Zeitgeist (2007)
Film | |
Titel | Zeitgeist - Der Film |
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Originaltitel | Zeitgeist the Movie |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2007 |
Länge | 116 Minuten |
Stab | |
Regie | Peter Joseph |
Produktion | Peter Joseph |
Zeitgeist ist ein von Peter Joseph produzierter Dokumentarfilm, der sich mit mehreren Verschwörungstheorien rund um das Christentum, den Anschlägen vom 11. September 2001 sowie der Verbindung zwischen Hochfinanz und Kriegswirtschaft beschäftigt. Der Film wurde im Juni 2007 kostenlos über Google Video[1] sowie auf DVD veröffentlicht. Mit 70.000 Downloads pro Tag ist Zeitgeist innerhalb kurzer Zeit zu einem der erfolgreichsten Internet-Filme geworden.[2]
Am 2. Oktober 2008 erschien unter dem Titel Zeitgeist: Addendum eine ebenfalls von Peter Joseph gedrehte Fortsetzung des Films, in welchem unter anderem stärker auf die Finanzwirtschaft und das Bankensystem eingegangen wird.[3]
Inhalt
Teil I Die größte Geschichte aller Zeiten

Der erste Teil des Films widmet sich den messianischen Legenden vieler Kulturen der vorchristlichen Welt und den daraus übernommenen Geschichten innerhalb des Judentums und Frühchristentums. Vielen anderen Gottheiten sollen ähnliche Merkmale wie Jesus kulturübergreifend zugeschrieben worden sein, wie die Geburt durch eine Jungfrau, eine Gefolgschaft von 12 Jüngern und teilweise auch das Wirken von Wundern und die Auferstehung nach dem dritten Tage. Als Beispiele werden folgende Personen und Götter genannt: Horus, Mose, Minos, Mithras, Krishna, Joseph, Justin. Die behaupteten Gemeinsamkeiten dieser Figuren in Geburt und Kreuzigung werden als Wintersonnenwendemythos gedeutet. Dabei werden unter anderem das Kreuz, die Heiligen drei Könige und die Apostel mit Sternbildern gleichgesetzt. Der Film folgert, das Christentum sei eine von einem Establishment kontrollierte Täuschung und verneint auch die historische Existenz einer Person Jesus von Nazaret.

Teil II Die ganze Welt ist eine Bühne
Der zweite Teil des Films behauptet, die Terroranschläge am 11. September 2001 seien ein Inside Job gewesen, um den Krieg in Afghanistan und den Irakkrieg vor der US-Bevölkerung zu legitimieren. Speziell wird ausgeführt, die US-Geheimdienste seien informiert gewesen, einige der Attentäter hätten nach den Anschlägen noch gelebt und im Pentagon und in Shanksville seien gar keine Flugzeuge abgestürzt. Darüber hinaus sei die Luftsicherheitsbehörde NORAD durch eine Militärübung abgelenkt worden. Die Hauptursache für den Einsturz der Gebäude des World Trade Centers sollen gezielte Abrisssprengungen und nicht der Einschlag der Flugzeuge gewesen sein.
Teil III Achtet nicht auf die Männer hinter dem Vorhang

Der dritte und letzte Teil des Films schildert die Abschaffung der US-Zentralbank und die Gründung der Federal Reserve und die Entwicklung des Geldsystems in den USA. Dann spekuliert der Film über mögliche Ziele der „Männer hinter dem Vorhang“. Die Fed sei eine von einem Bankenkartell betriebene und kontrollierte private Organisation, deren Ziel es sei, die Bürger zu versklaven und den Staat zu kontrollieren. Die Geldschöpfung durch eine Zentralbank wird grundsätzlich in Frage gestellt. Die Einkommensteuer wird als Teil der Versklavung durch die privaten Eigner der Zentralbank verstanden. Die Mächtigen sollen außerdem daran interessiert sein, dass es einen „ewigen Krieg“ zwischen den Nationen gäbe, weil das ihnen die Möglichkeit biete sich daran zu bereichern. Hier spielt der Film wiederum auf die Terroranschläge am 11. September 2001 an, die nur das jüngste Beispiel für einen Angriff von Außen darstellen würden, um damit einen weiteren Krieg zu legitimieren. In Analogie dazu werden das Versenken der RMS Lusitania (Einstieg der Amerikaner in den Ersten Weltkrieg), der Angriff auf Pearl Harbor (Einstieg in den Zweiten Weltkrieg) und der Tonkin-Zwischenfall (Vietnamkrieg) angeführt.
Das Fernziel „der Männer hinter dem Vorhang“ soll der Aufbau einer repressiven Weltregierung sein. Die Europäische und Afrikanische Union seien Vorstufen auf dem Weg zur Bildung dieser Weltregierung. Die von der Öffentlichkeit unbemerkte Gründung einer Nordamerikanischen Union mit der Währung Amero im Jahre 2005 wird behauptet. Die zu errichtende Weltregierung würde gekennzeichnet sein durch Zensur, Kontrolle über RFID-Chips in Menschen und durch Ablenkung der Massen durch eine Spaßgesellschaft.
Auszeichnungen
Am 10. November 2007 wurde der Film im Egyptian Theater in Hollywood als Teil des 4th Annual Artist Filmfestival aufgeführt und mit dem Best feature Award für Spielfilme der Kategorie Artivist Spirit ausgezeichnet.[4][5] 2008 gewann der Nachtrag „Zeitgeist Addendum“ diese Auszeichnung ebenfalls.[6] Trotz dieser Auszeichnungen stieß der Film nur auf geringes Interesse in den Medien.
Kritiken
„Über den Film "Zeitgeist" von Peter Joseph wurde viel diskutiert. Grundsätzlich stellt sich die (zu) einfache Frage, ob dessen Inhalte wahr sind oder nicht. […] Kann etwas nicht parteilos und fundiert bewiesen werden, bedient man sich gerne rhetorischer Tricks, die uns etwas glauben oder vermuten lassen. In dieser grauen Zone wird gerne übertrieben, beleidigt, pauschalisiert und spekuliert, solange diese Art von Information in Mode ist. […] Als reine Unterhaltung eignet sich der Film natürlich genauso wie der Inhalt diverser Klatsch Zeitschriften.“
Hallo
Siehe auch
Zu Teil 1
Zu Teil 2
- Verschwörungstheorien zum 11. September 2001
- Verschwörungstheorien zum Untergang der RMS Lusitania, Angriff auf Pearl Harbor, Tonkin-Zwischenfall, Anschlag von Bologna 1980 (Strategie der Spannung, Gladio)
Zu Teil 3
Einzelnachweise
- ↑ Google Video Zeitgeist, The Movie
- ↑ Zeitgeist – Der Film und der Z-Day, 4. Februar 2008
- ↑ Zeitgeist - The Movie Homepage
- ↑ 4th Annual Artivist Film Festival and Artivist Awards Announce the Winning Films of “This Year's Festival”, 5. November 2007, press release, zugegriffen am 12. Juni 2009
- ↑ 4th Annual Artivist Film Festival and Artivist Awards: “Merging Art & Activism”. 31 Oktober 2007, press release, zugegriffen am 12. Juni 2009
- ↑ Artivist Film Festival (2008)
- ↑ Kritik von Michael Denks, veröffentlicht am 3. Februar 2009