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Michel Blavet

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Michel Blavet, (* 13. März 1700 in Besançon; † 28. Oktober 1768 in Paris), war Flötenvirtuose und Opernkomponist. Schon als blutjunger Mann feierte man ihn als den besten französischen Flötisten. Im Alter von 23 Jahren erhielt er schließlich mit der Protektion des Herzogs von Levis den Posten eines ersten Flötisten an der Oper von Paris.

Später wurde er Musiksuperintendent des Grafen von Clermont, eine Stellung, die er bis zu seinem Tod 1768 innehatte. Gepriesen von berühmten Komponisten wie Quantz oder Telemann hatte ihm Friedrich der Große eine hochdotierte Stellung angeboten, die Blavet aber ausschlug.

Zwischen 1725 und 1740 erschienen drei Serien von Sonaten für Flöte und Continuo aus Blavets Feder. Eine Auswahl dieser Sonaten wurde bereits 1908 in England neu verlegt.

Bis zum Februar 1954 entdeckte der niederländische Flötist Frans Vester ein Flötenkonzert von Blavet und gab es bei BROEKMANS en VAN POPPEL in Amsterdam heraus. Die Handschrift dieses Konzerts befindet sich in der Badischen Landesbibliothek zu Karlsruhe unter der Signatur nr MK 49. Der Titel lautet "Concerto del Sigre Blavet". Wie im 18. Jahrhundert üblich besteht die Abschrift aus einem Satz Stimmen, als da sind Traverso principale, Violino primo, Violino secondo und Violoncello. Der Bass kann als unbeziffertes Continuo angesehen werden, bei welchem die Mitwirkung eines Cembalos selbstverständlich ist. Das Fehlen der Violapartie ist im 18. Jahrhundert nichts Ungewöhnliches. Auch Flötenkonzerte von Loeillet, Heinichen, Pergolesi und etliche Konzerte von Telemann, Hasse usw. sind für einen Streicherkorpus bestehend aus zwei Violinen mit Basso continuo konzipiert. Trotzdem stellt Frans Vester das Konzert über die qualitätvollen Solosonaten.

Blavets Konzert verfügt über einige vom Komponisten ausgearbeitete Kadenzen, die teilweise über eine Art Orgelpunkt erklingen.

Mehrere Kompositionen des Meisters sind auch in Bearbeitungen für die Blockflöte (Sopran oder Alt) erschienen.