William Schwenck Gilbert
Sir William Schwenck Gilbert (* 18. November 1836 in London, England; † 1911) war ein englischer Schriftsteller, Dramatiker und Librettist. Zusammen mit dem Komponisten Arthur Sullivan verfasste er 14 komische Opern, die an Wortwitz und Esprit die Operetten von Jacques Offenbach zumindest erreichen.
Leben
Gilbert war der Sohn eines pensionierten Schiffsarztes. Außer dass er im Alter von zwei Jahren durch italienische Straßenräuber entführt wurde und durch Lösegeldzahlung freigekauft werden musste, scheint seine Jugend ruhig verlaufen zu sein. Nach der Schulzeit schlug er die Offizierslaufbahn ein und studierte anschließend Militärwissenschaft mit dem Ziel, am Krimkrieg teilzunehmen. Unglücklicherweise – für ihn, nicht für uns – war der Krieg zuende, bevor er seinen Abschluss hatte. Gilbert trat anschließend der Bürgerwehr bei, der er 20 Jahre treu blieb.
Nach Beendigung seiner Militärlaufbahn arbeitete er in einem Verwaltungsbüro, was er hasste. Als ihm eine Tante eine ansehnliche Erbschaft hinterließ, konnte Gilbert mehr seinen Neigungen nachgehen und wurde Barrister (plädierender Rechtsanwalt an den höheren Gerichtshöfen). Bevor er auch diesen Beruf aufgab, heiratete er 1867 die Tochter eines Armeeoffiziers, Lucy Agnes Turner.
Gilbert hatte schon von klein auf die Neigung zu geschliffenem Witz und Sarkasmus gezeigt und dieses Talent sollte ihn zu Ruhm und Größe bringen. Seit 1861 veröffentlichte er Theaterkritiken und Spottverse anonym im populären Magazin FUN. Einige seiner Werke enthielten Zeichnungen und Skizzen, die er mit "Bab." unterzeichnete. Manche der Charaktere aus den späteren Opern sind nach den "Bab." Karikaturen skizziert. 1869 erschienen die Bab Balladen als Buch.
1871 begann die fruchtbarste Periode Gilberts. Einmal weil er zwei Komödien veröffentlichte, die ihm einen riesigen finanziellen Erfolg brachten, zum anderen weil er einen Komponisten namens Arthur Sullivan kennenlernte, dem er das Libretto zu einer Oper namens Thespis lieferte. Diese brachte den beiden zwar noch keine größere Popularität, nichtsdestotrotz überdauerte ihre Zusammenarbeit 25 Jahre und insgesamt 14 komische Opern, die allesamt Erfolge wurden. Die letzte The Grand Duke wurde 1896 uraufgeführt. Danach zerstritten sich beide und versuchten, ohne großen Erfolg, eigene Wege zu gehen.
Gilbert wurde durch Edward VII 1907 geadelt und starb im Alter von 74 Jahren als er versuchte, eine Frau vor dem Ertrinken zu retten.
Siehe auch Gilbert und Sullivan
Werk (Libretti)
- "Patience" (1881)
- "Foggerty's Fairy" (1881)
- "Iolanthe" (1882)
- "Princess Ida" (1884)
- "The Mikado" (1885)
- "Ruddigore" (1887)
- "The Yeomen of the Guard" (1888)
- "The Gondoliers" (1889)
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Gilbert, William Schwenck |
KURZBESCHREIBUNG | ) war ein englischer Schriftsteller, Dramatiker und Librettist |
GEBURTSDATUM | 18. November 1836 |
GEBURTSORT | London, England |
STERBEDATUM | 1911 |