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Paavo Nurmi

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Datei:Paavo Nurmi statue.jpg
Statue von Paavo Nurmi vor dem Olympiastadion in Helsinki, 1924 geschaffen von Wäinö Aaltonen

Paavo Nurmi (* 13. Juni 1897 in Turku; † 2. Oktober 1973 in Helsinki) war ein finnischer Leichtathlet und gilt als einer der bedeutendsten Athleten überhaupt.

Zwischen 1920 und 1928 gewann er bei olympischen Spielen 9 Goldmedaillen und lief bis 1931; 24 Weltrekorde von 1500 Metern bis zum Stundenlauf (19.210 m).

Am 19. Juni 1924 übte er für die Olympischen Spiele in Paris in Helsinki und brach innerhalb einer Stunde zwei Weltrekorde, nämlich im 1500-Meter-Lauf in 3:52,5 Minuten und im 5000-Meter-Lauf in 14:28,3 Minuten. Der rätselhafte Schweiger ärgerte sich daraufhin nur, dass er von den finnischen Funktionären nicht zum Start beim 10.000-Meter-Lauf zugelassen wurde. Es dauerte achtzig Jahre bis Hicham El Guerrouj diesen Olympiadoppelsieg 2004 in Athen wiederholen konnte - allerdings fanden die Läufe hier an verschiedenen Tagen statt.

1932 wurde er noch vor den Olympischen Spielen in Los Angeles wegen der Verletzung des Amateurstatus lebenslänglich gesperrt.

Nurmi versank nach diesem und anderen persönlichen Tiefpunkten in Verbitterung. Er sah sich als Opfer eines schwedischen Komplotts, als eine Stockholmer Zeitung ungut über ihn berichtete. Erst 1952 erwachte er aus diesem Groll, als er das Olympische Feuer ins Stadion von Helsinki tragen durfte. Dies versöhnte ihn mit der Welt.

Einige Jahre ließ er sich noch als Mann von Gestern herumreichen, doch sein Leben wurde ein endloser Schmerzensweg. Nurmi erblindete beinahe, erlitt mehrere Herzinfarkte und war halbseitig gelähmt.

Als er 1973 verstarb, verfasste Finnlands Staatspräsident Urho Kaleva Kekkonen (früher selbst Sportler) einen Nachruf, in dem als letzter Satz zu lesen war: „Er war kein glücklicher Mensch!“