Schlacht bei den Liparischen Inseln
Die Schlacht bei den Liparischen Inseln im Jahr 260 v. Chr. war die das erste Zusammentreffen zwischen den Flotten der römischen Republik und Karthagos im Ersten Punischen Krieg. Das Ergebnis dieses Hinterhalts, der kaum eine Schlacht war, war ein karthagischer Sieg.
Schlacht bei den Liparischen Inseln | |
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Datum | 260 v. Chr. |
Konflik | Erster Punischer Krieg |
vorhegehende Schlacht | Schlacht von Agrigent |
folgende Schlacht | Schlacht von Mylae |
Schlachtfeld | Hafen von Lipara bei Sizilien |
Kombattant 1 | Karthago |
Kommandeure | Boodes und Hannibal Gisko |
Stärke | etwa 20 Schiffe |
Kombattant 2 | Römische Republik |
Kommandeur | Gnaeus Cornelius Scipio Asina (Konsul) |
Stärke | etwa 17 Schiffe |
Ergebnis | karthagischer Sieg |
Verluste | (1): ? (2): ? |
Nach den Erfolgen auf Sizilien, zum Beispiel in der Schlacht von Agrigent, hatten die Römer genügend Selbstvertrauen, um eine Flotte zu bauen und auszurüsten, die es ihnen erlauben sollte, das Mittelmeer zu beherrschen. Die Republik beauftragte und baute eine Flotte von rund 150 Quinquiremen und Triremen in der Rekordzeit von zwei Monaten. Der Patrizier Gnaeus Cornelius Scipio, der Seniorkonsul des Jahres, übernahm das Kommando der ersten 17 fertiggestellten Schiffe, die in Messana gebaut und zu Wasser gelassen worden waren, um die Landung der Flotte in Sizilien vorzubereiten.
Als Scipio in der Meerenge war, erhielt er die Information, die Garnison von Lipara beabsichtige, auf die Seite der Römer überzulaufen. Das, was nun folgte, wird üblicherweise als karthagischer Verrat bezeichnet, aber die Quellen hierzu geben nicht viele Einzelheiten preis und sind im allgemeinen prorömisch eingestellt. Tatsache ist, dass der Konsul der Versuchung nicht widerstehen konnte, eine wichtige Stadt kampflos zu erobern, und segelte nach Lipara. Als die Römer mit ihren brandneuen Schiffen in den Hafen einfuhren, wartete ein Teil der karthagischen Flotte unter Hannibal Gisko (dem in Agrigent geschlagenen General) und Boodes im Hinterhalt. Boodes ließ rund 20 Schiffe den Hafen und damit die Römer blockieren. Scipio und seine Männer leisteten kaum Widerstand. Die unerfahrene Mannschaft flohen an Land und der Konsul selbst wurde gefangen genommen. Sein Einfallsreichtum brachte im den pejorativen Cognomen Asina, Esel, ein.
Der Lipara-Zwischenfall machte dem Ersten Punischen Krieg ebenso wenig ein Ende wie Scipios Karriere. Kurze Zeit später, rächte der Juniorkonsul Gaius Duilius mit dem Rest der Flotte die Erniedrigung in der Schlacht von Mylae.
Literatur
- Adrian Goldsworthy: The Fall of Carthage. Cassel