Lower Mississippi Delta Region


Der Begriff Mississippi-Delta (kurz: „das Delta“) (engl: Lower Mississippi Delta Region) bezeichnet den gesamten Unterlauf des Mississippi in den südlichen zentralen USA vom südlichen Illinois bis zur Mündung des Mississippi südlich von New Orleans. Die Region besteht aus der durch den Mississippi im Quartär angeschwemmten Ebene, zu der besonders Crowleys Ridge, das gleich genannte Mississippi-Delta in Mississippi, das Arkansas-Delta in Arkansas sowie das Mündungsdelta des Mississippi in Louisiana gehören. Das Innenministerium hat insgesamt 308 Countys und Parishes in Illinois, Kentucky, Missouri und Tennessee sowie die Staaten Arkansas, Mississippi und Louisiana als zum Mississippi-Delta zugehörig erklärt.
Geologisch wird das Mississippi-Delta als das pleistozäne Tal des Mississippis definiert, als der Meeresspiegel noch 60 m tiefer lag. Nach der Eiszeit füllte der Fluss dieses Tal mit Sedimenten auf. Historisch beherbergte die Region die Zivilisation der Moundbuilder der Mississippi-Kultur (engl. Mississippian Culture). Soziologisch ist die Region unter anderen geprägt durch die dort im 19. Jahrhundert vorherrschende Plantagenwirtschaft mit den ehemaligen Sklaven und einer Entwicklung vom King Cotton im 19. Jahrhundert zum Delta Blues des 20. Jahrhunderts. Im Delta wurde der meiste Warenumschlag des Binnenhandels der USA im 18., 19. bis ins 20. Jahrhundert durchgeführt. Das Delta war Schauplatz vieler Kämpfe des Sezessionskrieges.
Das Delta gilt als die Ursprungsregion verschiedener moderner Musikstile, darunter Blues, Jazz und Rock'n'Roll. Viele Größen des Blues stammen aus dem Delta, etwa Henry Sloan, Charley Patton, Son House, Robert Johnson, Sonny Boy Williamson, Muddy Waters, John Lee Hooker, Big Bill Broonzy, Albert King, B. B. King und viele andere. Der ursprüngliche Blues der Gegend wird Delta Blues genannt.

