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Istanbul

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Istanbul

Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Turkei Türkei
Provinz (il): İstanbul
Koordinaten: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe: 40 m
Telefonvorwahl: (+90) 212 (europäischer Teil)
(+90) 216 (asiatischer Teil)
Postleitzahl: 34 xxx
Kfz-Kennzeichen: 34
Struktur und Verwaltung (Stand: 2009)
Gliederung: 39 Stadtteile
Bürgermeister: Kadir Topbaş (AKP)
Website:

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Istanbul wird durch den Bosporus in einen europäischen und einen asiatischen Teil getrennt; Aufnahme vom Galataturm aus

Istanbul [isˈtɑnbul] (türkisch İstanbul [ˈɪstanbuːl], altgr. εἰς τὴν Πόλιν in die Stadt), früherer Name Konstantinopel, auf dem antiken Byzantion gelegen, ist die größte Stadt der Türkei. Sie war 1600 Jahre lang Hauptstadt zweier Weltreiche: Des Oströmischen beziehungsweise des Byzantinischen Reiches sowie des Osmanischen Reiches. Die eigentliche Stadt ohne Vorortgürtel nimmt mit knapp 12,6 Millionen Einwohnern[1] den dritten Platz unter den bevölkerungsreichsten Städten der Welt ein. Die Metropolregion Istanbul, die identisch mit der Provinz Istanbul ist, belegt mit knapp 12,7 Millionen Einwohnern[1] den 19. Platz unter den größten Metropolregionen der Welt.

Istanbul erstreckt sich sowohl auf der europäischen als auch auf der asiatischen Seite des Bosporus und ist damit die einzige Metropole, die auf zwei Kontinenten liegt. Aufgrund ihrer circa 2.700-jährigen Geschichte gilt sie als eine der ältesten durchgehend besiedelten Städte der Welt.

Istanbul ist eine Weltstadt von globaler Bedeutung und das Kultur-, Finanz-, Handels- und Medienzentrum der Türkei sowie sein größter Verkehrsknotenpunkt, unter anderem mit zwei Flughäfen und drei Kopfbahnhöfen. In der Stadt befinden sich zahlreiche Universitäten, Theater, Museen, Moscheen und sonstigen Baudenkmäler. Istanbul ist der Sitz des ökumenischen Patriarchen aller Orthodoxen Kirchen und war bis 1924 Sitz des Kalifats. Die Altstadt ist Weltkulturerbe der UNESCO.

Geographie

Istanbul liegt im Westen der Türkei und umschließt den Bosporus. Das Goldene Horn, eine nach Westen verlaufende Bosporusbucht, trennt den europäischen Teil in einen südlichen und nördlichen Bereich. Der südliche Teil ist eine zwischen Marmarameer und Goldenem Horn liegende Halbinsel mit dem historischen Kern der Stadt. Nördlich davon liegen die an das historische Galata anschließenden Stadtteile. Sowohl nach Westen als auch nach Norden und Osten wächst Istanbul weit über die historischen Stadtteile hinaus. Im Südosten liegen die zu Istanbul gehörenden Prinzeninseln.

Das Stadtgebiet von Istanbul besitzt eine Ausdehnung von etwa 50 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und rund 100 Kilometern in Ost-West-Richtung. Das Verwaltungsgebiet der Metropolregion Istanbul ist mit der Provinz Istanbul identisch und hat eine Fläche von 5.343,02 Quadratkilometern[2] (zum Vergleich Saarland = 2.569 Quadratkilometer). Davon gehören aber nur 1.830,92 Quadratkilometer[2] (34,2 Prozent) zur eigentlichen Stadt, der Rest mit 3.512,1 Quadratkilometern[2] (65,8 Prozent) besteht aus Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur.

Bosporus-Brücke und Skyline von Istanbul mit den Finanzvierteln Levent (Mitte) und Maslak (ganz rechts), fotografiert vom Çamlıca-Hügel auf der asiatischen Seite aus.

Geologie

Istanbul liegt nördlich der Nordanatolischen Verwerfung, die sich vom nördlichen Anatolien bis zum Marmarameer hinzieht. Die Anatolische Platte schiebt sich hier westwärts an der nördlichen Eurasischen Platte vorbei. Entlang der dadurch entstandenen Transformstörung ereignen sich in relativ kurzen Abständen starke Erdbeben. Istanbul gilt deshalb als eine der erdbebengefährdetsten Großstädte der Welt, allein zwischen 1711 und 1894 wurden 66 größere Beben gezählt.

Bekannt ist das Beben von 447, bei dem 57 Türme der Landmauer einstürzten, und jenes von 559, bei dem Teile der Kuppel der Hagia Sophia wenige Jahre nach der Eröffnung in die Kirche abstürzten. Eines der katastrophalen Beben, verbunden mit einer gigantischen Flutwelle, die über die Seemauern der Stadt einbrach, ereignete sich 1509: 109 Moscheen und 1070 Häuser wurden zerstört. Schätzungsweise 5.000 bis 13.000 Menschen wurden dabei getötet.[3] Zudem wurde die osmanische Flotte vernichtet. Das nächste starke Beben folgte bereits 1557. Im Jahre 1690 und 1719 richteten Beben beträchtliche Schäden an den Land- und Seemauern an. Gedenkinschriften an den Stadttoren nach der Wiederherstellung durch Sultan Ahmed III. künden davon. Am 22. Mai 1766 wurde das Bethaus der Fatih-Moschee weitgehend zerstört.[4] 1894 stürzten bei einem Beben weite Teile des Gedeckten Basars ein, dessen breiteste Straße erst nach dieser Katastrophe entstanden ist. Diesem Beben fielen auch die meisten Mosaiken der Hagia Sophia zum Opfer.

Erdwissenschaftler prognostizieren ein weiteres Beben ab Stärke 7,0 bis 2025. Die verheerenden Beben vom August 1999 bei Kocaeli mit mehr als 17.000 Toten und im Winter 2002 in der Provinz Afyon sollen Vorboten gewesen sein.

Klima

Klimadiagramm von Istanbul

Die Stadt hat aufgrund ihrer Lage zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer ein mildes, feuchtes Seeklima. Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 14 °C. Die wärmsten Monate sind Juli und August mit durchschnittlich über 22 °C, die kältesten Januar und Februar mit etwas über 5 °C im Mittel. Die Sommertemperaturen können während der Hitzeperioden, die oft mehrere Tage andauern und von Juni bis August auftreten, bis über 30 °C im Schatten erreichen. Der Winter ist kühl und manchmal kalt aber wie die anderen Jahreszeiten wechselhaft: Es gibt frühlingshafte Sonnentage, aber auch Regen und Kälteeinbrüche und häufig Schneefälle. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 692 Millimeter. Die meisten Niederschläge fallen in den Monaten Dezember und Januar mit durchschnittlich 122 und 99 Millimetern, die geringsten Niederschläge werden für die Monate Juni und Juli mit je 20 Millimeter im Mittel verzeichnet. Demnach wird in Istanbul am häufigsten der Westwind Meltem beobachtet, der besonders im Sommer mit höheren Geschwindigkeiten verbunden ist und meist maritime, gut durchmischte und saubere Meeresluft herantransportiert. Das zweite Maximum ist der Südwind Scirocco, der oft kennzeichnend für Hochdruckwetterlagen kontinentaler Luftmassen ist, was je nach Jahreszeit zu sehr heißen beziehungsweise sehr kalten Tagen führen kann.


Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Istanbul
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 8 9 11 17 21 26 28 28 25 19 15 11 18,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 3 3 4 8 12 16 18 18 15 12 8 5 10,2
Niederschlag (mm) 99 66 61 48 30 20 20 25 41 71 89 122 Σ 692
Sonnenstunden (h/d) 2,6 3,3 4,4 6,6 8,9 10,8 11,7 11,3 8,5 6,2 4,6 2,3 6,8
Regentage (d) 18 15 14 9 8 5 4 3 6 10 13 17 Σ 122
Quelle: Weather.com[5]

Flora und Fauna

In Istanbul finden sich Pflanzen, die der Flora der Stadt sowohl mediterranen als auch mitteleuropäische Züge verleihen. So finden sich auf Çamlıca unter anderem Stieleichen und Kastanien, in Sarıyer ein kleines Pinienwäldchen und Kermes-Eichen. Anzutreffen sind auch Zedern-Wacholder, Pistazien, Zypressen, Kretische Zistrose, Schlehdorn und Mäusedornarten. Vor allem im Belgrader Wald (türk. Belgrad Ormanı) kommen verschiedene Eichenarten vor, darunter die Traubeneiche und die Ungarische Eiche, zudem Hainbuchen, Türkenbundlilien, Wald-Bingelkraut, Gemeines Hexenkraut und Zweiblättriger Blaustern.[6]

Istanbul hat für eine Großstadt eine verhältnismäßig reiche Tierwelt.[7] Das salzreichere Wasser des Marmarameeres vermischt sich mit dem salzärmeren des Schwarzen Meeres am Südausgang des Bosporus am stärksten, was einen relativen Fischreichtum zur Folge hat. Charakteristisch ist hier die Sardelle, aber auch Delfine lassen sich gelegentlich beobachten, seitdem durch den Bau von Kläranlagen die Wasserqualität von Bosporus und Marmarameer spürbar gestiegen ist.

Die Stadt ist Ziel von Vogelfreunden aus aller Welt, die den alljährlichen Vogelzug beobachten wollen. Etwa 500.000 Weißstörche und damit der Großteil der europäischen Population überfliegen von Ende Juli bis Mitte September den Bosporus in zwei Wellen.[8] Der Höhepunkt der herbstlichen Welle des Schwarzstorches erfolgt wenig später Ende September. Auch den Greifvogelzug kann man an günstigen Tagen mit bis zu 1000 Vögeln täglich beobachten. Darunter zählen Wespenbussard, Schreiadler, Schelladler, Sperber und weitere Bussardarten. Seltener lassen sich Schmutzgeier, Kaiseradler, Zwergadler, Schlangenadler und unterschiedliche Weihen beobachten, obwohl von letzteren alle europäischen Arten durchziehen.

Möwen auf einem Dach; im Hintergrund zwei osmanische Großmoscheen

Wie in vielen anderen Großstädten ist die Vogelwelt vor allem durch die Stadttaube, die wohl im 19. Jahrhundert aus Algerien oder Tunesien eingeführte Palmtaube[7] und durch Möwen vertreten. Auf manchen Innenstadtplätzen, etwa vor der Beyazıt-Moschee oder vor der Yeni-Moschee, leben große Populationen. Einige Händler verkaufen Taubenfutter an Passanten. Seltener trifft man auf andere Taubenarten sowie auf Haussperling, Graureiher und Schwarzen Milan. Häufiger hingegen sind Alpensegler, Girlitz, Samtkopf-Grasmücke, Kormoran und Schwarzschnabel-Sturmtaucher.

Istanbul ist Lebensraum zahlreicher streunender Katzen, die im Stadtbild allgegenwärtig sind. Die Tiere leben teilweise einzeln, teilweise auch in großen Gruppen zusammen. Sie ernähren sich von den Abfallprodukten der Großstadt, werden aber auch häufig von Menschen gefüttert. In geringerem Maße sind außerdem halbwilde Hunde anzutreffen.

Umweltprobleme

Das Wachstum der Stadt, die hohe Industriedichte und Verkehrskonzentration führen in Istanbul zu zahlreichen Umweltproblemen. Bei der Lösung des Müllproblems, der Verkehrssituation und der Luftverbesserung wurden durch den Einsatz von Erdgas Erfolge erzielt. Dennoch gehören die Luft- und Wasserverschmutzung durch die zahlreichen Fabriken, Kraftfahrzeuge und privaten Haushalte sowie die Lärmbelastung durch den Verkehr weiterhin zu den Sorgen der Bevölkerung Istanbuls. Besondere Emissionsprobleme ergeben sich aus der oft direkten Nachbarschaft von ärmeren Wohngebieten und Industrie.[9]

Stadtgliederung

Siehe auch: Liste der Stadtteile von Istanbul

Stadtteile von Istanbul

Das Verwaltungsgebiet der Großstadtkommune (Büyükşehir Belediyesi) Istanbul gliedert sich in 39 Stadtteile. Davon entfallen 25 auf den europäischen Teil und 14 auf den asiatischen Teil.

Das alte, im Süden der europäischen Seite gelegene Stadtzentrum des einstigen Konstantinopels mit den Stadtteilen Eminönü und Fatih wird durch das Goldene Horn von den nördlicher gelegenen, jüngeren Stadtteilen getrennt und im Westen von der Theodosianischen Landmauer begrenzt. Westlich der Mauer liegt der Stadtteil Eyüp und dahinter und entlang des Marmarameeres liegen neue Wohn- und Gewerbegebiete, die inzwischen sogar bis über den Flughafen hinaus weit nach Westen reichen.

Alt-Istanbul im Stadtteil Fatih wird vor allem von den osmanischen Großmoscheen und einer ehemaligen Kirche geprägt, die auf den sieben Stadthügeln thronen. Auf dem ersten Stadthügel liegt die Hagia Sophia und knapp dahinter die Sultan-Ahmed-Moschee, auf dem zweiten die Nuruosmaniye-Moschee, auf dem dritten die Süleymaniye-Moschee, auf dem vierten die Fatih-Moschee Sultan Mehmeds II., auf dem fünften die Sultan-Selim-Moschee, auf dem sechsten die Mihrimah-Moschee und auf dem siebten, nicht vom Goldenen Horn einsehbaren Stadthügel die Haseki-Hürrem-Sultan-Moschee. Zum Stadtbild von Fatih gehören ebenfalls die typischen, in osmanischer Tradition gebauten Holzhäuser.

Nördlich des Goldenen Horns befinden sich die europäisch geprägten Stadtteile Beyoğlu und Beşiktaş, wo sich der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast, befindet, gefolgt von einer Kette ehemaliger Dörfer wie Ortaköy, Bebek und Sarıyer entlang dem Ufer des Bosporus. Hier errichteten wohlhabende Istanbuler bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts luxuriöse Holzvillen, Yalı genannt, die als Sommerwohnsitz dienten. Auch hier am Bosporus wurde die Bebauung nach Westen vorangetrieben.

Die gegenüber auf der asiatischen Seite liegenden Stadtteile Kadıköy und Üsküdar waren ursprünglich selbstständige Städte. Heute sind sie vor allem Wohn- und Geschäftsviertel, in denen etwa ein Drittel der Istanbuler Bevölkerung wohnt. Hieran anschließend wurden entlang dem Bosporus und dem Marmarameer sowie ins asiatische Hinterland hinein Dörfer und Stadtteile großflächig ausgebaut und neu erschlossen. In Beykoz liegen wie am gegenüber liegenden Bosporusufer viele osmanische Yalıs.

Bedingt durch das starke Bevölkerungswachstum Istanbuls aufgrund von Landflucht seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, machen den größten Teil der Stadtfläche heute die modernen, im Hinterland entstandenen Stadtteile wie Bağcılar, Bahçelievler, Küçükçekmece, Sultangazi im europäischen Teil, Maltepe, Pendik und Sultanbeyli im asiatischen Teil aus. Sie wurden teilweise als sogenannte Gecekondus errichtet und erst nach Jahren oder Jahrzehnten an die städtische Infrastruktur angeschlossen. Ein Drittel der neu zugezogenen Istanbuler lebt in solchen informellen Siedlungen. Seit den 1980er Jahren sind unter enormer Anteilnahme der Öffentlichkeit einige der Gecekondus von der Stadt abgerissen worden. Der weitaus größere Teil hat sich dagegen zu infrastrukturell vollwertigen Stadtvierteln entwickeln können. Istanbul ist die einzige Metropole eines Schwellenlandes, die keine flächendeckenden informellen Siedlungen besitzt. Gehobene Büro- und Wohnviertel entstehen vor allem im Norden auf Höhe der zweiten Bosporusbrücke oberhalb von Bebek in den Vierteln Levent, Etiler und Maslak.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Istanbuls

Byzantion

Um das Jahr 660 v. Chr. gründeten dorische Griechen aus Megara, Argos und Korinth eine Koloniestadt am europäischen Ufer des Bosporus, in einem ruhigen und geschützten Hafen: Byzantion. Auch wegen der günstigen geographischen Lage – durch die Meerenge des Bosporus ist das Schwarze Meer mit dem Marmarameer und weiter über die Dardanellen mit dem Mittelmeer verbunden – wurde Byzantion sehr bald ein bedeutendes Handelszentrum.

513 v. Chr. eroberte der persische König Darius I. die Stadt. 324 n. Chr. vereinigte Konstantin I. beide Teile des Römischen Reiches und am 11. Mai 330 taufte er die neue Hauptstadt feierlich auf den Namen Nova Roma (Neu-Rom). Sie wurde jedoch bekannter unter dem späteren Namen Konstantinopel.[10]

Funde aus dem Neolithikum nahe dem heutigen Istanbuler Stadtteil Kadıköy und aus der Bronzezeit im Stadtteil Sultanahmed belegen, dass die Ufer des Bosporus schon sehr früh besiedelt waren. Bereits für die Griechen war diese Meerenge von entscheidender Bedeutung. Hier fuhren die Schiffe entlang, die Athen und andere Poleis mit Getreide aus der heutigen Ukraine versorgten. Zur Sicherung dieses strategisch wichtigen Punktes, der gleichzeitig Schlüsselstelle der Landverbindung von Europa nach Asien sowie des Seewegs von der Ägäis ins Schwarze Meer ist, wurde von megarischen Siedlern um 685 v. Chr. die erste Kolonie auf der asiatischen Seite des Bosporus gegründet: Kalchedon (griechisch Καλχηδών), an der Stelle des heutigen Kadıköy.

Sowohl Kalchedon als auch Byzantion waren Mitglieder im Attisch-Delischen Seebund, letzteres dabei mit sehr hohem Tribut. 411 v. Chr. traten beide nach einem Konflikt mit Samos zum Peloponnesischen Bund über, doch schon 409 v. Chr. wurden beide Städte durch Alkibiades für den Attisch-Delischen Seebund zurückerobert. Ab 387 v. Chr. stand Kalchedon unter persischer Oberherrschaft, 357 v. Chr. wurde es jedoch von Byzantion aus von den Persern befreit. Im Jahr darauf trat Byzantion aus dem mittlerweile geschwächten attischen Seebund aus. 340/339 v. Chr. belagerte der Makedonenkönig Philipp II. Byzantion vergeblich.

Konstantinopel – Kostantiniyye – Istanbul

Konstantinopel in der Spätantike und im Mittelalter

Besonders unter Kaiser Justinian I. (527–565), dem letzten großen Herrscher der Spätantike, gelangte Konstantinopel zu Ruhm und wurde prächtig ausgebaut (Hagia Sophia). Im Mittelalter blieb die Stadt das Zentrum des Byzantinischen Reiches und war lange Zeit die mit Abstand reichste und größte Stadt Europas. Im April 1204 eroberten dann aber Kreuzritter Konstantinopel. Die Stadt wurde geplündert, zahlreiche Einwohner wurden ermordet und Kunstwerke von unschätzbarem Wert gingen unwiderruflich verloren. Auf rund 100.000 Einwohner reduziert, ihres früheren Ruhms beraubt, wurde die Stadt 1261 vom Byzantinischen Reich unter Michael VIII. zurückerobert.

Die Eroberung Konstantinopels aus einer französischen Chronik des 15. Jahrhunderts

Am 5. April 1453 begann die Belagerung Konstantinopels durch osmanische Streitkräfte unter Sultan Mehmed II. und am Morgen des 29. Mai wurde die „seit langem verfallene Stadt“ [11] besetzt. Konstantinopel – nun offiziell meist Kostantiniyye oder manchmal auch İstanbul genannt – wurde nach Bursa und Adrianopel (Edirne) zur neuen osmanischen Machtzentrale. Die teilweise zerstörte und entvölkerte Stadt wurde planvoll wiederbesiedelt und wiederaufgebaut. Die Macht des Osmanischen Reichs erreichte ihren Höhepunkt mit Sultan Süleyman I. (1520–1566), dessen Architekt Sinan das Stadtbild mit zahlreichen Moscheen, Brücken, Palästen und Brunnen prägte. Mit dem fortschreitenden Verfall des osmanischen Einflusses in der Region und der Verkleinerung des Reiches bis Anfang des 20. Jahrhundert litt auch die kosmopolitische Bedeutung Konstantinopels.[12]

Die Schwäche des Osmanischen Reiches nach dem Zusammenbruch des osmanischen Heeres im Balkankrieg 1912/1913 führte den europäischen Mächten und Russland die Gefahr eines Machtvakuums in den strategisch bedeutenden Meerengen vor Augen und warf die orientalische Frage nach Kontrolle über die Meerengen und Aufteilung des Reiches in westliche Interessensphären auf. Der Sultan und die Jungtürken suchten für die drohende Auseinandersetzung die Unterstützung des erstarkten Deutschen Reiches. Den Zugriff der Entente auf Konstantinopel konnte das Osmanische Reich im Ersten Weltkrieg an der Seite der Mittelmächte zwar in der Schlacht von Gallipoli abweisen, doch war der Krieg letztendlich verloren. Im Friedensvertrag von Sèvres vom 10. August 1920 wurde das Reich unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt und musste gewaltige Gebietsverluste hinnehmen. Konstantinopel mit den Meerengen Bosporus und Dardanellen wurde zunächst von den Alliierten besetzt, vor allem Griechenland forderte die „Rückgabe“ Konstantinopels, das es zu seiner neuen Hauptstadt machen wollte. Unter Mustafa Kemal, genannt Atatürk, begann 1919 der türkische Befreiungskrieg.

Konstantinopel verlor 1923 seinen Status als Regierungssitz der modernen Türkei an Ankara, wohl auch, weil sich die neue Republik von der Tradition der Osmanen abgrenzen wollte. Die Stadt behielt ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung jedoch bei, was durch den regen Zuzug von Menschen aus Anatolien seit den 1950er Jahren noch verstärkt wurde. Im Jahre 1955 wurde nahezu die gesamte christliche Bevölkerung durch das Pogrom von Istanbul aus der Stadt vertrieben. Vor allem in den letzten Jahren entstanden gigantische Bauprojekte, die jedoch mit dem rapiden Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten können. 1994 wurde der jetzige Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Kandidat der weit rechts stehenden Refah Partisi (RP) Bürgermeister. Der jetzige Bürgermeister Kadir Topbaş ist, wie der Ministerpräsident, von der Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP). Im November 2003 wurde die Stadt von einer Serie schwerer Anschläge erschüttert.

Entwicklung des Namens

Istanbuls unterschiedliche Namen auf osmanischen Poststempeln von 1880 bis 1925

Der ursprünglich griechische Name der Stadt, Byzantion, ist möglicherweise thrakischer Herkunft. Er wurde im Altertum auf den legendären Gründer der Stadt, Byzas, zurückgeführt. Zu Ehren des römischen Kaisers Constantinus, der Byzantion zu seiner Residenz ausbauen ließ, wurde die Stadt 330 n.Chr. in Constantinopolis (latinisiert, griech. Κωνσταντινούπολις – Konstantinoupolis, „Stadt des Constantin“) umbenannt. Auf Constantinopolis gehen die deutsche Form Konstantinopel und zahlreiche weitere Namensformen zurück. Auf Arabisch wurde Konstantinopel al-Qustantīniyyaالقسطنطينية ) genannt, im Armenischen Gostantnubolis und im Hebräischen Kuschta ( קושטא ). In vielen slawischen Sprachen hieß die Stadt Cari(n)grad („Stadt des Zaren“).

Bis 1930 gab es keine fortdauernde und eindeutige, offizielle Namensform. In osmanischen Urkunden, Inschriften etc. wurde die Stadt in der Regel mit ihrer vom Arabischen abgeleiteten Namensform Kostantiniyyeقسطنطينيه ) bezeichnet. Man findet aber auch şehir-i azima (türk. = die großartige Stadt), die französisierten Formen Constantinople und Stamboul sowie zusätzlich die Beinamen der-i saadetدارسعادت = Haus der Glückseligkeit; auch in der Form südde-i saadet), der-i âliyeدارعاليه = Hohes Haus oder Hohe Pforte, abgeleitet von bâb-i-âlî,  باب عالی , was aber auch die osmanische Regierung oder das gesamte Reich meinen konnte, auch in den Formen darü's-saltanat-ı aliyye, asitane-i aliyye und darü'l-hilafetü 'l aliye) und pâyitaht (pers.  پایتخت  = Ehrenvoller Thron im Sinne von Residenz). Daneben gab es noch die Namensformen mahrusa-i saltanat und dergâh-ı mualla.

Der Name Islambolإسلامبول geschrieben Islambul) auf einer Münze von 1203 H.[13]

Die Namensform Islambolإسلامبول , geschrieben Islambul) entstand nach 1453 und wurde hauptsächlich im religiösen Umfeld verwendet. Im 18. Jahrhundert wurde sie von einigen Sultanen bevorzugt. In dieser Zeit wurde Islambul als Name der Münzstätte am Tavşan taşı auf Münzen geprägt. Islambol wurde volksetymologisch gedeutet als Islami bol (olan) (yer)(Ort), dessen Islam reichlich (ist).

Aus dem Feldzugstagebuch Süleyman I., 1521:
„... und fuhr nach der Stadt Istanbul ab ...“ (Hervorhebung ediert 2007)

Im türkischen Dialekt der Stadt hatte sich die Namensform Istanbulاستنبول, auch Istambul, Stambul) herausgebildet, die schon in seldschukischer Zeit Verwendung fand und später durch osmanische und westeuropäische Aufzeichnungen für das 16. Jahrhundert belegt ist. Während mit Konstantinopel meist die gesamte Stadt samt einigen Stadtteilen nördlich des Goldenen Horns und jenseits des Bosporus gemeint war, kennzeichnete der Name Istanbul eher die alte Stadt auf der Halbinsel zwischen Marmarameer, Bosporus und Goldenem Horn, die nach Westen durch die Landmauer abgeschlossen wurde.

Bei Istanbul handelt es sich möglicherweise um die türkische Abwandlung des griechischen Vorlage:Polytonisch, eher aber Vorlage:Polytonisch („in die Stadt“), nach griechischer Aussprache seit byzantinischer Zeit etwa istimbólin. Diese Deutung erscheint sinnfällig, da man in der Spätantike und im frühen Mittelalter im Oströmischen Reich von Konstantinopel sprach, wenn man umgangssprachlich „die Stadt“ sagte, da mit ihr keine andere Stadt im weiten Umkreis verglichen werden konnte. Wie das antike Rom war sie ein Musterbeispiel einer Stadt, sie war das wirtschaftliche, kulturelle und politische Zentrum und galt sogar als Mittelpunkt der Welt. Reich wie Hauptstadt brauchten daher eigentlich keinen Namen, da sie einzig waren.

1930, in der Frühzeit der Republik, wurde İstanbul zum offiziellen Namen der gesamten Stadt. Da die Stadt in osmanischen Schriften und im türkischen Volksmund schon seit langem im engeren Sinn so genannt wurde, war dies eigentlich keine Neubenennung. In den meisten europäischen Ländern (außer z. B. Griechenland und Armenien) verdrängte die Bezeichnung Istanbul allmählich die Bezeichnung Konstantinopel beziehungsweise deren Varianten aus dem Sprachgebrauch. Meist in Bezug auf das historische, vorosmanische Konstantinopel beziehungsweise Byzanz wird die griechisch-römische Namensgebung in der Fachliteratur jedoch auch weiterhin verwendet.

Brände

Folgen eines Brandes in der Istanbuler Altstadt

Die häufig auftretenden Großbrände lösten soziale und ökonomische Krisen aus und hatten großen Einfluss auf die Bebauung der Stadt. Auslöser waren beispielsweise die regelmäßig auftretenden Erdbeben, der Handel mit Explosivstoffen, die Unachtsamkeit in Haushalten und Werkstätten sowie Brandstiftung.[14][15] So ereigneten sich zwischen 1883 und 1906 229 Brände mit der Zerstörung von 36.000 Häusern.[16] Das Feuer 1690 im Großen Basar zerstörte Güter im geschätzten Wert von 3 Millionen Kuruş (ca. 2 Millionen Goldstücke). Die größten Brände in der Stadtgeschichte ereigneten sich 1569, 1633, 1660, 1693, 1718, 1782, 1826, 1833, 1865 und zuletzt 1918 mit 7.500 zerstörten Häusern. Der Reisende Salomon Schweigger schreibt um 1580:

„Es haben sich etliche Brunsten in der Stadt begeben. In einer hätt das Feur ein Gefängnus ergriffen, an der Stadtmaur bei dem Kanal oder Meerhafen. Die Gefangenen im obern Teil des Turns richteten sich mit Gewalt an die Tür, öffneten dieselbe und kamen davon; die andern mußten drin verderben, deren bei siebenzig waren. Ein großer Platz, wie ein groß Dorf, war hinweggebrunnen, aber man merket’s der Stadt nicht an. Wann ein Feur auskompt, so lauft niemand zu, der begehrte zu leschen, ausgenommen die Janitscharen, die darzu verordnet sein, zwar nicht zu leschen, sondern mit Fürbrechen und Einreißen der nächsten Häuser die Flamm zufürkommen“

Salomon Schweigger: Zum Hofe des türkischen Sultans. Leipzig 1986 (Nachdruck), S. 94

Einige Gründe für die verheerende Wirkung der Brände lagen in der dichten, bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vorwiegend aus Holzhäusern bestehenden Bebauung der Stadt, den häufig wehenden Winden und der Siedlungsstruktur, die oft aus weitgehend in sich abgeschlossenen Vierteln (Mahalle) mit Sackgassen bestand und eine schnelle Brandbekämpfung erschwerte. Nach Großbränden wurden Dekrete erlassen, dass Häuser in der Nähe von sozialen, wirtschaftlichen und öffentlichen Gebäuden ebenfalls aus Stein oder Ziegeln sein sollten. Diesen Anordnungen wurde jedoch nicht immer Folge geleistet. In osmanischer Zeit waren unter anderem die Wasserträger-Gilde und die Janitscharen für die Brandbekämpfung zuständig, ab 1718 wurden Feuerwehrwagen mit Wasserpumpen sowie neu gegründete Feuerbrigaden eingesetzt.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Istanbul

Einwohnerentwicklung in den letzten 100 Jahren

Die Einwohnerzahl des modernen Istanbuls stieg von 680.000 im Jahre 1927 auf 1,3 Millionen 1955, 2,5 Millionen 1975, 9,8 Millionen 2005 und auf über 12 Millionen 2008. Von den 12.569.041 Einwohnern von 2008 lebten etwa 65 Prozent im europäischen Teil von Istanbul und rund 35 Prozent auf der asiatischen Seite.

Etwas mehr als 86 Prozent der Bevölkerung Istanbuls sind durch Landflucht aus der gesamten Türkei, überwiegend aus Ost-, Südost- und Zentralanatolien sowie aus der Schwarzmeerregion zugezogen. Der Anteil der eigentlichen Istanbuler, die seit Jahrhunderten in der Bosporus-Metropole einheimisch sind, beträgt etwa 13,8 Prozent, der Rest dagegen setzt sich aus Zugezogenen zusammen. Die größten Gruppen der Zugezogenen stammen mit 5,4 Prozent aus der Provinz Trabzon, 5,2 Prozent aus der Provinz Sivas, 4,7 Prozent aus der Provinz Giresun, 4,1 Prozent aus der Provinz Rize, 3,8 Prozent aus der Provinz Ordu und 3,3 Prozent aus der Provinz Malatya.[17] Jedes Jahr entstehen dadurch am Stadtrand neue Gecekondus, die mit der Zeit ausgebaut werden und sich zu neuen Stadtteilen entwickeln.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1914 handelt es sich meist um Schätzungen, die je nach Forschermeinung um bis zu ± 50 Prozent variieren. Der auffällige Rückgang der Bevölkerungszahl um 1900 bis 1927 steht mit der Vertreibung der großen griechischen Bevölkerung des damaligen Konstantinopels durch die Osmanen beziehungsweise Türken im Zusammenhang. Die Zahlen von 1927 bis 2000 sind Ergebnisse von Volkszählungen. Die Zahlen von 2005 und 2006 beruhen auf Hochrechnungen. Die Zahlen seit 2007 sind Ergebnisse von Volkszählungen. Die Verdoppelung der Bevölkerung Istanbuls zwischen 1980 und 1985 ist auf Zuzug, natürliche Bevölkerungszunahme und auch auf administrative Maßnahmen, wie beispielsweise Erweiterungen der Stadtgrenze, zurückzuführen. Die Einwohnerzahlen in der folgenden Tabelle beziehen sich auf die Stadt in ihren politischen Grenzen, ohne politisch selbstständige Vororte.

Jahr Einwohner
330 15.000
400 200.000
530 500.000
545 350.000
715 300.000
950 500.000
1200 150.000
1453 36.000
1477 75.000
1566 600.000
1817 500.000
1860 715.000
Jahr Einwohner
1885 873.570
1890 874.000
1897 1.059.000
1901 942.900
1914 909.978
28. Oktober 1927 680.857
20. Oktober 1935 741.148
20. Oktober 1940 793.949
21. Oktober 1945 860.558
22. Oktober 1950 983.041
23. Oktober 1955 1.268.771
23. Oktober 1960 1.466.535
Jahr Einwohner
24. Oktober 1965 1.742.978
25. Oktober 1970 2.132.407
26. Oktober 1975 2.547.364
12. Oktober 1980 2.772.708
20. Oktober 1985 5.475.982
21. Oktober 1990 6.620.241
30. November 1997 8.260.438
22. Oktober 2000 8.803.468
1. Januar 2005 9.797.536
1. Januar 2006 10.034.830
31. Dezember 2007 11.174.257

Ethnische Minderheiten

Kurdischer Nouruz in Istanbul

Kurden und Zaza bilden zusammen die größte Gruppe ethnischer Minderheiten in Istanbul. Die größte traditionell christliche Bevölkerungsgruppe sind Armenier, deren Zahl mit 60.000 Personen[18] etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung Istanbuls ausmacht. Einige der etwa 25.000 Bosporus-Deutschen[18] stammen aus Familien, die oft schon seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts dauerhaft in Konstantinopel beziehungsweise Istanbul lebten. Die 4.000 Griechen[18] gehören teilweise zu den seit vielen Generationen ursprünglich Ansässigen oder sind in jüngerer Zeit hinzu gekommen. Weitere Bevölkerungsgruppen sind beispielsweise Albaner, Araber, Aramäer, Bosniaken, Bulgaren, Lasen, Roma und Tscherkessen. Eine kleine polnische Gemeinde existiert in Polonezköy (deutsch „Polendorf“, polnisch Adampol), das etwas über 400 Einwohner hat.

Religionen

Mevlevi-Derwische in Istanbul

Neben islamischen Sakralbauten gibt es auch christliche Kirchen unterschiedlicher Bekenntnisse und Synagogen in prominenter Lage, wie zum Beispiel Sankt Stefan am Goldenen Horn oder die Agia Triada am Taksim-Platz. In einigen Stadtteilen, wie zum Beispiel im Viertel Kuzguncuk, sind die Einrichtungen verschiedener Religionen dicht benachbart. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung bekennt sich zum Islam. Bedeutende religiöse Minderheiten sind die griechisch-orthodoxen Christen, die syrisch-orthodoxen Aramäer, die armenischen Christen und die sephardischen Juden.

Die Stadt ist Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, dem unter anderem einige orthodoxe Kirchen in der heutigen Türkei unterstehen und der darüber hinaus den Ehrenvorrang über alle orthodoxen Kirchen genießt. Weiterhin residieren hier ein armenischer Erzbischof und der türkische Oberrabbiner.

Islam

Muslime unterschiedlicher Glaubensrichtungen bilden die größte Religionsgruppe in Istanbul. Die meisten Muslime der Stadt sind Sunniten. Circa 15 bis 30 Prozent zählen sich zu den Aleviten. Insgesamt gibt es 2.562 Moscheen[19], 215 Kleinmoscheen (türk. Mescit)[20] und 119 Türben[21].

Am 2. September 1925 verbot Kemal Atatürk die damals zahlreichen und mitgliederstarken Derwisch-Orden (Tariqas). Die meisten Anhänger des Sufismus, der islamischen Mystik, agierten anschließend im Geheimen, manche von ihnen haben noch in heutiger Zeit eine große Anhängerschaft. Um dem noch immer gültigen Verbot zu entgehen, treten diese aber meist als sogenannte „Kulturvereine“ auf. Landesweit bekannt ist die İsmail Ağa Cemaati, eine islamische Gemeinschaft in Fatih, die als Tariqa gilt.

Christentum

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Die bulgarisch-orthodoxe Kirche St. Stefan

Die Stadt ist der traditionelle Sitz des ökumenischen Patriarchen, der als primus inter pares als oberster Repräsentant der orthodoxen Kirchen fungiert. Auch die Sitze des armenischen Patriarchen, des Erzbischofs der syrisch-orthodoxen Gemeinde und eines apostolischen Vikars der römisch-katholischen Kirche befinden sich traditionell in Istanbul. Die Zahl der Armenier in Istanbul beläuft sich heute auf etwa 60.000, der Bosporus-Deutschen auf 25.000 und der Griechen auf 4.000. Des Weiteren gibt es eine kleine aramäische, bulgarische und polnische Gemeinde in Istanbul. Neben den Levantinern gibt es je eine deutsche evangelische und katholische Kirchengemeinde sowie um das St. Georgs-Kolleg eine österreichische katholische Gemeinde. Von den insgesamt 40 Istanbuler Kirchen sind 35 armenisch[22] und 5 orthodox[23] wie die bulgarisch-orthodoxe Kirche St. Stefan. Der griechisch-orthodoxe Ökumenische Patriarch von Konstantinopel mit Sitz in Fener ist seit 1991 Bartholomäus I.. Er ist der 270. Nachfolger des Apostels Andreas und somit faktisches (Ehren-)Oberhaupt von etwa 300 Millionen orthodoxen Christen in aller Welt. In Istanbul sind mit knapp 85.000 Christen[24] rund 85 Prozent der gesamten Christen in der Türkei beheimatet, deren Zahl landesweit etwa 100.000 beträgt.

Judentum

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Innenraum der Neve-Shalom-Synagoge

Die sephardischen türkischen Juden leben in der Stadt seit über 500 Jahren. Sie flohen im Jahre 1492 von der iberischen Halbinsel, als sie nach dem Untergang des maurischen Reiches gezwungen werden sollten, zum Christentum überzutreten. Der damals herrschende Sultan Beyazit II. (1481–1512) schickte einen großen Teil der osmanischen Flotte nach Spanien, um die sephardischen Juden zu retten. Mehr als 200.000 von ihnen, die sich nicht zum Christentum bekehren lassen wollten, flüchteten zunächst nach Tanger, Algier, Genua und Marseille, später nach Saloniki und schließlich auch nach Istanbul. Der Sultan gewährte damals über 50.000 dieser spanischen Juden Zuflucht im osmanischen Reich. In Istanbul sind die sephardischen Juden bis heute geblieben. Ihre Zahl beträgt heute circa 25.000[18], sie stellen etwa 0,2 Prozent der Bevölkerung Istanbuls. Insgesamt sind 16 Synagogen[25] in der Stadt zu finden, die bedeutendste von ihnen ist die 1951 eingeweihte Neve-Shalom-Synagoge im Stadtteil Beyoğlu, auf die drei terroristische Anschläge verübt wurden (6. September 1986, 1. März 1992 und 15. November 2003). Istanbul ist der Sitz des türkischen Oberrabbiners. Das einzige jüdische Museum in der Türkei, die 500. Yıl Vakfı Türk Musevileri Müzesi, befindet sich in Beyoğlu. Das Museum wurde am 25. November 2001 fertiggestellt und der derzeitige Kurator ist Naim Güleryüz.

Entwicklung der Wohnsituation

Wohngebäuden in Maltepe

Die Stadtteile Bakırköy und Beylikdüzü im europäischen Teil und Maltepe im asiatischen Teil haben sich seit den 1980er Jahren rasant ausgedehnt und zeigen heute eine imposante Hochhauskulisse. Insbesondere Etiler im Stadtteil Beşiktaş hat sich seit den 1990er Jahren zu einem der wohlhabendsten Viertel Istanbuls entwickelt.

Nachdem die letzten Baulücken im innerstädtischen und innenstadtnahen Bereich geschlossen wurden, bestehen kaum noch innerstädtische Möglichkeiten zur Erholung, außer zum Beispiel im Gülhane-Park und im Yıldız-Park, die von der Bevölkerung intensiv genutzt werden.

Die durch den immensen Bevölkerungsdruck seit Mitte des 20. Jahrhunderts hervorgerufene Dynamik bewirkte insgesamt eine unkontrollierte Expansion Istanbuls. Die Planung konnte mit diesen Veränderungen nicht mithalten. Täglich entstanden an der Peripherie illegale Siedlungen („Gecekondus“). Istanbul hat die meisten Gecekondus der Türkei. Knapp ein Viertel der Menschen der Stadt lebt in den etwa 750.000 Wohngebäuden dieser informellen Siedlungen.[26] Über 50 Prozent der Bewohner in den Gecekondu-Vierteln sind arbeitslos oder sind unversichert beschäftigt. Die Gecekondu-Viertel verzeichnen vor allem soziale und ökologische Probleme wie hohe Kriminalität, starke Konzentration sozial an den Rand gedrängter Bevölkerungsgruppen zusammen mit unzureichender Präsenz staatlicher Organisation.[27] Die größten Gecekondu-Viertel sind auf der europäischen Seite Balat und Sulukule im Stadtteil Fatih, Gazi Mahallesi und Habipler im Stadtteil Sultangazi, Seyrantepe im Stadtteil Şişli und Tarlabaşı im Stadtteil Beyoğlu, auf der asiatischen Seite Gülsuyu im Stadtteil Maltepe. Einzelne Gecekondus sind überwiegend in den Stadtteilen Bağcılar, Bahçelievler, Küçükçekmece, Pendik und Sultanbeyli anzutreffen.

Kriminalität

Die Kriminalitätsrate sank in Istanbul von 76.285 registrierten Straftaten im Jahre 2006 um 25 Prozent auf 57.123 registrierten Straftaten im Jahre 2007.[28] Die Istanbuler Großstadtverwaltung hat beschlossen, 800 bis 900 Sicherheitskameras zu installieren.[28]

Politik

Stadtregierung

Das Rathaus von Istanbul im Stadtteil Fatih

Bürgermeister von Istanbul ist der Architekt Kadir Topbaş von der islamisch-konservativen AKP. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger Ali Müfit Gürtuna (RP), der ab November 1998 Bürgermeister war. Islamische Politiker regieren Istanbul somit seit 1994, als Recep Tayyip Erdoğan (ebenfalls RP) säkularere Parteien bei den Kommunalwahlen besiegte. Viele Stimmen erhielt die RP in den Elendsvierteln von Istanbul.

In seinen vier Jahren als Bürgermeister von Istanbul erlangte Erdoğan eine erhöhte Popularität. Bereits bei seinem Amtsantritt präsentierte er seine islamisch geprägte Version von einer „sauberen und anständigen“ Stadt, in der unter anderem Bordelle verboten und eigene Badestrände für Frauen eingerichtet würden. Durch seine Regionalpolitik erlangte Erdoğan auch bei seinen politischen Gegnern Respekt. Während seiner Amtszeit wurden beispielsweise die notorischen Probleme mit der Wasserversorgung behoben und zusätzliche Grünanlagen geschaffen. Die früher für Istanbul typischen Müllhaufen in den Straßen verschwanden. Dispute um verschiedene Maßnahmen machten schnell spürbar, dass die RP ein religiös geprägtes, vom Koran inspiriertes Parteiprogramm hatte. Ein kompletter Umsturz der bisherigen Lebensweise in der „westlichsten“ und kosmopolitischsten Stadt des Landes ist bis heute allerdings unvorstellbar.

Städtepartnerschaften

Istanbul unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Am 11. April 2006 wurde die Stadt durch eine EU-Jury, neben Essen und Pécs zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 gewählt. Istanbul ist ebenso eines der islamischen Kulturzentren. Die Bosporus-Metropole Istanbul beherbergt eine Vielzahl sehenswerter religiöser und weltlicher Bauwerke, Straßen, Plätze und Parks, Museen, Kunstgalerien, Theater, Einkaufszentren und Basare. Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen ist mit zahlreichen Konzerten, Ausstellungen, Musik- und Filmfestivals, Modenschauen sowie der Austragung sportlicher Wettbewerbe reichhaltig.

Musik und Theater

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Das Haldun-Taner-Theaterhaus im Stadtteil Kadıköy liegt direkt am Bosporus

Istanbul besitzt zahlreiche Theater, Opernhäuser und Konzerthäuser. Zu den bekanntesten gehört das Show Center Türker İnanoğlu Maslak in Maslak, das im November 2005 eröffnet wurde und von der MEGA Company betrieben wird. Hier finden kulturelle Großveranstaltungen statt, die in der ganzen Türkei Beachtung finden. Das Center ist täglich geöffnet. Jährlich kommen etwa 450.000 Besucher allein zu den eigenen Veranstaltungen des Hauses. Der große Theatersaal bietet 1810 Sitzplätze, der kleine 380.

In Kadıköy befinden sich das 1924–1927 erbaute und 2005–2007 renovierte Süreyya-Opernhaus und ein nach dem Schriftsteller Haldun Taner benanntes Theaterhaus.

Zu den bekanntesten Istanbuler Orchestern gehört das Borusan Istanbul Philharmonic Orchestra (BIFO), das 1993 gegründet wurde. Sein erstes Konzert fand am 13. Mai 1999 im Yıldız-Palast statt. Seit 2008 steht das BIFO unter der Leitung des Österreichers Sascha Goetzel. Er wurde nach einem einjährigen Auswahlverfahren in der Saison 2007/2008, an dem Gastdirigenten aus vier Nationen teilnahmen, Musikdirektor des Symphonieorchesters. Die Staatsoper (türk. Devlet Operası) mit ihrer bekannten Balletttruppe und das staatliche Sinfonieorchester, die İstanbul Devlet Senfoni Orkestrası, spielen im Haus am Taksim-Platz.

Museen

Die bekanntesten Museen in Istanbul sind der Topkapı-Palast, die Hagia Sophia, die Chora-Kirche, das Archäologische Museum, das Museum für türkische und islamische Kunst, das Museum Istanbul Modern und der Dolmabahçe-Palast, ebenfalls ein früherer Sultanspalast, der im 19. Jahrhundert im neubarocken Stil erbaut wurde.

Viele Nebengebäude der berühmten Moscheen wurden inzwischen in Museen verwandelt, die eindrucksvolle Einblicke in die Zeit der Osmanen gewähren. Es gibt auch noch weitere Kunstmuseen, bei denen es sich lohnt, sie zu besuchen. Die wertvollsten Gemälde der Türkei, auch wertvolle Miniaturen, sind in den Museen von Istanbul zu finden.

Bauwerke

Byzantinisches und christliches Konstantinopel

Siehe auch: Byzantinische Architektur

Cisterna Basilica

Im heutigen Stadtbild der Altstadt Istanbuls sind immer noch die antiken Ursprünge zu entdecken. Aufgrund der zahlreichen Erdbeben, Stadtbrände und der ökonomischen Situation am Ende des byzantinisches Reiches war schon im 15. Jahrhundert ein Großteil der Gebäude verfallen oder ruinös. Einige damalige Plätze und Bauwerke sind in der Anlage oder als Ruinen bis heute erhalten. Hierzu gehören die mächtige Theodosianische Landmauer und die Seemauern, das Studios-Kloster (İmrahor Camii), das Hippodrom mit einem Fassungsvermögen von bis zu 100.000 Zuschauern, das Konstantinsforum mit dem Relikt der Konstantinssäule, die Kaiserpaläste und der Porphyrogennetos-Palast (türkisch Tekfur Sarayı). Nur wenige Bauten haben die Jahrhunderte beinahe unverändert überdauert. Unter anderem der Valens-Aquädukt, der nach der osmanischen Eroberung 1453 die notwendige Wasserversorgung sicherstellte, die spätantike Zisterne Cisterna Basilica aus dem 6. Jahrhundert oder verschiedene Ehrensäulen, z. B. der 20 m hohe Obelisk Thutmosis III. aus Rosengranit, der im 4. Jahrhundert n. Chr. aus dem ägyptischen Dorf Karnak nach Konstantinopel gebracht und 390 n. Chr. auf der Spina des Hippodroms aufgestellt worden ist.

Leanderturm

Zu den militärischen Bauten gehört Yedikule („Burg der sieben Türme“) am Südende der Theodosianischen Landmauer, der im 5. Jahrhundert von Theodosius II. errichtet wurde. Der Leanderturm, der auf einer Bosporusinsel vor Üsküdar steht, wurde ebenso im 5. Jahrhundert von Alkibiades erbaut. Am Leanderturm soll das eine Ende der großen Kette befestigt worden sein, die bei den Angriffen auf Byzanz über den Bosporus gespannt wurde. Fast unversehrt haben einige Kirchen zunächst als Moscheen, dann als Museen überlebt wie die berühmte Hagia Sophia (Ayasofya Camii, Kirche der Heiligen Weisheit), die 537 n. Chr. geweiht wurde, die Pammakaristos-Kirche (Fethiye Camii), die wohl im 11. Jahrhundert n. Chr. gegründet wurde, die spätbyzantinische Chora-Kirche (Kariye Camii), die in ihrer jetzigen Erscheinungsform im 14. Jahrhundert entstand und wertvolle Fresken zeigt sowie die Hagia Eirene, die der Umwandlung in eine Moschee entging und als Arsenal benutzt wurde. Ebenfalls bedeutsame Zeugnisse byzantinischer Kunst sind die heutigen Moscheen Küçük-Aya-Sofya-Moschee (Sergios-und Bacchos-Kirche), die als Modell für die Hagia Sophia gedient haben kann, die Zeyrek-Moschee (Pantokrator-Klosterkirche) mit ihrem wertvollen Opus-Sectile-Boden und die Kalenderhane-Moschee (Maria-Kyriotissa-Kloster). Letztere ist in ihrer jetzigen Form aus dem 12. Jahrhundert. In ihr wurden die ältesten vorikonoklastischen Mosaiken Istanbuls gefunden. Die dort ab 1227 erstellten Fresken des Franz von Assisi werden heute im Archäologischen Museum ausgestellt. Der Galataturm, der das Nordende und die Hauptbastion der genuesischen Siedlung Galata war, gehört heute zu den bedeutendsten Bauwerken Istanbuls.

Osmanisches Konstantinopel

Siehe auch: Osmanische Architektur

Rumeli Hisarı

Die osmanische Architektur zeigt sich vor allem in den Palästen und Residenzen, den Moscheen und den zugehörigen Stiftungsgebäuden (Külliyen), den großen, mehrstöckigen Handelshäusern, Herbergen und Magazinen, den Basaren sowie den Schmuck- und Zweckbauten wie beispielsweise den großen am Bosporus gelegenen Fortifikationen Rumeli Hisarı und Anadolu Hisarı.

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Innenraum der Süleymaniye-Moschee

Die osmanischen Sultane und ihre höchsten Würdenträger strebten sofort nach der Eroberung Konstantinopels danach, den Erfordernissen des Glaubensritus der neuen muslimischen Bewohner Genüge zu tun, sowie damit gleichzeitig ihre Macht und ihren Anspruch sichtbar zu demonstrieren, so wie das zuvor auch die christlichen Herrscher getan hatten. Dazu wurden Kirchen und Klöster in Moscheen umgewandelt und neue Moscheen errichtet. Beteiligt wurden, wie schon vor der Eroberung Konstantinopels, zahlreiche ehemals byzantinischen Handwerker und Baumeister. So arbeiteten zum Beispiel beim Bau der Süleymaniye-Moschee im 16. Jahrhundert etwa 50 Prozent christliche Handwerker mit. Das Schema des Kuppelbaus der Hagia Sophia, bestehend aus zwei Halbkuppeln und zwei Schildwänden, die die Hauptkuppel stützen, wurde von zwei Sultansmoscheen übernommen: Der Beyazıt-Moschee und der Süleymaniye-Moschee. Dies blieb allerdings die einzige größere Anleihe aus der Hagia Sophia, denn der osmanische Gebetsraum sollte auf die Betenden eine ganz andere Wirkung erzielen, als es der byzantinische Raum sollte. Statt einer mystischen Atmosphäre der Hagia Sophia, deren Strukturen hinter goldenen Mosaiken verkleidet wurden und die eine Längsbetonung zur Apsis hat, wurden in den Moscheen die Strukturen klar hervorgehoben, dem Betrachter die Statik und Grundelemente des Raumes vor Augen geführt, der Gebetsraum querrechteckig entsprechend dem Gebetsritus oft betont und eine Kongruenz zwischen Außen- und Innenwirkung unter anderem auch durch die gänzlich unterschiedliche Lichtführung angestrebt. [29]

Bis Mitte des 16. Jahrhunderts bildete sich aus Einflüssen der frühosmanischen Architektur, der byzantinischen, der seldschukischen, der iranischen und einigen Echos der italienischen Renaissance-Architektur der klassische osmanische Baustil mit den so typisch im Stadtbild erscheinenden Kuppelkaskaden heraus. Die Phase reichte bis ins 17. Jahrhundert hinein. Maßgeblich daran beteiligt war der größte Architekt der Osmanen: Mimar Sinan. Er wirkte nicht nur architektonisch, sondern mit seinen sozialen Baukomplexen (Külliye) auch stadtplanerisch. Da nach der Eroberung weite Gebiete der einstmals prächtigen byzantinischen Metropole brach lagen, teilweise schon seit Jahrhunderten eher Gärten und Ansammlungen von Dörfern glichen, konnten die typischen islamischen durch Sackgassen geschlossenen Wohnquartiere entstehen. Dabei fungierte eine solche Külliye oft als Nukleus einer Besiedlung. In anderen Stadtteilen hingegen richteten sich die Bauten weiterhin an dem rechtwinkligen (hippodamischen) Straßennetz aus, wobei Moscheen aus diesem Schema ausbrachen, da sie Richtung Mekka weisen mussten. Dadurch ergeben sich zuweilen reizvolle architektonische Lösungen für die sie umgebenden Bauten. Während beim Bau von Külliyen Stein verwendet wurde, bestanden die Wohnhäuser und auch zahlreiche Paläste und Sommervillen zumeist aus Holz.

Im 17. Jahrhundert war die Zeit der osmanischen Großmoscheen vorbei, obwohl hier die Yeni-Moschee nach Bauunterbrechung vollendet wurde. Das lag unter anderem an wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Palastintrigen und an Unruhen, wie den Celali-Aufständen.

Der Beyazıtturm (links) und die Süleymaniye-Moschee (rechts)

Ab dem 18. Jahrhundert geriet die osmanische Architektur immer mehr unter den Einfluss westeuropäischer Stile wie der Barock der Nuruosmaniye-Moschee, der Beyazıtturm oder die barockisierende Laleli-Moschee zeigen. Allerdings gaben sich die Baumeister auf der Suche nach adäquaten Ausdrucksformen den modernen Kunststilen nicht völlig hin. Letztlich wurden weiterhin Moscheen und Universitäten (Medrese) nach klassischem Vorbild gebaut, bereichert um westliche Architekturelemente.[30]

Es folgten unter Sultan Mahmud II. Bauten in einer Art Empire-Stil, zum Beispiel seine Türbe. Gleichzeitig wurden weiterhin barockisierende Gebäude errichtet, wie die Nusretiye-Moschee, deren Bauschmuck in einem verspäteten Louis-XV-Stil gehalten sind. Bald begannen Architekten neogotische Elemente zu verwenden, oft in einer eklektizistischen, historistischen Stilmixtur, die noch die in die neue Zeit der Türkischen Republik hineinragende „Erste Nationale Architekturbewegung“ charakterisierte. Im 19. Jahrhundert wurde die osmanische Baukunst fast ausschließlich von der armenischen Architekten-Familie Balyan betrieben. In der gleichzeitigen Anleihe bei verschiedensten westlichen Baustilen ist der Wunsch erkennbar, eine Synthese zu erschaffen, die den Reichsgedanken verkörpern sollte.

Eine Besonderheit Istanbuls sind Straßenzüge mit meist mehrstöckigen osmanischen Holzhäusern. Man findet z. B. noch in Fatih und in Üsküdar. Charakteristisch sind auch Sommervillen aus Holz (Yalı) an beiden Ufern des Bosporus, die in jüngerer Zeit teilweise renoviert wurden. Die 1699 als Residenz eines Großwesirs erbaute Amcazade-Hüseyin-Pascha-Yalısı im Stadtteil Beykoz ist die älteste Yalı Istanbuls. Im 19. Jahrhundert entstanden nach europäischen Vorbildern Mietshäuser mit Geschäften und Handwerksbetrieben im Untergeschoss.

Residenzen
Beylerbeyi-Palast

Der Topkapı-Palast war bis 1856 Wohnung der Sultansfamilie (Harem) und Herrschersitz und damit Zentrum der Macht. Dieser immer wieder erweiterte und umgestaltete, vielgliedrige Sultanspalast liegt exponiert an der Spitze der zwischen Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer gelegenen Halbinsel. Er ist nicht nur wegen seiner Bauten von hoher Bedeutung, sondern auch aufgrund seiner umfangreichen Sammlungen eines der großen Schatzhäuser der Welt.

Der Ibrahim-Pascha-Palast liegt direkt am alten Hippodrom gegenüber der Sultan-Ahmet-Moschee im Herzen Istanbuls. Er wurde in der Zeit des Sultans Bayezid II. (1481–1512) errichtet. Nach Reparaturen zwischen 1966 und 1983 ist nun dort das Museum für türkische und islamische Kunst untergebracht.

Der Aynalıkavak-Palast wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von Sultan Ahmed I. Sommerresidenz errichtet. Der Dolmabahçe-Palast von 1856 auf der europäischen Seite des Bosporus zeigt sinnfällig, dass die Sultane im 19. Jahrhundert auch äußerlich danach strebten, sich dem europäischen Westen anzugleichen. Der Beylerbeyi-Palast wurde zwischen 1861 und 1865 von Sultan Abd ul Aziz erbaut. 1935 fand hier die erste, von Mustafa Kemal Atatürk veranstaltete Weltfrauenkonferenz statt. Weitere Paläste sind der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast sowie der Küçüksu-Palast und der Yıldız-Palast.

Moscheen

Siehe auch: Liste der Moscheen in Istanbul

Sultan-Ahmed-Moschee

Steter Ausdruck von Glaube, Macht und imperialem Willen der osmanischen Würdenträger sind die Großmoscheen, meist gestiftet von den Sultanen, deren Familienangehörigen, den Wesiren und anderen Würdenträgern des Staates. Die meisten Moscheen schließen sich der Bauidee der Hagia Sophia an.

Zum überkuppelten Gebetsraum gehören zudem ein umgrenzter Vorhof (avlu) und meist eine Külliye mit Medresen, z. B. genutzt als Grundschule (mektep), theologische Schule oder Ärzteschule, mit Wohnzellen der Studenten (hücre), Hospital (dar-üş-şifa), Hospiz (tabhane), Armenküche (imaret), Bibliothek (kütüphane), Karawanserei (kervansaray), Bad (hamam) und Grabbauten (türbe), manchmal auch mit einem Observatorium für glaubensrelevante Zeit- und Kalenderberechnungen (muvakkithane).

Moscheen aus der osmanischen Frühzeit sind beispielsweise die Mahmut-Paşa-Moschee, die älteste erhaltene Großmoschee von 1462 und die Beyazıt-Moschee, die älteste erhaltene Sultans-Moschee. Beispiele der mindestens 22 erhalten gebliebenen von ehemals 49 Istanbuler Freitagsmoscheen des Architekten Mimar Sinan[31] sind die İskele-Moschee in Üsküdar, die erste von Sinan geschaffene Moschee, die Prinzenmoschee, die Süleymaniye-Moschee, die Rüstem-Paşa-Moschee und die Piyale-Paşa-Moschee.

Weitere bekannte Moscheen osmanischer Herkunft sind die Neue Moschee, die am Goldenen Horn liegt, die Sultan-Ahmed-Moschee, auch „Blaue Moschee“ genannt, die Fatih-Moschee (Eroberermoschee), die nach einem Erdbeben 1766 neu errichtet wurde, und die Eyüp-Sultan-Moschee, die nach Mohammeds Bannerträger Abu Ayyub al-Ansari benannt wurde und ein bedeutendes spirituelles Heiligtum des Islam darstellt. Moscheen, die im osmanischen Barock entstanden, sind die Nuruosmaniye-Moschee, deren Kuppelbau aus ursprünglich weißem Marmor war und die einen halbrunden Vorhof hat, die Laleli-Moschee, die 1763 fertiggestellt und nach dem Erdbeben 1783 erneuert wurde, die Nusretiye-Moschee, die Dolmabahçe-Moschee, die unmittelbar am Ufer des Bosporus liegt, und die Ortaköy-Moschee.

Modernes Istanbul im 20. und 21. Jahrhundert

Siehe auch: Liste der höchsten Gebäude in Istanbul

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In den letzten 20 Jahren erbaute Gebäuden

Bis zum Ende der 20er Jahre stand die Architektur der Republik noch ganz im Bann einer bereits nach dem 1. Weltkrieg begonnenen Phase, die man „Erste Nationale Architekturströmung“ nannte. In dieser Phase führten türkische Architekten wie Kemalettin Bey den Historismus fort, der sich im späten 19. Jahrhundert vor allem mit der ornamentalen Außengestaltung von Gebäuden an seldschukischen und osmanischen Vorbildern orientiert hatte. Dazu gehören die Beşiktaş İskelesi (Schiffsanlegestelle), die im Jahre 1913 errichtet wurde, die Haydarpaşa İskelesi (1915), die Vakıf Hanı in Eminönü (1912–26) und das Hotel Merit Antique in Lâleli (1912–22)

Verstärkt ab etwa 1930 verpflichtete man ausländische Architekten für die Planung öffentlicher Bauten. Sie befreiten die Fassaden weitgehend von den „türkischen“ Ornamenten und pflegten einen internationalen, funktionalen Stil. Als Lehrer gaben sie ihre Auffassungen an türkische Architekten weiter.

Als Entwickler der „Zweiten Nationalen Architekturbewegung“ gilt Bruno Taut (1880–1938). Er forderte als Leiter der Architekturabteilung an der Akademie der Schönen Künste in Istanbul und Chef der Bauabteilung im Unterrichtsministerium in Ankara eine genaue Analyse des Baustils der osmanischen Zeit und davor. Auf dieser Grundlage sollte der Modernismus überwunden und ein eigener türkischer Baustil gefunden werden.

Die Istanbuler Baukunst der letzten Jahrzehnte ist geprägt von einem heterogenen Stilgemisch, das von der Sinan nachgebildeten Moschee bis zu Hochhäusern mit internationalem Aussehen, von historisierenden Hotels bis zu modernsten Wohnvierteln vielfältigste Aspekte bietet. Jede nur denkbare architektonische Anregung wird aufgenommen. Istanbul ist damit zu einem Experimentierfeld heutiger Architektur geworden.

Die Bauwerke des Architekten Sedad Hakkı Eldem, die im „türkischen“ Stil errichtet wurden sind Sosyal Sigortalar Külliyesi (1970), Atatürk Kütüphanesi (1976), Koç Holding A.S. Nakkaştepe Tesisleri (1986), das Hotel InterContinental in Beyoğlu (1968), Barbaros Plaza (1987), Yapı ve Kredi Bankası (1995), İşBank Tower 1 (2000), Sapphire of Istanbul (2009) sowie Diamond of Istanbul (2010), die allesamt in Levent stehen und mit Höhen von über 100 Metern, die höchsten Gebäude in Istanbul bilden. Zu den Fernsehtürmen Istanbuls, die nach den 1960er Jahren gebaut wurden, gehören der 166 Meter hohe Fernsehturm Çamlıca im gleichnamigen Viertel Çamlıca im Stadtteil Üsküdar und der 236 Meter hohe Fernsehturm Endem im Stadtteil Büyükçekmece.

Brücken

Die europäischen Stadtteile werden über das Goldene Horn durch die Galatabrücke (Neubau von 1992), die Atatürk-Brücke und die Haliç-Brücke (Fatih-Brücke), über die eine Umgehungsautobahn verläuft, miteinander verbunden. Im Stadtteil Büyükçekmece wird eine im Jahre 1567 fertiggestellte Bogenbrücke, die Kanuni-Sultan-Süleyman-Brücke, nur noch von Fußgängern genutzt.

Für den Kraftfahrtverkehr existieren zwei Hängebrücken über den Bosporus, die 1973 eröffnete Bosporus-Brücke mit 1074 Meter Länge und die Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke mit 1090 Meter Länge, die 1988 dem Verkehr übergeben wurde.

Straßen und Plätze

Taksim-Platz

Der Taksim-Platz in Beyoğlu ist der verkehrsreichste Platz Istanbuls. Von hier aus führen Straßen in alle Richtungen, darunter die Tarlabaşı Bulvarı nach Fatih, die Cumhuriyet Caddesi zum nördlichen Stadtteil Şişli, die İnönü Caddesi in Richtung Beşiktaş und die İstiklal Caddesi hinab zum Tünel-Platz. Der Taksim-Platz ist regelmäßig Schauplatz für Demonstrationen verschiedener Couleur mit teilweise blutigem Ausgang. Das wohl blutigste Ereignis der jüngeren Geschichte des Platzes geschah am 1. Mai 1977, als Teilnehmer einer Gewerkschaftskundgebung von Unbekannten von umliegenden Häusern aus beschossen wurden. Es starben mindestens 34 Menschen und Hunderte wurden verletzt sowie 453 festgenommen. Am Taksim-Platz liegt das Denkmal der Republik und soll an die Gründung der Türkischen Republik im Jahre 1923 erinnern. Die İstiklal Caddesi ist die bekannteste Straße der Bosporus-Metropole und führt vom Tünel-Platz über den Galatasaray-Platz zum Taksim-Platz. Am Galatasaray-Platz liegt eine ehemalige kaiserliche Schule, das Galatasaray-Gymnasium. Die Bankalar Caddesi befindet sich ebenso in Beyoğlu. Diese „Bankenstraße“ war im Osmanischen Reich das Finanz- und Geschäftszentrum. Hier hatten viele bekannte Finanzdienstleister ihren Sitz, so auch die Ottomanische Bank.

Denkmalschutz

Das erste systematische Denkmalschutzprojekt in Istanbul wurde gegen Ende des Ersten Weltkrieges von der Stadtverwaltung initiiert, nachdem in den Kriegswirren Brände und Plünderungen zu Zerstörungen bedeutender Denkmäler geführt hatten. Das Projekt wurde 1917–18 unter anderem vom deutsch-türkischen Kunsthistoriker und Journalisten Friedrich Schrader geleitet.

Seit den sechziger Jahren hat sich besonders Çelik Gülersoy um den Istanbuler Denkmalschutz verdient gemacht. Er hat zahlreiche kunsthistorisch bedeutende Bauwerke der Stadt sichern lassen und mit der „Istanbul Library“ eine bedeutende Sammlung von Schrifttum über die Geschichte Istanbuler Baudenkmäler anlegen lassen. Die gesamte Altstadt (Sultanahmet) von Istanbul gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Siehe auch: Liste der Burgen, Festungen und Palastbauten in Istanbul

Parks

Haupteingang des Yıldız-Parks

Der Yıldız-Park, zu deutsch „Stern-Park“, erstreckt sich hinter dem Çırağan-Palast entlang der Hänge des europäischen Bosporusufers. Neben einer ausgedehnten Parkanlage enthält er verschiedene Sultansvillen, darunter den Yıldız-Palast. Weitere im Park befindliche Gebäude sind ein Opernhaus, eine Moschee und eine Manufaktur. Dieser etwa 160 Hektar große Park wurde ursprünglich von dem französischen Landschaftsarchitekten G. Le Roy gestaltet. Er ließ seltene und exotische Bäume, Büsche und Blumen pflanzen. Sorgfältig angelegte Wege boten Zugang zu Aussichtspunkten. Der Park wurde in den 1980er Jahren von dem Türkischen Touring- und Automobilclub (TTOK) renoviert.

Der Miniatürk in Beyoğlu gehört mit einer Fläche von 6 Hektar zu den größten Miniaturparken der Welt. Auf dem Gelände des Freizeitparks können auf einem Pfad mehr als 105 Miniaturmodelle aus verschiedenen Zeitepochen des Osmanischen Reiches bestaunt werden, darunter repräsentieren 45 Miniaturmodelle die Bosporus-Metropole Istanbul. Im Miniatürk sind viele bekannte Sehenswürdigkeiten der Türkei und einige Sehenswürdigkeiten außerhalb der Türkei als Miniaturmodelle dargestellt.

Der Gülhane-Park, zu deutsch „Rosenhaus-Park“, befindet sich innerhalb der äußeren, zinnenbewehrten Mauern des Topkapı-Palastes und nimmt den westlichen Teil der Serailspitze ein. Der Gülhane-Park war einst Teil des äußeren Gartens des Topkapı-Palasts. Ein Teil des äußeren Gartens wurde im Jahre 1912 von der Gemeinde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. War er früher ein Ort für ritterliche Spiele und Bogenschießwettbewerbe, so ist er heute ein bewaldeter Volkspark mit Livekonzertangeboten, Teegärten und weiteren typischen Angeboten. Geologisch liegt der Gülhane-Park auf dem Hang von Eminönü. Der Gülhane-Park wurde in den letzten Jahren stark restauriert, die Wanderrouten wurden neu geordnet und der große Pool wurde in einem modernen Stil renoviert.

Den höchsten Punkt Istanbuls mit 267 Metern markiert der Büyük Çamlıca-Park, auf deutsch Fichtenberg, der ein Panorama über die Stadt bis hinüber zum 2543 Meter hohen Uludağ bei Bursa bietet. Drei Kaffeehäuser im Stil des 18. Jahrhunderts bekrönen den von Pinien, Eichen und Zypressen bestandenen Park. In der Nähe steht auch der Fernsehturm Çamlıca. Einst war dieser Ort einer der Lieblingsplätze des Sultan Mahmuds II..

Sport

Das Şükrü-Saraçoğlu-Stadion, Austragungsort des UEFA-Pokal-Finales 2008/2009

Wie im Rest der Türkei ist Fußball die beliebteste Sportart in Istanbul. Istanbul ist Heimat von zahlreichen Fußballvereinen, darunter fünf Teams der höchstklassigen Turkcell Süper Lig 2009/10, nämlich der 17-fache Rekordmeister Fenerbahçe Istanbul, der UEFA-Pokal- und Supercup-Sieger Galatasaray Istanbul, der amtierende Titelträger Beşiktaş Istanbul, Istanbul Büyükşehir Belediyespor und Aufsteiger Kasımpaşaspor.

Fenerbahçe Istanbul trägt seine Heimspiele im Fenerbahçe-Şükrü-Saracoğlu-Stadion in Kadıköy aus. Galatasaray Istanbul spielt im Ali-Sami-Yen-Stadion in Şişli mit einer Kapazität von 24.500 Plätzen. Galatasaray Istanbul trägt seine internationalen Spiele im Atatürk-Olympiastadion aus. Das Atatürk-Olympiastadion ist die Heimstätte der Erstligisten Istanbul Büyükşehir Belediyespor und Kasımpaşaspor. Das Stadion wurde 2004 als Fünfsternestadion ausgezeichnet. Beşiktaş Istanbul ist der älteste Sportverein in Istanbul (Fußballabteilung ab 1911). Der 10-malige Meister trägt seine Heimspiele im Inönü-Stadion im gleichnamigen Stadtteil Beşiktaş aus. Es hat ein Fassungsvermögen von 36.000 Plätzen.

Auch Basketball und Volleyball sind in Istanbul sehr populär. Es bestehen mehrere professionelle Klubs, unter anderen im Basketball Efes Pilsen Istanbul und Fenerbahçe Ülkerspor sowie im Volleyball Eczacıbaşı Istanbul und Vakıfbank Istanbul, die in ihren eigenen Schulen Spieler ausbilden. Golf, Schießen, Reiten und Tennis gewinnen immer mehr an Bedeutung, werden aber überwiegend von Ausländern und wohlhabenden Einheimischen betrieben. Für Aerobic, Bodybuilding und Gerätegymnastik stehen zahlreiche Fitnessstudios zur Verfügung. Paintball gehört zu den neuen Sportarten und ist in zwei großen Klubs in der Nähe von Istanbul vertreten. Fernöstliche Sportarten wie Aikido und Yoga sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Es gibt mehrere Zentren in der Stadt, wo sie ausgeübt werden können.

Jedes Jahr findet in Istanbul der Große Preis der Türkei statt. Dieser Grand Prix wurde erstmals in der Formel-1-Saison 2005 ausgetragen. Veranstaltungsort ist der Istanbul Otodrom Circuit im asiatischen Teil im Viertel Kurtköy, der zum Stadtteil Tuzla gehört. Die Strecke ist 5333 m lang und wird gegen den Uhrzeigersinn befahren. Sie besteht aus acht Links- und sechs Rechtskurven, wobei der Radius der engsten Kurve 15 m beträgt. Die längste der insgesamt vier Geraden ist 720 m lang. Die Streckenbreite beträgt am kleinsten Querschnitt 14 m und am größten 21,5 m. Die Haupttribüne der Rennstrecke bietet 26.250 überdachte Sitzplätze. Zusätzlich zur Haupttribüne an der Start- und Zielgeraden sind neun weitere Tribünen und fünf freie Flächen auf Anhöhen für insgesamt 125.000 Zuschauer vorhanden.

Freizeit und Erholung

Holzhaus und Pferdekutsche: typische Attribute von Büyükada, der größten Prinzeninsel, dem Erholungsort für viele Istanbuler

Wegen der Verschmutzung des Meeres verschwanden in der Stadt gelegene traditionelle Badeorte allmählich, seit einigen Jahren jedoch eröffnen manche alte Plätze neu aufgrund verbesserter Badewasserqualität. Zu den beliebtesten Orten innerhalb der Stadt gehören Bakırköy, Küçükçekmece, Sarıyer und der Bosporus, außerhalb der Stadt sind es am Marmarameer die Prinzeninseln, Silivri und Tuzla sowie am Schwarzen Meer Kilyos, Riva und Şile.

Die Prinzeninseln sind eine Inselgruppe im Marmarameer vor den Stadtteilen Maltepe und Kartal. Mit ihren Kiefern- und Pinienwäldern, hölzernen, vom Jugendstil geprägten Sommervillen aus der Wende zum 20. Jahrhundert, Pferdekutschen (Motorfahrzeuge sind nicht erlaubt) und Fischrestaurants sind sie ein beliebtes Ausflugsziel. Von den neun Inseln sind vier besiedelt.

Şile ist ein bekannter türkischer Badeort am Schwarzen Meer, 50 Kilometer von Istanbul entfernt. Seit den 1980er Jahren wurden Feriensiedlungen und Hotels ausgebaut. Außerhalb von Şile sind unberührte weiße Sandstrände zu finden.

Kilyos und Riva sind kleine ruhige Badeorte unweit des europäischen beziehungsweise asiatischen Eingangs des Bosporus am Schwarzen Meer. Die Orte verfügen über Bademöglichkeiten und wurden in den letzten Jahren für Istanbuler als Ausflugsort populär.

Ebenso sind die Dampfbäder in der Istanbuler Altstadt für Erholungen sehr beliebt. Die bekanntesten und meist besuchten Dampfbäder sind der Beyazıt Hamamı, der Çardaklı Hamamı, der Çemberlitaş Hamamı und der keramische Hamam in Fatih, weitere Dampfbäder sind der Galatasaray Hamamı in Beyoğlu und der Alter Hamamı in Üsküdar.

Der Hıdiv-Wald liegt direkt am Bosporus im Stadtteil Beykoz auf der asiatischen Seite. Dort befindet sich die Residenz des ägyptischen Gouverneurs Abbas Hilmi Pascha. In einem großen Rosengarten des Hıdiv-Waldes kann man frühstücken. Es finden sich auch einige Brunnen und Wasserbecken, diverse Cafes, Restaurants sowie private Freizeitareale.

Ein weiteres Naherholungsgebiet ist der Belgrader Wald (türk. Belgrad Ormanı) im Norden des Stadtteils Eyüp, etwa 20 Kilometer von der Altstadt entfernt. Der etwa 5,5 Hektar große Wald ist mit Freizeitanlagen, Picknick-Plätzen, Reit- und Wanderwegen ein beliebtes Ausflugsziel. Er wurde im 18. Jahrhundert in der Herrschaftszeit von Sultan Abdülhamid I. angelegt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Installation in Santralİstanbul

Die meisten Veranstaltungen werden von der Istanbuler Stifung für Kultur und Kunst (İstanbul Kültür Sanat Vakfı)[32] und dem Veranstalter pozitif[33] ausgerichtet. Das erste größere Fest des Jahres findet am 21. März statt, das Newroz-Fest (türk. Nevruz Bayramı), wo es zum Beispiel in Cankurtaran (Sultanahmet) alljährlich zu einer großen Open-Air-Veranstaltung kommt.[34]

Ende April wird das International Istanbul Film Festival in Beyoğlu in mehreren Kinos veranstaltet. Dieses älteste und bedeutendste internationale Filmfestival der Türkei fand 1982 zum ersten Mal statt. Am 23. April begeht man den Feiertag der Nationalen Souveränität und des Kindes zum Beispiel mit einer morgendlichen Parade auf der İstiklal Caddesi in Beyoğlu, wo Kinder Folklore zeigen und musizieren.

Beim einwöchigen Internationalen Ülker Puppen Festival Istanbul Anfang Mai werden traditionelle Karagöz-Aufführungen in verschiedenen Kulturzentren der Stadt und auch internationale Darbietungen geboten. Ebenfalls im Mai präsentieren Kompanien und Ensembles aus aller Welt ihre Stücke beim Internationalen Istanbul Theater Festival. Dieses Festival findet im jährlichen Wechsel mit der Internationalen Istanbul Biennale statt. Das orthodoxe Osterfest fällt oft in den Monat Mai und wird von den griechisch-orthodoxen Gemeinden als ihr höchstes kirchliches Jahresfest gefeiert.

Das Internationale Istanbuler Musik Festival widmet sich im Juni vornehmlich Ballet- und Opernaufführungen sowie der Orchester- und Kammermusik, meist in der ehemaligen Kirche Hagia Irene und im Atatürk-Kulturzentrum am Taksim-Platz. An den längsten Tagen des Jahres bietet seit 2001 das Efes Pilsen One Love Festival ein breites Spektrum von Pop und Hiphop bis Latin und Punk. Bis zu 15.000[35] Zuschauer kommen bei diesem zweitägigen Festival im Kunst- und Kulturzentrum Santralİstanbul zusammen, um lokale und internationale Interpreten zu sehen, wie zum Beispiel Lady Gaga, Moby, The Chemical Brothers, oder Peter Gabriel.

Parade am Feiertag der Befreiung (Zafer Bayramı) in Istanbul

Alljährlich im Juli organisiert das Nationale Olympische Komitee der Türkei (türk. Türkiye Milli Olimpiyat Komitesi) den Eurasischen Schwimmwettkampf im Bosporus, bei dem die Meerenge vom europäischen zum asiatischen Teil Istanbuls durchquert wird. Das zweiwöchige Internationale Istanbul Jazz Festival bietet seit zehn Jahren internationale und lokale Musik aus so unterschiedlichen Bereichen wie konventionellem Jazz, Electronica, Drum ’n’ Bass, World Music und Rock unter anderem im Cemil-Topuzlu-Open-Air-Theater, Istanbul Modern und in der Cemal-Reşit-Rey-Konzerthalle. Zu den Gästen zählten zum Beispiel Norah Jones, Miles Davis oder George Benson. Eine weitere Veranstaltung ist das größte Open-Air-Konzert in der Türkei: Das Rockfestival Rock’n Coke, das seit 2003 jedes Jahr mit bis zu 50.000 Besuchern Mitte des Sommers stattfindet und seit 2009 auf der Formel-1-Rennstrecke Istanbul Otodrom Circuit veranstaltet wird. Auf diesem Festival traten bislang Bands und Interpreten wie Linkin Park, The Prodigy, 50 Cent oder Franz Ferdinand auf.[36]

Ausstellung im Rahmen der Istanbul Biennale 2005

An drei Tagen im August wechseln sich beim Electronica Istanbul Festival auf acht Open-Air-Bühnen DJs und Electronica-Vorführungen ab. Deren Spektrum reicht von House über Trance bis Mashups. Dabei legen auch international bekannte DJs wie unter anderem David Guetta, Kruder und Dorfmeister, Felix da Housecat und Tiga auf.[37] Am 30. August findet der Feiertag der Befreiung (türk. Zafer Bayramı) statt, der an den entscheidenden Sieg des türkischen Befreiungskriegs gegen die griechische Armee erinnert.

Im September findet das Istanbul Design Wochenende statt. Es erstreckt sich meist über eine Woche und verteilt sich über die ganze Stadt. Dabei werden Ausstellungensvernissagen, Workshops und Schaufensterwettbewerbe abgehalten.[38] Den Höhepunkt im September bildet in den Jahren mit ungeraden Jahreszahlen die Internationale Istanbul Biennale. Dieses seit 1987 stattfindende Festival reicht meist in den November hinein und dauert zwei bis drei Wochen. Ein internationales Kuratorteam wählt dazu ein Thema der Bildenden Kunst aus, welches dann von Künstlern aus mehreren Dutzend Ländern an Veranstaltungsorten in der ganzen Stadt interpretiert wird.[39] In den Veranstaltungszentren wie Santralİstanbul, Istanbul Modern oder im Atatürk-Kulturzentrum stellten so bedeutende Gegenwartskünstler wie Damien Hirst, Markus Lüpertz oder Bruce Nauman ihre Werke aus.

Im Oktober startet dann das älteste Jazz-Festival der Stadt, das Akbank Jazz Festival. Es bietet neben traditionellem Jazz auch Avantgarde Jazz, ebenso wie orientalischen Fusion und ein spezielles Programm mit jungem Nachwuchsjazz. Veranstaltungsorte sind unter anderem die Cemal-Reşit-Rey-Konzerthalle, die Hagia Irene und das Atatürk-Kulturzentrum. In den letzten Jahren traten dabei Interpreten wie das Archie Shepp Quartett, Mark Murphy oder das Phil Woods Quintett auf.[40] Immer am 29. Oktober findet der Feiertag der Republik (türk. Cumhuriyet Bayramı) statt, der an die Ausrufung der Republik Türkei durch Mustafa Kemal Atatürk im Jahre 1923 erinnert. Im Herbst wird seit 1979 der Istanbul-Marathon veranstaltet. Die Strecke ist der einzige Marathonkurs weltweit, der über zwei Kontinente führt. Der Start ist in Üsküdar auf der asiatischen Seite Istanbuls und das Ziel im Inönü-Stadion beziehungsweise vor dem Dolmabahçe-Palast, wenn der Fußballclub Beşiktaş Istanbul ein Heimspiel hat. Beim Marathon werden die Bosporus-Brücke und die Galatabrücke überquert.

Den Abschluss des Festivaljahres bildet im Dezember seit 1990 das zweitägige Efes Pilsen Blues Festival, welches Auftritte von Jerry Ricks oder den Zydeco Brothers[41] bot, sowie das Akbank Kurzfilm Festival, das einen halben bis ganzen Monat andauert.[42]

Kulinarische Spezialitäten

Osmanische Küche wird vor allem in Üsküdar, Kadıköy und Beyoğlu in Restaurants angeboten. Koschere Küche findet man in Beyoğlu und im alten Stambul. Das Istanbuler Lebensmittel, das eine besondere Ausprägung oder Geltung hat, ist Lokum, ein süßer Konfekt aus Zucker (ursprünglich Honig), Stärkemehl (ursprünglich Weizenmehl), Pistazien, Mandeln, Nüssen und anderen Zutaten. Traditionelle Firmen produzieren bis zu 18 Lokumsorten, z. B. angereichert mit Extra-Pistazien (zweimal geröstete Pistazien), mit Rosenaroma, mit Mastix, mit Kaffee, mit Zimt oder mit Ingwer. Eine weitere Istanbuler Spezialität ist Boza, ein leicht alkoholisches Getreidegetränk aus Weizen oder Hirse. Boza wird vor allem im Winter getrunken. Kokoreç, sind gegrillte oder gebratene Schafseingeweide, die in der ganzen Türkei große Beliebtheit genießt. Man unterscheidet zwischen zwei Kokoreç-Varianten, zwischen der „Istanbul“-Variante und der İzmir-Variante. Die Istanbul-Variante wird mit gehackten Tomaten, Zwiebeln und Gewürzen (hauptsächlich Kreuzkümmel und Chilipulver) gemischt und auf dem Blech oder auf einem Spieß aufgerollt gegrillt.

Einzelhandel

Kapalı Çarşı

Der Große Basar (Kapalı Çarşı) ist an allen Werktagen geöffnet. Er ist vollständig überdacht und beherbergt viele Hans, Hallen, Straßen und verwinkelte Gassen, in deren Geschäften verschiedene Waren wie Antiquitäten, Teppiche, Schmuck, Keramik und anderes verkauft werden. Ein weiterer großer Markt in Istanbul ist der Ägyptische Basar (Mısır Çarşısı). Er wurde im Jahre 1660 auf Anweisung der Mutter des Sultans Mehmed IV. (1642–1693) errichtet. Dort wird mit Gewürzen, Obst, Gemüse und Tieren gehandelt. Im Dreieck zwischen Großem Basar, Ägyptischem Basar und der Süleymaniye-Moschee findet man eine Unzahl von Geschäftsstraßen und -gassen mit Verkaufsständen, offenen Läden, Manufakturen, Hans und Pasaj genannten Kleinkaufhäusern. Diese Straßen tragen wie in den mittelalterlichen Städten Europas noch die Namen der ehemals hier produzierenden und handelnden Berufsstände. Der Balık Pazarı in Beyoğlu ist ein großer Fischmarkt mit riesiger Auswahl. Aber auch Obst und Gemüse sowie Meze und Rakı werden hier angeboten. Straßenhändler sind überall unterwegs; so die Verkäufer von Getränken, von Sesamkringeln (Simit) und allem erdenklichen Krimskrams.

Zu den wichtigsten modernen Einkaufszentren Istanbuls gehört das Şişli Kültür ve Ticaret Merkezi im namensgebenden Stadtteil Şişli, das mit einer Fläche von 420.000 Quadratmetern, das größte Einkaufszentrum Europas ist. Die Megamall wird täglich von annähernd 200.000 Menschen besucht und ist täglich von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Weitere moderne Einkaufszentren Istanbuls sind im europäischen Teil das Capacity und Carousel in Bakırköy mit mehreren Kaufhäusern, Boutiquen und verschiedenen Restaurants, das Akmerkez in Beşiktaş im Viertel Etiler mit zahlreichen Filialen aller bekannten Marken, einer großen Auswahl an Boutiquen, einem Vergnügungszentrum mit Spielhallen, Kinos, Restaurants und Fastfood-Ketten, die Einkaufszentren Metro City und Kanyon in Levent und im asiatischen Teil das Capitol in Kadıköy mit vielen hochwertigen Läden, gastronomischen Einrichtungen und Kinos.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

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Das Geschäftsviertel Levent

In der Marmararegion konzentrieren sich 40 bis 50 Prozent der türkischen Wirtschaftsleistung.[43] In deren Zentrum Istanbul werden 28 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erzielt. Die gute Diversifizierung der Wirtschaft führt dazu, dass 2005 fast die Hälfte aller türkischen Exporte aus Istanbul stammte. Darüber hinaus ist Istanbul Hauptsitz des türkischen Presse- und Verlagswesens.[44]

Istanbuls Wirtschaft verzeichnete seit der Liberalisierung der Märkte in den 1980er Jahren mit Einbrüchen einen allgemeinen Aufwärtstrend. Dieser Trend wird durch Studien bestätigt, die Istanbul zu den 50 am schnellsten sich entwickelnden Städten der Welt zählen.[45] Die Viertel Levent im Stadtteil Beşiktaş und Maslak im Stadtteil Şişli sind die zwei wichtigsten Finanz- und Wirtschaftszentren Istanbuls. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs seit 1980 um durchschnittlich fünf Prozent pro Jahr. Die Asienkrise zwischen Juli 1997 und Anfang 1998 und die Krise in Russland zwischen August 1998 und Mitte 1999 waren in allen Bereichen, besonders beim Export, zu spüren und zeigten negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.[44]

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Das Geschäftsviertel Maslak

Als trotz dieser Belastung etwa Mitte 1999 eine langsame Gesundung der Wirtschaft Istanbuls zu beobachten war, verursachte nach der Krise in Russland das Erdbeben vom 17. August 1999 mit Epizentrum bei Kocaeli östlich der Stadt den zweiten großen ökonomischen Schock. Neben den durch die Katastrophe verursachten Kapitalausfällen und den menschlichen Verlusten war auch ein Rückgang des BIP von etwa ein bis zwei Prozent zu verzeichnen. Istanbul ist heute der beherrschende Markt und Umschlagplatz der Türkei. Das von Dienstleistungen beherrschte Wirtschaftsleben dominieren Börse, Großhandel, Verkehrs-, Bank-, Presse- und Verlagswesen.

Hauptverwaltungsgebäude der Turkish Airlines in Yeşilköy im Stadtteil Bakırköy

Es gibt mehrere Basare sowie moderne Geschäftsstraßen im westlichen Stil. Die handwerklichen und industriellen Betriebe produzieren vor allem Textilien und Nahrungsmittel. Daneben sind noch Leder- und Kunstlederwaren sowie keramische Erzeugnisse von Bedeutung. Auch der Bau von Bussen und Traktoren sowie Dieselmotoren ist ein bedeutender Wirtschaftszweig. Entlang dem Bosporus und dem Marmarameer sind neue Anlagen für die Industrie entstanden.

Einer bedeutender Wirtschaftszweige ist der Fremdenverkehr. Das Angebot an Hotels ist groß. Von stilvollen Luxusherbergen bis zu preiswerten Etablissements ist alles vorhanden. Istanbuls geschichtliche Bauwerke, sein kosmopolitischer Charme, sein viele Klischees befriedigender Orientalismus, sein aufstrebender Internationalismus und sein reiches Kulturleben ziehen viele ausländische und inländische Touristen an. Im Jahre 2000 kamen insgesamt 1.747.606 Touristen nach Istanbul, darunter 208.226 Touristen aus Deutschland, 198.270 aus den Vereinigten Staaten, 114.185 aus dem Vereinigten Königreich, 104.589 aus Frankreich und 83.499 aus Italien.[46]

Verkehr

Hauptartikel: Verkehr in Istanbul

Fernverkehr

Die Stadt ist mit zwei Flughäfen, dem Atatürk-Flughafen und dem Flughafen Sabiha Gökçen, einer Kopfbusbahnhof, dem Busbahnhof Esenler, zwei Kopfbahnhöfen, dem Bahnhof Haydarpaşa und dem Bahnhof Sirkeci, zwei Häfen, dem Ambarlı Limanı und Haydarpaşa Limanı und ihrem Autobahnnetz ein bedeutender Knotenpunkt im nationalen und internationalen Personen- und Güterfernverkehr. Von Istanbul aus fahren Busse in alle wichtigen Städte und Regionen des Landes sowie zu einigen Zielen in Europa und dem Nahen Osten.

Der Busbahnhof Esenler

Der Busbahnhof Esenler mit täglich 15.000 Busbewegungen im europäischen Teil der Stadt ist einer größten Busbahnhöfe Europas und einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte des Landes und Südosteuropas. Das 242.000 Quadratmeter große Areal, das der Busbahnhof in Anspruch nimmt, liegt im europäischen Teil im Stadtteil Bayrampaşa nahe dem namensgebenden Stadtteil Esenler.

Es gibt zwei Fernbahnhöfe, von denen jeweils nur wenige Züge pro Tag verkehren. Ein Grund hierfür ist die dominierende Rolle des Busverkehrs in der Türkei. Der Bahnhof Haydarpaşa am asiatischen Ufer des Bosporus, dem Startpunkt der historischen Bagdadbahn, fahren mehrmals täglich Züge der TCDD nach Ankara, seltener zu anderen Zielen in Anatolien[47], und einmal wöchentlich nach Teheran und nach Aleppo.[48] Vom Bahnhof Sirkeci, der historische Endpunkt des Orient-Express, ist Endhaltestelle für alle Eisenbahnlinien auf der europäischen Seite. Im Fernverkehr verkehren täglich drei Züge der staatlichen türkischen Eisenbahngesellschaft TCDD nach Bukarest in Rumänien mit Kurswagen nach Sofia in Bulgarien und Belgrad in Serbien sowie nach Chişinău in Moldawien (zweimal pro Woche), nach Thessaloniki in Griechenland und zum Grenzbahnhof Uzunköprü an der griechischen Grenze mit Kurswagen nach Pythio, wo Anschluss nach Thessaloniki besteht.[49]

Ein Schiff passiert die Meerenge

Die beiden Bahnhöfe sind per Personenfähre EminönüHaydarpaşa verbunden. Über den Bosporus führt keine Eisenbahnstrecke, ein Tunnel ist jedoch im Rahmen des Marmaray-Projekts im Bau. Für den Güterverkehr verkehren bis zur Fertigstellung Eisenbahnfähren. Der Ambarlı Limanı ist der Hafen Istanbuls im Stadtteil Avcılar. Er ist der größte Hafen des Landes, nach der umgeschlagenen Tonnage von Schüttgut nahm er 2006 den ersten Platz ein. Im Hafen werden etwa 38 Prozent des türkischen Im- und Exports sowie 63 Prozent der Marmararegion abgewickelt. Der Haydarpaşa Limanı in Kadıköy ist ebenso ein wichtiger Hafen, der mit einer Fläche von 55.000 Quadratmetern der Haupthafen im asiatischen Teil Istanbuls ist. Vom Hafen gibt es eine Zugverbindung zum nächstgelegenen Kopfbahnhof Haydarpaşa. Der alte Hafen am Goldenen Horn dient vornehmlich der Personenschifffahrt. Linienverkehr besteht nach Haifa in Israel und Odessa in der Ukraine. Von Bostancı aus gibt es Fähren nach Bursa und Yalova.

Das Autobahnnetz um Istanbul ist sehr gut ausgebaut und wird stetig erweitert, ist dem Verkehrsaufkommen jedoch nicht gewachsen. Neben den zwei Ringautobahnen O-1, mit einer Gesamtlänge von 87 Kilometern, und O-2, mit einer Gesamtlänge 38 Kilometern, führen Autobahnen nach Edirne (O-3) und Ankara (O-4).

Istanbul verfügt über zwei internationale Flughäfen. Der größere der beiden ist der Atatürk-Flughafen am Rande des europäischen Teils der Stadt im Stadtteil Bakırköy, 24 Kilometer westlich der Stadtmitte, der neuere und etwas kleinere ist der Flughafen Sabiha Gökçen, 45 Kilometer östlich des Stadtzentrums im Stadtteil Tuzla gelegen.

Nahverkehr

Schienengebundenes ÖPNV-Netz

Der innerstädtische Verkehr leidet immer noch unter dem osmanischen Aufbau der Stadt und ihrer in sich geschlossenen Quartiere. Die Gebäude eines osmanischen Stadtteils (Mahalle) gruppierten sich fast konzentrisch meist um eine Freitagsmoschee. Wenige öffentliche Zufahrten (Tarîk-i âmm) und enge „Privat“-Straßen (Tarîk-i hâss), oft Sackgassen, bestimmten das labyrinthische Bild. Durchgangsstraßen fehlten. Diese Quartiere waren nur lose miteinander verbunden.

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Stau auf der Autobahn O-1, die über die Bosporus-Brücke führt

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit internationaler Beratung im alten Istanbul breite Straßen und weite Plätze für den modernen Verkehr geschaffen. Eine Hauptachse bildete dabei eine auch heute noch wichtige Durchgangsstraße von Sultan Ahmet bis jenseits der Landmauer, die sich bewusst am konstantinischen Straßensystem orientierte. Ähnliche Verhältnisse herrschten in den asiatischen Stadtteilen. Offenere Straßenzüge bestimmten dagegen von jeher das genuesisch geprägte Pera oder Galata im heutigen Beyoğlu. Inzwischen wurden im gesamten Stadtgebiet großzügige Binnen- und Durchgangsstraßen sowie Verbindungsstraßen zu den Stadtteilen an der Peripherie geschaffen, wobei alte Bausubstanz weichen musste.

Straßenbahn und U-Bahn werden nach und nach ausgebaut. Allerdings hat Istanbul kein geschlossenes und übersichtliches Nahverkehrsnetz. Die Linien ergänzen einander nur selten. Sie sind meist darauf ausgelegt, Arbeitnehmer von den Vororten ins Zentrum zu bringen. Verbindungen zwischen verschiedenen zentrumsnahen Stadtteilen fehlen noch. Für ein geschlossenes Nahverkehrssystem müsste die U-Bahn Strecke auf 505 km ausgebaut werden.[50]

Busse, Sammeltaxis (Dolmuş), Taxis und private PKW spielen eine wichtige Rolle. Die gelben Taxis stellen einen großen Anteil am Gesamtverkehr. Da nur wenige Schienenstrecken existieren, tragen die Stadtbusse die Hauptlast des öffentlichen Nahverkehrs. An wichtigen Knotenpunkten, etwa in Taksim, Eminönü oder Beyazıt, bestehen regelrechte Busbahnhöfe. Taksim ist außerdem der wichtigste innerstädtische Endpunkt für Dolmuş-Linien.

Seit dem 17. September 2007 werden von der Stadtverwaltung auch Metrobusse (Metrobüs) in Istanbul eingesetzt. Zur Zeit gibt es drei Linien: 34 Avcılar-Zincirlikuyu, 34A Edirnekapı-Söğütlüçeşme (transkontinental über die Brücke fahrend) und 34T Avcılar-Topkapı. Die 34 ist keine zufällige Linienbezeichnung, sondern eine „besondere“ Zahl für Istanbul, da sie die Kreiszahl der Stadt ist (die man bei Autokennzeichen und auch Postleitzahlen nutzt).[51]

U-Bahnhof Osmanbey der Metro

Den Warentransport übernehmen Lastkraftwagen aller Größen. Ab und zu sieht man noch einen Lastenträger (Hamal), besonders auf den Treppen der Einkaufsstraßen zwischen Großem Basar und Galatabrücke. Der gesamte öffentliche Nahverkehr auf den Hauptverkehrsachsen in den innerstädtischen Stadtteilen wird bis heute weitestgehend mit Massentransportmitteln (S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Standseilbahn und Luftseilbahn) abgewickelt. Diese sind die S-Bahn TCDD Banliyö Trenleri, die U-Bahnen Metro und Hafif Metro, die Straßenbahnen Çağdaş Tramvay und die Nostaljik Tramvay / Moda Tramvay, die Standseilbahn Tünel / Füniküler Kabataş–Taksim sowie die Luftseilbahn Teleferik.

Ein reger Schiffsverkehr herrscht zwischen den europäischen und den asiatischen Stadtteilen. Autofähren und Passagierschiffe queren den Bosporus in dichtem Taktverkehr. Die wichtigsten Fähranleger sind in Bakırköy, Eminönü, Karaköy und Besiktaş auf europäischer sowie in Beykoz, Kadıköy, Kartal, Maltepe und Üsküdar auf asiatischer Seite. Täglich gibt es regelrechte Fähren zwischen den drei Prinzeninseln Büyükada, Heybeliada und Kınalıada und dem Viertel Bostancı im Stadtteil Kadıköy. Die Fähren werden von der Gesellschaft İstanbul Deniz Otobüsleri A.Ş. betrieben.

Medien

Printmedien

Die Zentrale der überregionalen Tageszeitung Hürriyet in Güneşli im Stadtteil Bağcılar

In Istanbul erscheinen insgesamt 34 Tageszeitungen, darunter die meisten landesweit erscheinenden Titel der überregionalen Presse:[52] Hürriyet, Milliyet, Posta, Radikal, Sabah, Zaman und die Sportzeitung Fanatik haben ihren Sitz in Istanbul.

Hürriyet erscheint überregional und mit täglich 550.000 gedruckten Exemplaren (2004) ist sie eine der drei auflagenstärksten Zeitungen der Türkei nach Zaman und Posta. Die Tageszeitung Zaman wurde 1988 gegründet und ist die auflagenstärkste Zeitung der Türkei. Die Nachrichtenagentur Cihan und das Nachrichtenmagazin Aksiyon sind mit Zaman eng verbunden. Die 1950 gegründete Tageszeitung Milliyet gehört zu den auflagenstärksten Tageszeitungen. Die türkische Sportzeitung Fanatik wurde 1995 erstmals produziert. Sie ist mit einer Auflage von etwa 270.000 die auflagenstärkste Sportzeitung der Türkei. Eine weitere bekannte Tageszeitung ist die 1996 zum ersten Mal auf dem Markt erschienene Radikal.

Weitere überregional erscheinende Tageszeitungen sind Cumhuriyet, Taraf, Tercüman und Yeni Asya. Außerdem gibt es eine große Zahl von Blättern, deren Berichterstattung sich in den Sprachen der ursprünglichen Herkunftsländer der Einwohnergruppen erscheint, unter anderen die armenische Wochenzeitung Agos, die jüdische Wochenzeitung Şalom sowie die zwei englischsprachigen Tages- und Wochenzeitungen Today's Zaman und Turkish Daily News.

Rundfunk und Fernsehen

Istanbul ist Sitz globaler Fernseh- und Radionetzwerke wie der Nachrichtensender NTV, die Fernsehsender Samanyolu TV und ATV sowie das Radio TRT-Istanbul. Dutzende Istanbuler und unzählige nationale sowie internationale Radio- und Fernsehstationen sind über Kabel und Satellit zu empfangen. Tausende Journalisten berichten aus der Stadt in alle Welt über Politik, Wirtschaft und Kultur.

Über 1.000 Film- und Serienproduktionen, darunter die bekannteste türkische Serie Kurtlar Vadisi und die Fortsetzung der Serie Kurtlar Vadisi Pusu, wurden bisher in der Bosporus-Metropole gedreht. Viele bekannte Unterhaltungssendungen und Talkshows werden in der Stadt aufgezeichnet. Die Beyaz Show ist die populärste Talkshow der Türkei, die von Beyazıt Öztürk moderiert wird. In der Talkshow waren prominente Deutsche wie Stefan Raab, Max Mutzke und Kaya Yanar zu Gast.

Öffentliche Einrichtungen

Von den 190 Krankenhäusern in Istanbul gehören 52 zur vierten Versorgungsstufe. Das 1852 gegründete Deutsche Krankenhaus (türk. Alman Hastanesi) in Hasanpaşa im Stadtteil Kadıköy gehört zu den ältesten Krankenhäusern Istanbuls.[53]

Das Polizeipräsidium Istanbul (İstanbul Emniyet Müdürlüğü, kurz İEM) besteht seit 1932. Es ist zuständig für die gesamte Provinz Istanbul. Hauptsitz der Istanbuler Polizei ist im Stadtteil Fatih. Das Polizeipräsidium Istanbul beschäftigt zurzeit rund 26.800 Beamte. Derzeitiger Polizeipräsident ist Hüseyin Çapkın.[54]

Bildung und Forschung

Bosporus-Universität
Das Galatasaray-Gymnasium mit dem Schul- und Sportgelände

Istanbul beherbergt 4350 Schulen, in die 2.991.320 Schüler gehen.[55] Die bedeutendsten Universitäten sind die im Jahre 1933 gegründete Universität Istanbul, deren Wurzeln bis ins Jahr 1453 reichen, die 1944 begründete Technische Universität Istanbul, die aus einer 1773 gegründeten Ingenieurschule hervorging[56], die englischsprachige Bosporus-Universität, die Marmara-Universität, die im Jahre 1911 eröffnete Technische Universität Yıldız und die 1996 neu eröffnete Fatih-Universität.

Weitere wichtige Hochschulen in Istanbul sind die Bahçeşehir-Universität, die Beykent-Universität, die Marinekriegsschule (Deniz Harp Okulu), die Doğuş-Universität, die Galatasaray-Universität, die Haliç-Universität, die Luftwaffenschule (Hava Harp Okulu), die Işık-Universität, die Istanbul-Bilgi-Universität, die Istanbul-Kültür-Universität, die Istanbul-Ticaret-Universität, die Kadir-Has-Universität, die Koç-Universität, die Maltepe-Universität, die Mimar-Sinan-Universität für bildende Künste, die Okan-Universität, die Sabancı-Universität und die Yeditepe-Universität.

Bekannte allgemeinbildende weiterführende Schulen sind das Galatasaray-Gymnasium in Beyoğlu, das fremdsprachige staatliche Gymnasium, das Gymnasium Istanbul in Fatih, weitere fremdsprachige private Gymnasien wie das österreichische St. Georgs-Kolleg und die Deutsche Schule Istanbul in Beyoğlu, die Anadolu Lisesileri („Anatoliengymnasien“), die ursprünglich für die aus dem Ausland heimgekehrte türkische Kinder eingerichtet wurde, wie z. B. das Üsküdar Anadolu Lisesi mit Deutsch als erster Fremdsprache und Fachunterricht auf Deutsch.

Wichtige Istanbuler Forschungsanstalten sind das Marmara-Forschungszentrum (TÜBİTAK Marmara Araştırma Merkezi – TÜBİTAK MAM) in Gebze, die mit rund 650 Forscherinnen und Forschern die größte außeruniversitäre Forschungsstätte in der Türkei ist. Es umfasst die Institute für Informationstechnologien, Energieforschung, Nahrungsmittelforschung, Chemie- und Umweltforschung, Materialforschung, sowie Erd- und Meereswissenschaften. An das Forschungszentrum angeschlossen ist außerdem ein Technologiepark.

Söhne und Töchter der Stadt

Istanbul war Geburtsort zahlreicher prominenter Persönlichkeiten. Die bekanntesten sind unter anderem der Politiker und Ministerpräsident der Türkei Recep Tayyip Erdoğan, die Politiker Bülent Ecevit und Tansu Çiller, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG Dieter Zetsche, der Journalist und Chefredakteur Abdi İpekçi, die Fußballspieler Emre Belözoğlu und Nihat Kahveci, der Schriftsteller Orhan Pamuk, die Sänger Gülşen, Serdar Ortaç, Mustafa Sandal und Sibel Can, die Schauspieler Mehmet Ali Erbil und Cem Yılmaz und der Gründer von Galatasaray Istanbul, Ali Sami Yen.

Hauptartikel: Liste der Söhne und Töchter der Stadt Istanbul

Rezeption

Romane und Erzählungen

Filme

In der Internet Movie Database wurde bislang 1147mal Istanbul als Drehort gezählt, unter anderem in:

Videospiele

In einigen Videospielen war Istanbul Handlungsort, unter anderem:

Literatur

  • Orhan Esen, Stephan Lanz (Hg.): Self Service City: Istanbul. 2., unveränd. Aufl., Berlin 2007, ISBN 3-933557-52-6.
  • John Freely, Hilary Sumner-Boyd: Istanbul: ein Führer. 3., durchges. Aufl., München 1986, ISBN 3-7913-0098-9.
  • Hendrikje Kilian, Vera Trost: Historische Fotografien aus Istanbul. Heidelberg 2001, ISBN 3-926318-91-0.
  • Klaus Kreiser: Istanbul: ein historisch-literarischer Stadtführer. München 2001, ISBN 3-406-47191-9.
  • Doğan Kuban: Istanbul – an urban history: Byzantion, Constantinopolis, Istanbul. Istanbul 1996, ISBN 975-7306-20-7.
  • Wolfgang Müller-Wiener: Bildlexikon zur Topographie Istanbuls. Byzantion – Konstantinupolis – Istanbul bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts. Tübingen 1977, ISBN 3-8030-1022-5.
  • Wolfgang Müller-Wiener: Die Häfen von Byzantion – Konstantinopolis – Istanbul. Tübingen 1997, ISBN 3-8030-1042-X.
  • Steven Runciman: Die Eroberung von Konstantinopel 1453. 5. Aufl., München 2005, ISBN 3-406-02528-5.
  • Heinz Jürgen Sauermost, Wolf-Christian von der Mülbe: Istanbuler Moscheen. München 1981, ISBN 3-7654-1830-7.
  • Refik Turan, Horst Nusser, Susi Mayer: Istanbul als antike und islamische Stadt. 2., erw. und erg. Aufl., München 1990, ISBN 3-86120-051-1.
  • Stéphane Yerasimos: Konstantinopel, Istanbuls historisches Erbe. Köln 2000, ISBN 3-8290-1896-7.
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Wiktionary: Istanbul – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Einzelnachweise

  1. a b Türkiye İstatistik Kurumu: Die Einwohnerzahlen der Stadt Istanbul und der Metropolregion/Provinz Istanbul, abgerufen am 28. Juni 2009. (Türkisch) Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „tuik“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. a b c Der Verwaltungsbereich In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, abgerufen am 15. Juli 2009. (Englisch)
  3. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 4, S. 238 ("Istanbul").
  4. Heinz Jürgen Sauermost und Wolf-Christian von der Mülbe: Istanbuler Moscheen. München 1981, S. 221.
  5. Monatliche Klimastatistiken für Istanbul, abgerufen am 1. Juli 2009.
  6. Aygün und Max Kasparek: Türkei. Reiseführer Natur. München 1990, S. 22.
  7. a b Aygün und Max Kasparek: Türkei. Reiseführer Natur. München 1990. S. 23.
  8. NABU - Storchenzug, abgerufen am 10. Juli 2009.
  9. Umweltverschmutzung in Istanbul, abgerufen am 9. Juli 2009. (PDF., Türkisch)
  10. Byzantion in Meyers Konversations-Lexikon. 1888. Band 3, Seite 3.707, abgerufen am 10. Juli 2009.
  11. Wolf-Dieter Hütteroth: Die Türkei. Wissenschaftliche Länderkunden Bd. 21. Darmstadt 1982, S. 480.
  12. Konstantinopel in Meyers Konversations-Lexikon. 1888. Band 10, Seite 10.28, abgerufen am 10. Juli 2009.
  13. Osmanisches Museum Europa, Erlaubnis vom 23. März 2007
  14. Suraiya Faroqhi: Kultur und Alltag im Osmanischen Reich. München 1995, S. 282.
  15. Klaus Kreiser, München 2001, S. 152–155.
  16. The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Brill, Leiden. Bd. 4, S. 237 f. ("Istanbul").
  17. Die Bevölkerungsgruppen in Istanbul, abgerufen am 30. Juni 2009. (Türkisch)
  18. a b c d Baedeker Allianz Reiseführer Istanbul, Seite 17, abgerufen am 16. Juli 2009.
  19. Die Moscheen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  20. Die Kleinmoscheen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  21. Die Türben In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  22. Die Armenischen Kirchen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  23. Die zum türkisch-orthodoxen Patriarchat gehörenden Kirchen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  24. Oehring: Gutachterliche Stellungnahme, Seite 66, abgerufen am 16. Juli 2009. (PDF.)
  25. Die Synagogen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. April 2009. (PDF., Türkisch)
  26. Vorgeschlagene Lösung zum Gecekondu-Problem in NTV-online, abgerufen am 6. Juli 2009. (Türkisch)
  27. Alltagsleben und politische Partizipation - Gecekondu-Viertel als gesellschaftlicher Ort, abgerufen am 5. Juli 2009.
  28. a b A A: Istanbul'da suç oranlari yüzde 25 düstü. In: Zaman. 11. Oktober 2007, abgerufen am 18. Juli 2009.
  29. Henri Stierlin: Türkei. Von dem Seldschuken zu den Osmanen. Köln 1999. S. 130.
  30. Stéphane Yerasimos: Konstantinopel, Istanbuls historisches Erbe. Köln 2000. S. 353.
  31. Aptullah Kuran: Sinan: The Grand Old Master Of Ottoman Architecture. Washington D. C. und Istanbul 1987. S. 250 ff.
  32. Istanbuler Stifung für Kultur und Kunst - IKSV (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  33. Veranstalter positif (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  34. Virginia Maxwell: Istanbul: city guide. Lonely Planet 2008. S. 16.
  35. Efes Pilsen One Love Festival beim Vermarkter positif (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  36. Rock’n Coke beim Vermarkter positif (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  37. Electronica Istanbul Festival (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  38. Istanbul Design Weekend (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  39. Internationale Istanbul Biennale (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  40. Akbank Jazz Festival (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  41. Efes Pilsen Blues Festival (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  42. Akbank Kurzfilm Festival (engl.), abgerufen am 25. Juli 2009.
  43. Çağlayan Çalışkan: Wirtschaftspartner Türkei: Ein Handbuch für erfolgreiche Unternehmer. München 2007.
  44. a b Wirtschaft in Istanbul, abgerufen am 10. Juli 2009.
  45. Istanbul zählt zu den 50 am schnellsten sich entwickelnden Städten in Zaman, abgerufen am 10. Juli 2009.
  46. Die Herkunftsländer der Istanbuler Touristen In: www.ibb.gov.tr. İstanbul Büyükşehir Belediyesi, 2001, abgerufen am 7. Juli 2009. (PDF., Türkisch)
  47. Linienübersicht innertürkischer Bahnverkehr, TCDD, abgerufen am 15. April 2007.
  48. Fahrplan für Zugverbinden in den Nahen Osten, TCDD, abgerufen am 15. April 2007.
  49. Fahrplan für Verbindungen nach Europa, TCDD, abgerufen am 15. April 2007.
  50. cnnturk.com: Istanbul hat eine Metro eröffnet, abgerufen am 15. Januar 2007. (Türkisch)
  51. istanbululasim.net, abgerufen am 30. Juni 2009.
  52. Nejdet Atabek: Proceedings of the 2nd International Symposium Communication in the Millennium. Anadolu Üniversitesi, Eskişehir 2004, The Problems of Local Newspapers and their Solutions, S. 944 (edu.tr [PDF; abgerufen am 20. Juli 2009])..
  53. Die Zahl der Krankenhäuser in der Türkei beträgt 1191, abgerufen am 7. Juli 2009. (Türkisch)
  54. Emniyet Genel Müdürlüğü: Die Zahl der Polizisten und Straftaten, abgerufen am 9. Juli 2009. (Türkisch)
  55. Istanbul in Zahlen, abgerufen am 11. Juli 2009. (Türkisch)
  56. Kemal Beydilli: Türk Bilim ve Matbaacılık Tarihine Mühendishâne, Mühensdishâne Matbaası ve Kütüphânesi (1776–1826), İstanbul 1995, 21 ff.

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