Caspar Netscher
Caspar Netscher (* wohl um 1635/36 in Heidelberg (unsicher); † 1684 in Den Haag) war ein Kunstmaler des Barock.
Netscher wuchs offenbar in Arnheim auf und wurde wohl durch den Arnheimer Lizenzmeister Willem Everwijn etwa 1650 in die Werkstatt von Gerard Terborch nach Deventer vermittelt. 1658 oder spätestens Anfang 1659 verzog Netscher nach Den Haag. Dort arbeitete er für ansässige Kunsthändler, die er zunächst hauptsächlich mit Kopien von Bildern seines Lehrers, aber auch anderer geschätzter Maler belieferte - ein damals vollkommen geläufiges Verfahren.
Bereits im Sommer 1659 gab er diese recht schlecht bezahlte Arbeit mit der Absicht auf, nach Italien zu reisen, um seine künstlerische Ausbildung zu vervollständigen. Seine Schiffsreise führte ihn zunächst nach Bordeaux, wo er Station machte. Sein Leben erfuhr hier jedoch eine entscheidende Wendung, denn er heiratete dort bereits am 25. November 1659 die Hugenottin Margaretha Godijn, die Tochter eines aus Lüttich stammenden Werkzeugmachers.
1662 begab sich Netscher mit seiner jungen Familie - mittlerweile war der Sohn Theodor geboren - zurück nach Den Haag: Am 25. Oktober 1662 ist Netschers Eintritt in die Haager Malergilde Pictura urkundlich belegt. In Den Haag malte er zunächst Genreszenen, die deutlich den Einfluß seines Lehrers Terborch verraten, denn besondere Sorgfalt widmete er der differenzierten Behandlung der Stoffe und anderer Materialien in ihrer Wirkung durch Licht und Schatten. Eines seiner bekanntesten Werke ist Die Spitzenklöpplerin, das 1662 entstand (London, Wallace Collection). Bald darauf wendet er sich vor allem der Portraimalerei zu, wo er hohe Anerkennung fand. Auch König Willem III. liess sich von ihm portraitieren.