Zum Inhalt springen

Anatoli Alexandrowitsch Sobtschak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. August 2009 um 19:07 Uhr durch GrouchoBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: mn:Анатолий Собчак). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Anatoli Alexandrowitsch Sobtschak (russisch Анатолий Александрович Собчак, wiss. Transliteration Anatolij Aleksandrovič Sobčak; * 10. August 1937 in Tschita; † 19. Februar 2000 in Kaliningrad) war ein russischer Politiker. Der überzeugte Reformpolitiker war von 1991 bis 1996 Gouverneur (Bürgermeister) Sankt Petersburgs und gilt als politischer Ziehvater Wladimir Putins.

Datei:Russia stamp A.A.Sobchak 2002 3.25r.jpg
Anatoli Alexandrowitsch Sobtschak (russische Briefmarke, 2002)

Leben

Sobtschak war zu Zeiten der Sowjetunion Professor für Rechtswissenschaft an der Universität Leningrad. Zu seinen Studenten gehörte Putin. Als Sobtschak 1991 Bürgermeister von Petersburg wurde, holte er Putin als Stellvertreter ins Amt. Bei den Wahlen 1996 verlor er gegen Wladimir Jakowlew. Jakowlew war vorher ebenfalls Sobtschaks Stellvertreter gewesen, seine Umgebung empfand die Kampfkandidatur als Verrat. Während des Wahlkampfs tauchten Korruptionsvorwürfe gegen Sobtschak auf. Diese konnten letztlich nicht bestätigt werden, führten aber zu einer Vernehmung vor der Staatsanwaltschaft und lösten wahrscheinlich auch einen Herzinfarkt aus, der Sobtschak während des Wahlkampfes ereilte.

Sobtschak galt als von der Marktwirtschaft überzeugter Reformpolitiker. Beim Putschversuch gegen Michail Gorbatschow 1991 organisierte er in Sankt Petersburg Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Putschisten. In der Stadt setzte er sich für die Rückbenennung Leningrads in Sankt Petersburg ein und versuchte ein ehrgeiziges Programm zu gestalten, um sowohl westliche Investoren als auch Touristen in die Stadt am Finnischen Meerbusen zu locken.

Siehe auch

Schriften

  • Anatoli A. Sobtschak: Für ein neues Russland: Unser Kampf um Recht und Demokratie. Gustav Lübbe Verlag, 1991