Zum Inhalt springen

Maurice Bishop

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juni 2005 um 13:22 Uhr durch 155.245.35.171 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Maurice Bishop (* 29. Mai 1944 in Aruba, † 19. Oktober 1983 in Grenada), war von 1979 - 1983 Premierminister Grenadas.

Maurice Bishop wurde als Sohn grenadischer Eltern in Aruba geboren und zog mit seiner Familie im Alter von sechs Jahren nach Grenada. Später studierte Jura in England wo er die politischen Ideen der 68er-Bewegung, der Black Power-Bewegung und des trinidadischen Marxisten C. L. R. James aufnahm, bevor er im Jahre 1969 nach Grenada zurückkehrte.

Er fing an auf Grenada nach russischem Vorbild Arbeiterräte aufzubauen und organisierte die Bevölkerung in Gewerkschaften. Er genoss eine breite Zustimmung auf Grenada, da die Bevölkerung mit der korrupten und willkürlichen Herrschaft Sir Eric Gairy's und seiner Mongoose Gang (einer "Schlägertruppe") unzufrieden war.

Maurice Bishop gelang es am 13. März 1979 als Nachfolger von Gairy - der mit hoher Sicherheit zuvor Wahlen gefälscht hatte - im Rahmen eines von der Mehrheit der Bevölkerung befürworteten (fast) unblutigen Putsches an die Macht zu gelangen und wurde somit Premierminister von Grenada.

Er hegte starke Beziehungen zu der Sowjetunion und Kuba - die Grenada beide mit Entwicklungshilfe versorgten - nachdem Versuche mit den Vereinigten Staaten gute Beziehungen aufzubauen fehlschlugen.

Seine Amtszeit endete 1983 mit seiner Exekution, angeordnet von stalinistischen Gegenspielern (angeführt von Bernard Coard) aus der eigenen Partei.

Kurze Zeit später (am 25. Oktober 1983) begannen die Vereinigten Staaten unter dem Codenamen Urgent Fury mit der Invasion Grenada's.

Die von M. Bishop mitgegründete Partei New Jewel Movement existiert noch heute, spielt jedoch im politischen Leben von Grenada kaum eine Rolle.