Industrielleneingabe
Die Industrielleneingabe war ein Brief, der in der Spätpase der Weimarer Republik an den Reichspräsidenten gerichtet war. Am 19. November 1932 erhielt Reichspräsident Hindenburg eine Eingabe, unterzeichnet von namhaften Industriellen und Bankiers mit der Aufforderung, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen.
Vorausgegangen ware eine Eingabe der Wirtschaftspolitischen Vereinigung Frankfurt an Hindenburg vom 27.Juli 1931 mit der Forderung die Regierung an die NSDAP zu übertragen und eine Erklärung von 91 Professoren vom Juli 1932 Hitler zum Reichkanzler zu ernennen.
Unterzeichner waren:
- Hjalmar Schacht
- Kurt Freiherr von Schröder
- Fritz Thyssen
- Eberhard Graf von Kalckreuth
- Friedrich Reinhart (Direktor der Commerzbank)
- Kurt Woermann
- Fritz Beindorff
- Kurt von Eichborn
- Emil Helfferich (Aufsichtsratsvorsitzender der HAPAG)
- Ewald Hecker
- Carl Vincent Krogmann
- Erwin Lübbert
- Erwin Merck
- Joachim von Oppen
- Rudolf Ventzky
- Franz Heinrich Witthoefft
- August Rosterg
- Robert Graf von Keyserlingk
- von Rohr-Manze
- Engelbert Beckmann
Die Großindustriellen Albert Vögler, Paul Reusch und Friedrich Springorum erklärten schriftlich ihr Einverständnis mit der Eingabe, wollten aber namentlich nicht in Erscheinung treten.
Ungeklärt ist, inwieweit diese Eingabe auschlaggebend für die Ernennung Hitlers zum Reichskanzler war. Jedenfalls wollte Hindenburg bei der Ernennung Hitlers am 30. Januar 1933 diese Denkschrift unbedingt dabei haben.