Frankenthal (Sachsen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 8′ N, 14° 7′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Großharthau | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,43 km2 | |
Einwohner: | 1051 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01909 | |
Vorwahl: | 035954 | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 140 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lindenstraße 4 01909 Frankenthal | |
Website: | www.gemeinde-frankenthal.de | |
Bürgermeisterin: | Kerstin Otto (CDU) | |
Lage der Gemeinde Frankenthal im Landkreis Bautzen | ||
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Frankenthal ist eine Gemeinde im Landkreis Bautzen in Sachsen, Deutschland. Sie bildet zusammen mit Großharthau die Verwaltungsgemeinschaft Großharthau.
Geografie
Frankenthal liegt in der Oberlausitz. Nachbarorte sind Bretnig-Hauswalde, Großharthau, Goldbach und Rammenau, im Westen grenzt die Massenei, ein großer Staatswald, an die Gemeinde. Die nächstgelegenen Städte sind Bischofswerda, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Stolpen.
Geschichte
Um 1200 siedelten fränkische Kolonisten in der Gegend. Der Ort Frankenthal findet, wie andere Orte der Umgebung, erstmalig in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241 Erwähnung. Das Dorf gehörte damals zur Oberlausitz, die zu dieser Zeit der böhmischen Krone unterstand.
Entwicklung des Gemeindegebiets
Frankenthal ist in seiner Siedlungsstruktur ein typisches Waldhufendorf mit Zwei- und Dreiseithöfen, was sich über zirka 2,5 km Länge von Nordwest nach Südost, in einer Talmulde entlang eines kleinen Baches – dem Dorfbach, der in die Gruna mündet – erstreckt.
Im Laufe der Zeit wurde es um folgende Teile erweitert:
- dem Gässel: wurde von 1784 bis 1789 angelegt,
- dem Viebig: von 1846 bis 1850 erbaut und
- dem Beigut (bestand zu Beginn aus Stallbauten des Rittergutes)
- Neubauten auf der Allee
- Siedlung an der Querstraße
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1834 | 1871 | 1890 | 1910 | 1925 | 1939 | 1946 | 1964 | 1971 | … | 2007 |
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Einwohnerzahl | 1056 | 1275 | 1416 | 1435 | 1438 | 1394 | 1544 | 1441 | 1368 | 1051 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Frankenthaler Kirche
Zeittafel:
- erste Hälfte des 14. Jahrhunderts: die Frankenthaler Kirche wird, anfangs nur als Kapelle, errichtet
- 1607: das Gotteshaus wird vergrößert; es erhält eine hölzerne Decke, eine Empore und wird bemalt
- 1702: der Fußboden der Kirche wird mit Tafelsteinen gelegt
- Mitte des 18. Jahrhunderts: Heinrich von Bünau schenkt der Kirche einen Altar, eine Kanzel, lässt einen neuen Turm bauen
Pfarrberg mit Pfarrlinde
Der Pfarrberg erreicht auf seiner größten Höhe 355 m, von wo aus man einen wunderschönen Blick über das Land, nach Rammenau und Bischofswerda und das Lausitzer Bergland hat. Hier wurde 1783 die Pfarrlinde gepflanzt, die sich auch im Siegel der Gemeinde wiederfindet. In den 1990er Jahren wurde ihr gegenüber eine „Schwester“ gepflanzt, um das Wahrzeichen auch für die Zukunft zu erhalten.
Kleine Galerie
Die Kleine Galerie ist das Domizil des Frankenthaler Heimat- und Chronikvereins. Hier werden seit 2002 in loser Reihenfolge aktuelle Ausstellungen zur Geschichte von Frankenthal gezeigt.[2]
Dorfleben
Gewerbe
Das Geschäftsleben in Frankenthal ist geprägt durch den Einzelhandel, verschiedene Dienstleister und kleinere Handwerksbetriebe.[3]
Bildungseinrichtungen
Mit Beginn des Schuljahres 2002/2003 wurde die Evangelische Grundschule Frankenthal eröffnet. Träger ist der Evangelischer Schulverein im Landkreis Bautzen e. V.. Das Gebäude wurde 1893 erbaut. Nachdem mit Beginn der Sommerferien 2008 die Schule saniert wurde, folgte am 23. Februar 2009 die feierliche Einweihung.[4]
1958 wurde der Kindergarten der Gemeinde als Erntekindergarten gegründet. Heute trägt die Kindertagesstätte den Namen "Pusteblume". Träger ist die Arbeiterwohlfahrt.[5]
Freizeit- und Sportanlagen
- Stadion der Landjugend (mit Hart- und Rasenplatz, 400 m-Bahn, Sprunggrube)
- Turnhalle
- Ziegelteich (Naturbadeteich, gespeist durch einen Quellzufluss der Schwarzen Röder)
Vereine
Zahlreiche Gemeindemitglieder sind in den ortsansässigen Vereinen aktiv, die einen wesentlichen Beitrag zum Dorfleben leisten.
Namentlich:
- Chor
- Freiwillige Feuerwehr Frankenthal
- Frankenthaler Heimat- und Chronikverein (seit 2002)
- Jugendclub "Blaue Engel"
- Kaninchenzüchterverein Frankenthal (seit 1924)
- Rassegeflügelverein
- SG Frankenthal (seit 1948)
- Stockcar-Team AFK
- Volkssolidarität Frankenthal
Persönlichkeiten
- Gerhart Potthoff (1908–1989), Verkehrswissenschaftler
- Udo Schmuck (* 1952), Fußballnationalspieler der DDR
Literatur
- Werte unserer Heimat, Heimatkundliche Bestandsaufnahme in der Deutschen Demokratischen Republik, Band 40, Lausitzer Bergland um Pulsnitz und Bischofswerda, 1983, Akademie-Verlag Berlin (Hrsg.:„Akademie der Wissenschaften der DDR, Institut für Geographie und Geoökologie, Arbeitsgruppe Heimatforschung“)
- Gottfried Nitzsche: Sagen und Geschichten der Massenei Oberlausitzer Verlag, ISBN 3-933827-25-6
- Frankenthal. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 2. Band. Schumann, Zwickau 1815, S. 692 f.
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ Frankenthaler Heimat- und Chronikverein e. V.
- ↑ Gewerbe in Frankenthal
- ↑ Evangelische Grundschule Frankenthal (Sachsen)
- ↑ Selbstdarstellung der Kita Pusteblume Frankenthal
Weblinks
- www.frankenthal-sachsen.de
- Frankenthal im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen