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Club of Rome

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Der Club of Rome ist eine nichtkommerzielle Organisation, die einen globalen Gedankenaustausch zu verschiedenen internationalen politischen Fragen betreibt. Das Generalsekretariat befindet sich zur Zeit in Hamburg im "Haus Rissen".

Er wurde 1968 gegründet. Die Idee stammt von dem italienischen Industriellen Aurelio Peccei, einem damaligen Mitglied der Firmenleitung von Fiat und Olivetti und Präsident der Unternehmensberatung Italconsult und dem Schotten Alexander King, Direktor für Wissenschaft, Technologie und Erziehung bei der Pariser Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die sich am Rande einer Konferenz in der Academia dei Lincei in Rom trafen.

Mitgliederauswahl

  • der Club soll multinational und multikulturell sein; alle Kulturen, Ideologien, Berufe und Wissenschaftszweige sollen vertreten sein
  • Mitglieder sind handverlesen, also ausgesucht (Ökonome, Industrielle, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens); Bewerbungen sind nicht möglich (Vorbild ist das Prinzip der wissenschaftlichen Akademien)
  • ein politisches Amt schließt die Mitgliedschaft aus
  • es sollen nicht mehr als 100 Mitglieder sein

Einige Mitglieder

(Mittlerweile sind die anvisierten 100 Mitglieder erreicht. Sie stammen derzeit aus mehr als 50 Ländern.)

Frühere Mitglieder

Ziel / Anliegen

Im Allgemeinen wird das gemeinsame Ziel aller Clubmitglieder wie folgt formuliert: "Unser Ziel ist die gemeinsame Sorge und Verantwortung um bzw. für die Zukunft der Menschheit!"

Wirken und Wirkung

Bis heute trat der Club of Rome im Grunde nur einmal in bedeutendem Ausmaß öffentlich in Erscheinung - und zwar mit dem 1972 veröffentlichten Bericht Die Grenzen des Wachstums, der von Dennis Meadows zusammengestellt wurde. Bis heute sind von diesem Buch 12 Millionen Exemplare in 37 Sprachen verkauft worden. 1973 wurde der Club of Rome dafür mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.

In diesem Buch wird eine Systemanalyse erläutert, nach der innerhalb des betrachteten Zeitraums bis zum Jahr 2100 das Volumen menschlichen Wirtschaftens seine Wachstumsgrenze erreichen wird. Damit sei die menschliche Existenz im geschlossenen System der Erde in Gefahr. Man ruft daher zu einer Umkehr auf, d.h. Beschränkungen des Mengenwachstums seien unbedingt notwendig, so müsse beispielsweise das Recyclingprinzip verstärkt zur Anwendung kommen, ebenso müsse eine verschärfte Kontrolle der Umweltverschmutzung zum allgemeinen Leitziel aller Länder der Erde werden. Als entscheidender Gesichtspunkt wurde eine rigorose Geburtenkontrolle gefordert, die aber nicht durchsetzbar war. Wenn die Umwelt weiterhin so verschmutzt würde, wenn die Weltbevölkerung weiterhin so expandiere, wenn die Industrie weiter so wachse, so würden bereits vor 2100 erste Rohstoffkrisen und Hungersnöte drohen.

Bislang hat sich diese Theorie des Club of Rome noch nicht in seiner Gänze erfüllt. Möglicherweise hängt dies durchaus mit vernünftigen Konsequenzen zusammen, die aus dem sehr beachteten Buch des Club of Rome gezogen worden, sicherlich auch mit technologischen Fortschritten wie der Miniaturisierung in der Informationstechnologie. Allerdings kann derzeit gewiss keine Entwarnung gegeben werden -- ob die zur internationalen Maxime anvisierte nachhaltige Entwicklung, welche die führenden Politiker, vor allem der Industrienationen, seit einiger Zeit vermehrt verkünden, rechtzeitig in die Praxis umgesetzt werden wird, darf bisher nur erhofft werden. Der Club of Rome ist Mitinitiator der Initiative für einen Global Marshall Plan.

Deutsche Gesellschaft Club of Rome

Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome, 1978 in Haus Rissen gegründet, hat sich, ähnlich wie weitere 22 nationale Gesellschaften in anderen Ländern, zum Ziel gesetzt, die Ideen und Arbeiten des Club of Rome der interessierten Öffentlichkeit in Deutschland nahezubringen, vor allem aber Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik zu einem konstruktiven Meinungsaustausch über die Zukunftsfragen der Menschheit zusammenzuführen.

Vorstand:

Literatur