Divide et impera
Teile und herrsche (lateinisch: divide et impera, englisch: divide and conquer) ist angeblich ein Ausspruch des französischen Königs Ludwigs XI. (1461 - 1483), geht vielleicht sogar bis auf Julius Cäsar zurück. Er steht für das Prinzip, die eigenen Gegner, Besiegten, Vasallen oder Untertanen gegeneinander auszuspielen und ihre Uneinigkeit für eigene Zwecke, zum Beispiel für die Machtausübung zu verwenden.
Deutlich humaner ist dagegen die Auffassung, große Aufgaben und Probleme dadurch besser lösen zu können, indem sie in kleinere Teilprobleme zerlegt werden, die einfacher handhabbar sind als das große Problem. Die Lösungen der Teilprobleme werden anschließend zur Gesamtlösung des großen Problems verwendet. Dies kann rekursiv angewendet werden; die Teilprobleme können ihrerseits in noch kleinere Teilprobleme zerlegt werden und so fort.
Goethe formuliert in "Sprichwörtliches" einen Gegenvorschlag: "Entzwei und gebiete! Tüchtig Wort. - Verein und leite! Bessrer Hort."
Teile und herrsche in der Informatik
Teile und herrsche findet insbesondere in der Informatik Anwendung; die Strukturierung von Computerprogrammen in Prozeduren, Funktionen, Modulen, Objekten, Komponenten, Prozessen, Threads und vieles mehr ist eine direkte Umsetzung dieses Prinzips. Es wird aufgrund seiner Universalität auch in zahlreichen Algorithmen angewendet, beispielsweise bei den Sortierverfahren Quicksort und Mergesort.
Schematischer Algorithmus
Das Grundprinzip kann als Algorithmus durch folgenden Pseudocode veranschaulicht werden:
if Objektmenge klein genug löse Problem else divide: teile Objektmenge in kleinere Teilmengen auf conquer: löse Problem rekursiv für Teilmengen merge: berechne aus Lösungs-Teilmengen eine Lösungs-Gesamtmenge fi