganz an die Fachhochschule Köln abgegeben, d.h. der Auszubildende absolviert im Rahmen eines Aufbaustudiums ("Master of Library and Information Science") Praktika an Bibliotheken, wird aber abgesehen von einer Praktikumsvergütung nicht bezahlt. Der Studienabschluss der FH Köln wird außerhalb NRWs rechtlich nicht als Laufbahnprüfung anerkannt, weshalb eine Einstellung in das Beamtenverhältnis dort in der Regel nicht möglich ist. Brandenburg,Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen bilden aus finanziellen Gründen mittlerweile keine Bibliotheksreferendare mehr aus, sondern greifen bei Bedarf auf die Absolventen anderer Bundesländer und des Bundes zurück.