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Ilm (Saale)

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Ilm - Fluss in Thüringen, linker Nebenfluss der Saale, Länge ca. 120 km.

Quelle

Die Ilm entspringt im Ilm-Kreis, dem sie seinen Namen gab, am Nordhang der Thüringer Waldes.

Abgeleitet wird der Name von Ulmen, die sich auch im Ilmenauer Wappen wiederfinden.

Fälschlicherweise wird behauptet, dass die Ilm drei Quellbäche habe, die Taubach, die Freibach und die Lengwitz, die sich unterhalb von Stützerbach bei 575 m über dem Meeresspiegel zur Ilm vereinigen. Dagegen spricht, dass der Begriff Lengwitz (slawisch) früher sowohl in der Bezeichnung des Gebietes (Lengwitzgau), als auch in der ehemaligen Hauptstadt Langewiesen (Ort an der Ilm) enthalten ist. Somit wurde sicher die Ilm früher als Lengwitz bezeichnet und die am Oberlauf siedelnden slawischen Bewohner behielten diesen Namen auch später bei. Zudem zeigt die einheitliche Streichrichtung des Tales, in dem Ilm und Lengwitz fließen, dass diese der Oberlauf der Ilm, und die Lengwitzquelle unterhalb des Ortes Allzunah, die einzige Ilmquelle ist.

Wichtige Nebenflüsse

Verlauf

Die Ilm verläuft auf der wasserarmen Ilm-Saale-Kalksteinplatte. Mit nur 123 Kilometer Länge und Zuflüssen, die alle nahe der Wasserscheide liegen, ist sie nicht sehr wasserreich. Allerdings besteht durchaus zu Zeiten der Schneeschmelze Hochwassergefahr.

Sie bildet den Manebacher Grund und verlässt bei Ilmenau den Thüringer Wald, um im Gebiet um Bad Berka das mittlere Ilmtal zu durchströmen.

Die Ilm fließt durch die Landkreise Ilmkreis und Weimarer Land sowie die kreisfreie Stadt Weimar. Bei Großheringen südlich von Bad Sulza mündet sie in die Saale.

Gliederung

Der Oberlauf der Ilm (Obere Ilm) erstreckt sich etwa von der Quelle bis zum Singer Berg.

Das Mittlere Ilmtal umfasst den Bereich von Stadtilm bis Weimar und gibt einem Landschaftsschutzgebiet seinen Namen. Das LSG Mittleres Ilmtal

Der Unterlauf der Ilm erstreckt sich von Weimar bis zur Mündung in die Saale.

Geschichtliches

Am 29. Mai 1613 war die Ilm einer der Flüsse, die von der Thüringer Sintflut betroffen waren. Schwere Gewitter ließen damals in weiten Teilen Thüringens innerhalb weniger Stunden die Flüsse über die Ufer treten und verursachten dadurch große Schäden. Zum Beispiel stieg in der Ortschaft Zottelstedt bei Apolda der Wasserspiegel der Ilm um ca. 6 - 8 m und zerstörte das Dorf im Uferbereich fast vollständig, in Weimar wurden bei der Flutkatastrophe 44 Häuser zerstört.

Ilmtourismus

Entlang ihres gesamten Verlaufs wurde der Ilmtal-Radwanderweg angelegt, der sehr gute Bedingungen zum autoverkehrsarmen bzw. -freien Radwandern entlang des Flusses bietet. Der Radweg hat am Oberlauf Anschluss an den Rennsteig-Radwanderweg und an der Mündung an den Saale-Radweg.

Orte an der Ilm

Die Ilm und Goethe

Johann Wolfgang von Goethe / Friedrich Schiller:

Meine Ufer sind arm, doch höret die leisere Welle, 
Führt der Strom sie vorbei, manches unsterbliche Lied.

Johann Wolfgang von Goethe:

Main und Ilm (1826)

Großen Fluss hab ich verlassen, 
Einem kleinen mich zu weihn; 
Sollte der doch eine Quelle 
Manches Guten, Schönen sein.