HSG Nordhorn-Lingen
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Voller Name | Handballspielgemeinschaft Nordhorn-Lingen |
Gegründet | 1. Juni 1981 |
Vereinsfarben | Rot-Weiß |
Halle | Euregium |
Plätze | 4.300 |
Trainer | Ola Lindgren |
Liga | 1. Bundesliga |
2008/2009 | |
Rang | 8. Platz (Zwangsabstieg) |
DHB-Pokal | Viertelfinale |
International | EHF-Pokalsieger |
Website | www.hsgnordhorn.de |
Größte Erfolge | |
International | EHF-Pokalsieger 2008 |

Die Handballspielgemeinschaft Nordhorn-Lingen ist ein Handballverein aus Nordhorn.
Geschichte
Der Verein wurde am 1. Juni 1981 aus einem Zusammenschluss der Handball-Abteilungen vom TV Sparta Nordhorn und von Eintracht Nordhorn gegründet. Nachdem die HSG 1993 Meister der Regionalliga Nord wurde stieg sie in die 2. Bundesliga auf. sechs Jahre später wurde sie auch dort Meister und stieg in die Handball-Bundesliga des DHB auf. Seitdem ist die dort in der oberen Tabellenhälfte aufzufinden und wurde 2002 Deutscher Vizemeister.
Die Heimspiele trägt die Mannschaft im Euregium aus. Seit September 2008 nennt sich die Bundesliga-Mannschaft aufgrund von Etat-Problemen und damit verbundenen finanziellen Zuwendungen aus dem Emsland und der Stadt Lingen (Ems) HSG Nordhorn-Lingen. Durch die Zuwendungen konnte der Spielbetrieb zunächst aufrechterhalten werden. Ab der Saison 2009/2010 soll die neu gegründete HSG Nordhorn-Lingen GmbH Lizenznehmer der Bundesliga-Mannschaft werden. Des Weiteren ist geplant, ab 2011 Heimspiele der HSG auch in der Lingener Emslandarena auszutragen.
2008 gab es mit dem Sieg des EHF-Pokals den ersten internationalen Erfolg.
Am 16. Februar 2009 meldete die HSG Sportmarketing GmbH & Co KG beim Amtsgericht Nordhorn wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz an,[1] am 5. März stellte Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath schließlich den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens, wodurch die HSG nach TUSEM Essen als zweiter Zwangsabsteiger aus der Handball-Bundesliga in der Saison 2008/09 feststeht.
Sportliche Bilanz
Nach der Saison 1992/1993, als die HSG die Meisterschaft in der Regionalliga Nord gewann, errang sie in der Relegation den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Dort wurde sie zweimal (1996 und 1998) Vizemeister. 1999 wurde die HSG Nordhorn schließlich Meister der 2. Bundesliga Nord und spielt nach dem Sieg in der Relegation seither in der 1. Bundesliga.[2]
Größte Erfolge

- Meister der Regionalliga Nord 1992/93 (Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord)
- Meister der 2. Bundesliga Nord 1998/99 (Aufstieg in die Handball-Bundesliga)
- Teilnahme am Final Four (DHB-Pokal) 2000/01, 2001/02, 2004/05 und 2007/08
- Deutscher Vizemeister 2001/2002
- Teilnahme am EHF-Pokal 2002/2003
- 3. Platz beim Final Four im DHB-Pokal 2004/05
- Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 2005/2006, Erreichen des Halbfinals
- Gewinner des EHF-Pokals 2008
- Erreichen des Finals im Europapokal der Pokalsieger 2008/2009
2007/2008
In der Saison 2007/2008 fuhr die HSG in der Bundesliga 23 Siege, 4 Remis und 7 Niederlagen ein. Es wurden 1065 (Ø 31,3; 113 7-Meter) Tore erzielt und 1018 (Ø 28,6) Gegentore kassiert, was zum 5. Tabellenplatz (Hinrunde 4.) führte. Damit erreichte die HSG die Teilnahme am EHF-Pokal 2008/2009.
In eigener Halle verlor die HSG in der gesamten Saison nur einmal gegen SG Flensburg-Handewitt. Der höchste Sieg war gegen Wilhelmshavener HV mit 32:17 (Heimspiel), die höchste Niederlage gegen den THW Kiel mit 24:34 (Auswärts). Erfolgreichster Werfer war mit 201 Toren, davon 11 per Siebenmeter, Holger Glandorf, der seinen Vertrag um ein Jahr bis 2010 verlängerte. Durchschnittlich sahen 3537 Zuschauer die Heimspiele.
Im DHB-Pokal kam die HSG Nordhorn bis in das Halbfinale. Der größte Erfolg der Saison war der Gewinn des EHF-Pokals, was die HSG zur international erfolgreichsten deutschen Mannschaft 2008 machte.
Trotz dieses Erfolges war die HSG Nordhorn finanziell keineswegs gesichert. Viele Monatsgehälter der Spieler standen zum Saisonende noch aus, was unmittelbar zu Konsequenzen führte. Jan Filip, langjähriger Führungsspieler der HSG, verließ den Verein nicht zuletzt aus diesem Grund in Richtung Rhein-Neckar Löwen. Im weiteren Verlauf der Saison verließen weitere Stammkräfte, wie Holger Glandorf und Peter Kukucka, den Verein. Damit konnte die HSG den Spielbetrieb bis zum Saisonende finanziell aufrecht erhalten. Wiederum erreichte die HSG Nordhorn-Lingen, trotz arg dezimiertem Kader, das Endspiel in einem europäischen Wettbewerb.
2008/2009
Zur neuen Saison, nach dem Abstieg in die 2.Liga des Handballs durch die eingeleitete Insolvenz, konnte die HSG mit Maik Machulla und Heiner Bültmann ein neues Trainergespann präsentieren. Ebenfalls unterschrieb Nicky Verjans für diese Spielzeit bei der HSG. [3].
Der Kader der Saison 2008/2009
Nummer | Name | Position | Geburtsdatum | Größe | Nation | seit |
1 | Peter Gentzel | TW | 12.10.1968 | 1,98 m | ![]() |
2001 |
12 | Dennis Bartels | TW | 22.09.1987 | 1,83 m | ![]() |
1999 |
29 | Nikolas Katsigiannis * | TW | 17.09.1982 | 1,98 m | ![]() |
2007 |
17 | Goran Šprem * | LA | 07.07.1979 | 1,84 m | ![]() |
2006 |
10 | Jan-Richard Lislerud Hansen * | LA | 16.01.1983 | 1,81 m | ![]() |
2008 |
23 | Csaba Szűcs * | RR/ RM | 28.07.1987 | 2,03 m | ![]() |
2008 |
2 | Nicky Verjans * | RA | 27.08.1987 | 1,85 m | ![]() |
2005 |
3 | Tobias Karlsson * | RL | 04.06.1981 | 1,96 m | ![]() |
2008 |
15 | Piotr Przybecki | RL/RM | 07.08.1972 | 1,96 m | ![]() |
2004 |
13 | Steffen Weinhold * | RR | 19.07.1986 | 1,91 m | ![]() |
2007 |
4 | Maik Machulla | RM/RL | 09.01.1977 | 1,89 m | ![]() |
2002 |
8 | Bjarte Myrhol * | KR | 29.05.1982 | 1,90 m | ![]() |
2006 |
19 | Rastko Stojković * | KR | 12.07.1981 | 1,91 m | ![]() |
2006 |
(* Nationalspieler)
Die HSG stellt außerdem folgende Mannschaften:
- Neben der 1. Mannschaft noch vier weitere Herrenmannschaften
- Vier Damenmannschaften (1. Damenmannschaft: Oberliga Nordsee)
- Neun männliche Jugendmannschaften (mA1:Oberliga Nordsee, mB1:Landesliga)
- Sieben weibliche Jugendmannschaften (wB1: Landesliga)
- Neun Seniorenmannschaften
Ferner stellt die HSG ca. 40 Schiedsrichter.
Transfers
Abgänge 2009/2010
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Zugänge 2009/2010
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Bekannteste Spieler im HSG-Dress
- Jan Filip (2000–2008)
- Jochen Fraatz (1996–2001 als Spieler, seit 2003 als Co-Trainer)
- Peter Gentzel (2001–2009)
- Holger Glandorf (1999–2009)
- Frode Hagen (1998–2002)
- Torsten Jansen (2001–2003)
- Karsten Kohlhaas (1998–2002)
- Andreas Larsson (1999–2004)
- Jesper Larsson (1997–2002 und 2004–2007)
- Ola Lindgren (1998–2003 als Spieler, 2003-2009 als Trainer)
- Børge Lund (2006-2007)
- Johan Petersson (1997–2002)
- Glenn Solberg (1997–2002)
- Dragan Škrbić (2000–2002)
- Ljubomir Vranjes (2001–2006)
Trainer

Ola Lindgren war von 1998 bis 2003 Spieler bei der HSG, bis er 2003 das Traineramt von Kent-Harry Andersson übernahm. Er gehörte zur großen Garde der schwedischen Weltklasse-Spieler. Zwei Weltmeister-Titel, drei Olympische Silber-Medaillen und vier Europameisterschafts-Titel zieren seine Laufbahn, die im schwedischen Halmstad begann. Zur Saison 2009/2010 wechselt Lindgren zum Ligakonkurrenten Rhein-Neckar Löwen. Nachfolger wird das Trainergespann Heiner Bültmann und Maik Machulla (als Spielertrainer).
Maskottchen
Das neue Maskottchen der HSG ist ein in den Vereinsfarben rot-weiß gestreifter Tiger und hört auf den Namen Tiga. Vor Spielbeginn am 6. Dezember 2006 wurde das neue Vereinstier vorgestellt, seitdem unterstützt es die 1. Mannschaft bei jedem Spiel.
Euregium
Das Euregium wurde eigentlich nur für die HSG Nordhorn gebaut. Es wird aber auch für andere Kulturveranstaltungen benutzt, so ist dort z. B. auch schon Atze Schröder aufgetreten. Das Euregium liegt gleich neben der Kreissporthalle der Grafschaft Bentheim. So werden die drei Sporthallen für Großveranstaltungen wie z. B. ein großes Tischtennisturnier genutzt. Es ist seit neun Jahren der Veranstaltungsort für die Grafschafter Sportgala, welche von Jörg Wontorra moderiert wird.
Der Name ist von der Euregio abgeleitet.
Steuerfahndung/Insolvenz
Die Geschäftsräume der HSG Nordhorn wurden am 2. September 2008 von Steuerfahndern durchsucht. Durchsuchungen wurden auch bei Trainer Ola Lindgren, Spieler Holger Glandorf und weiteren Spielern durchgeführt. Dabei wurden zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt. [5]
Bereits Anfang Februar 2009 verkaufte die HSG Erlend Mamelund und Peter Kukučka, um der drohenden Insolvenz entgegenzusteuern. Am 14. Februar 2009 wechselte Holger Glandorf mit sofortiger Wirkung zum TBV Lemgo und nannte diesen Schritt „das Beste, was ich für den Verein noch tun konnte“.[6] Am 16. Februar 2009 meldete die HSG Sportmarketing GmbH & Co KG beim Amtsgericht Nordhorn Insolvenz[7] an, denn aufgrund von Liquiditätsengpässen wurden keine Spielergehälter mehr gezahlt.
Einzelnachweise
- ↑ Nordhorn meldet Insolvenz an - Keine Gehälter., FTD-Online vom 14. Februar 2009
- ↑ Beckedahl S, in Die Welt vom 28. September 1999, Ein Spitzenreiter wie aus dem Ikea-Katalog – Handball-Aufsteiger Nordhorn führt die Tabelle an - Erfolg mit skandinavischen Nationalspielern
- ↑ HSG verpflichtet Trainer-Duo
- ↑ Bjarte Myrhol wird ein Löwe
- ↑ focus.de - Steuer-Razzia bei HSG Nordhorn
- ↑ Europacup für Nordhorn Nebensache – Lemgoer froh – Kieler Kantersieg
- ↑ Insolvenz wird beantragt
Weblinks
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