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Benutzer:RobertScholz/Zinnitz

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Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde

Schloss Zinnitz (Foto: 2009)

Zinnitz (niedersorbisch Synjeńce) ist ein Ortsteil der Stadt Calau im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Geografie

Zinnitz liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken nordwestlich des Lausitzer Grenzwalls und südlich des Spreewalds. Nordwestlich des Ortes liegt der Luckauer Ortsteil Schlabendorf mit dem Schlabendorfer See und schließlich die Stadt Luckau, die zum Landkreis Dahme-Spreewald gehört. Nordöstlich folgt der ehemalige Tagebau Schlabendorf-Nord und der Lübbenauer Ortsteil Kittlitz mit seinen Gemeindeteilen Lichtenau und Schönfeld und schließlich Lübbenau (Spreewald). Zwischen Zinnitz und dem Ortsteil Bathow befindet sich östlich die Anschlußstelle 12 (Calau) der BAB 13. Südöstlich befindet sich der Calauer Ortsteil Groß Jehser mit Mallenchen und Erpitz, in östlicher Richtung folgen der Zinnitzer Ortsteil Bathow, der ehemalige Tagebau Seese-West und der Calauer Ortsteil Buckow sowie die Stadt Calau. Südlich befindet sich der ehemalige Tagebau Schlabendorf-Süd, gefolgt vom Luckauer Ortsteil Fürstlich Drehna, der auch zum LDS-Kreis gehört und weiter südlich folgt die Gemeinde Crinitz im Amt Kleine Elster (Niederlausitz), das zum Landkreis Elbe-Elster gehört.

Geschichte

Ortsgeschichte

Nach Heinrich Berghaus gehört Zinnitz „zu denjenigen Ortschaften der Niederlausitz, welche am frühesten in der Geschichte genannt werden, schon Anfang des 11. Jahrhunderts im Chronico des Bischofs Dithmar von Merseburg als eines der festen Schlösser des Landes“.[1] Das Dorf mit Rittergut „Ciani, Zizani oder Sciciani“ sei demnach zeitweise Residenz des polnischen Herzogs Bolesław I. gewesen und soll auch Ausgangspunkt eines fruchtlosen Angriffs auf das nach Polen ziehende deutsche Heer im Jahre 1014 gewesen sein[1]. Allerdings scheinen neuere Forschungen die Aussagen von Berghaus zu widerlegen beziehungsweise dahingehend zu relativieren, dass das heutige Zinnitz wohl nicht der Ort jener Ereignisse gewesen sein soll.[2][3]

Um 1255 erscheint mit einem Gebhard das Geschlecht v. Cynnitz in der Niederlausitz.[4][5] Dieses Schreiben des Klosters Doberlugk gilt als früheste überlieferte schriftliche Erwähnung des Ortes.[3] Damit ist Zinnitz wahrscheinlich älter als die Stadt Calau, deren Ortsteil es heute ist. Am 3. August 1301 veräußert Markgraf Dietrich der Jüngere die Mark Lausitz an den Erzbischof Burchard von Magdeburg, unter den dazugehörigen Höfen auch die „curia Zcinnitz“.[5]

Das Rittergut Zinnitz befindet sich in den folgenden Jahrhunderten in Privatbesitz und bringt eine Reihe berühmt gewordener Persönlichkeiten hervor, von denen an dieser Stelle Dietrich von Bocksdorf (Bischof von Naumburg) und Pauline Gräfin Nostitz (Schriftstellerin und Forschungsreisende) zu erwähnen sind.
Das Schloss Zinnitz war auch Wohnsitz von Philipp Ludwig Sigismund Bouton des Granges (erster Chef des preußischen Feldjägerregiments) und Robert von Patow (Preußischer Finanzminister), die beide wesentliches zu dessen heutiger baulicher Gestalt beigetragen haben.

1917/18 beginnt sich die Ilse Bergbau AG für den Ort zu interessieren[5], aber die Zeiten der Kohleförderung werden erst viel später beginnen. 1929 kauft die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft das Gut. Dieselbe Gesellschaft wird in den Folgejahren mit dem Bau der Reichsautobahn beginnen.

Am 31. Dezember 2001 wurde Zinnitz gemeinsam mit Buckow, Craupe, Groß Jehser und Gollmitz in Calau eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Zinnitz von 1875 bis 2000 [6]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 321 1933 288 1964 497 1989 301 1993 301 1997 321
1890 285 1939 272 1971 452 1990 308 1994 297 1998 327
1910 293 1946 464 1981 334 1991 300 1995 310 1999 343
1925 280 1950 676 1985 333 1992 306 1996 322 2000 347

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Zinnitzer Dorfkirche und das Schloss Zinnitz gehören zu den Baudenkmälern in Calau.


Das Kirchenschiff ist ein mittelalterlicher Findlingsbau aus behauenen Feldsteinen. Im Jahr 1901 wurde ein Backsteinturm angebaut. Die Kanzel und den Altar schuf der Calauer Künstler und Tischler Georg Wolschke im Jahr 1704.

Wirtschaft und Infrastruktur

Mit dem Bau der Bahnstrecke Cottbus-Falkenberg/Elster 1871, die später zur Bahnstrecke Halle–Cottbus erweitert wurde, entstanden in Gollmitz unter anderem ein Sägewerk und eine Molkerei. Der Ort verfügt über einen Bahnhof der Kategorie 6. Gollmitz liegt westlich der Bundesautobahn 13. Heute gibt es im Ort ein Metallbauunternehmen.

Einzelnachweis

  1. a b Heinrich Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafenthums Niederlausitz, Band 3, Brandenburg, 1856: S. 574 f. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Berghaus“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. Helmut Jentsch, Heimatforscher, Zinnitz
  3. a b Diehnel Ch., Chronik der Gemeinde Zinnitz mit Bathow, Groß Jehser, 1995
  4. Worbs, 1834: 19, Nr. 48
  5. a b c Houwald, Götz Freiherr von, Die Niederlausitzer Rittergüter und ihre Besitzer, 1992, S. 606 ff. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Houwald“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. Statistik Brandenburg (PDF)

Koordinaten: 51° 47′ 28,2″ N, 13° 50′ 58,1″ O