Rauriker
Die Rauriker waren ein Stamm der Kelten, welcher um 400 v. Chr. (La-Tène-Zeit) aus dem Oberen Donaugebiet nach Süddeutschland und die Schweiz kam. Sein Gebiet zog sich vom Bodensee westwärts am Rhein entlang bis in die Region von Basel und dem östlichen Jura.
In Basel fand man bei Bauarbeiten beim Gaswerk Überreste einer hoch entwickelten, strukturierten Stadt von ca. 150 v. Chr. Nachgewiesen sind Werkstätten und Importe aus römischen Gebieten (u.a. Weinamphoren) sowie ein eigentliches Töpferviertel mit Resten von zehn keltischen, zum Teil sehr gut erhaltenen Töpferöfen. Auch fand man ein Gräberfeld mit reichhaltigen Funden, u.a. zahlreiche menschliche Skelettteile. Diese lassen an rituelle Bestattungen denken.
Die Rauriker ließen sich ebenso auf dem Münsterhügel von Basel nieder und die Römer nannten diesen Ort später "Oppidum Rauricum", "Stadt der Rauriker".
Im Jahre 58 v. Chr. schlossen sich die Rauriker den Helvetiern an, brannten ihre Siedlung nieder, um keinen Grund mehr zu haben umzukehren, und zogen Richtung Gallien. Julius Cäsar wollte aber diese "Völerwanderung" nicht nach Gallien lassen, folgte den Eindringlingen und schlug sie in der Schlacht bei Bibracte. Nach dieser Niederlage kamen die Rauriker unter die Herrschaft der Römer und Cäsar befahl ihnen nach Basel zurückzukehren. Die Rauriker sollten die militärisch wichtige Gegend am Rheinknie gegen einen allfälligen Angriff der Germanen schützen.
Als Cäsars Kampfgefährte Lucius Munatius Plancus 44 v. Chr. die Kolonie Augusta Raurica gründete, erhoben sich die Rauriker gegen die Römer. 1942 entdeckte man in Basel ein Massengrab und dies gab den Forschern die Gewissheit, dass die Bevölkerung damals niedergemacht worden war.