Didache
Erscheinungsbild
Frühchristliche Schrift, lange im gottesdienstlichen Gebrauch.
Die Didache - auch "Lehre der zwölf Apostel" genannt - ist eine frühchristliche Schrift (ca. 150-180, nach anderen 100-120 n.Chr.), wahrscheinlich in Syrien verfasst. Es ist die wohl früheste Kirchenordnung der Christenheit. Lange Zeit wurde sie unter die inspirierten Schriften gezählt - erst Eusebius von Cäsarea zählte sie unter die unechten Schriften.
Gliederung
- Kapitel 1-6: Taufkatechese
- Kapitel 7-10: Liturgische Anweisungen (Taufe, Abendmahl, Fasten, Beten, Salbungen)
- Kapitel 11-15: Kirchenordnung (Wanderlehrer, Propheten, Gottesdienst, Gemeindewahlen)
- Kapitel 16: Eschatologie
Inhalt und Textbeispiele
In kurzen Aussagen wird nach Art eines neuzeitlichen Katechismus die katholische Lehre dargelegt. Systematisch werden einzelne Themengebiete behandelt, die vielfach auch heute noch für unterschiedliche Diskussionen Relevanz besitzen.
Beispielsweise zur Abtreibung:
- Kapitel 2.1: Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht Knaben schänden, du sollst nicht huren, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht Zauberei treiben, du sollst nicht Gift mischen, du sollst nicht ein Kind durch Abtreibung morden, und du sollst das Neugeborene nicht töten.
Hinsichtlich des Sündenbekentnisses und der Eucharistie:
- Kapitel 9.5: Niemand aber soll essen und auch nicht trinken von eurer Eucharistie als die, die getauft worden sind auf den Namen des Herrn. Denn auch darüber hat der Herr gesprochen: Gebt nicht das Heilige den Hunden.
- Kapitel 14.1: An jedem Herrentage, wenn ihr zusammenkommt, brecht das Brot und sagt Dank, nachdem ihr zuvor eure Verfehlungen bekannt habt, damit euer Opfer rein sei.