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Wallenrode (Adelsgeschlecht)

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Wappen nach dem Scheiblerschen Wappenbuch
Epitaph eines von Wallenrode in der Streitauer Kirche
Hausberg von Bad Berneck mit Ruine

Die Familie von Wallenrode (auch Wallenrod, Wallenrodt) ist ein altes fränkisches Adelsgeschlecht.

Geschichte

Ursprung

Die Familie von Wallenrode zählte zu den fränkischen Uradelsgeschlechtern und war aus der Familie der Förtsch hervorgegangen. Ihre Stammburg liegt in der Nähe der Stadt Wallenfels im Frankenwald. [1] Von der Burg sind keine Spuren mehr vorhanden. Sie treten als Ministeriale im Gefolge der Andechs-Meranier auf.

Die von Wallenrode im Bernecker Raum

Mit der Herrschaft der Burggrafen von Nürnberg erhielt die Familie von Wallenrode Einzug in den Bernecker Raum, heute gelegen im Landkreis Bayreuth in Oberfranken. Sie verpflichteten sich dabei zum Wiederaufbau eines Burgstalls der Walpoten und errichteten die Burg Neuwallenrode (auch Hohenberneck genannt). Durch eine Pfandschaft gelangten sie über Generationen in die Positionen von Burghütern und Amtmännern der Burggrafen und daran anschließend der Markgrafen von Kulmbach bzw. Bayreuth.

In der Region bilden sich zwei Linien heraus: Die Wallenrode zu Streitau und die Wallenrode auf Marktschorgast, Hohenknoden und Plos. Mit Karl Friedrich von Wallenrode starb am 30. September 1739 die fränkische Linie der von Wallenrode aus.

Ruinen der Wallenroder Burgen

Auf dem Hausberg von Bad Berneck finden sich heute diverse Ruinen. Von der ältesten Burg [2] sieht man noch den sogenannten Schlossturm und Mauerreste des Wohnbereichs. In der Nähe wurde eine Freilichtbühne [3] errichtet, die die Ruine als Kulisse miteinbezieht.

Zwischen der alten Burg und der Burg Neuwallenrode liegt die Ruine einer Kapelle, die von Veit von Wallenrode 1480 errichtet wurde, aber in der Zeit der Reformation wohl bereits wieder aufgegeben wurde.

Die Burg Neuwallenrode [4] [5] (oder auch Hohenberneck) wurde von Veit von Wallenrode in der Zeit von 1478 bis 1491 erbaut. Sie lässt als Ruine die Zugbrücke zum Torbogen einer inneren Anlage gut erkennen. Die Wohnanlage ist noch über zwei Stockwerke sichtbar.

Zur Zeit des Zweiten Markgrafenkrieges befanden sich die beiden Burgen bereits im Verfall. Das zugehörige Amt verlagerte sich nach Gefrees.

Die Wallenrode und der Deutsche Orden

Die Familie von Wallenrode ist bekannt geworden durch ihre Verbindungen zum Deutschen Orden.

Konrad von Wallenrode (* zwischen 1330 und 1340; † 23. Juli 1393) war von 1390 bis zu seinem Tode Hochmeister des Deutschen Ordens. [6] In dieser kurzen Zeit führte er als Gegner der Polnisch-Litauischen Union mehrere Feldzüge gegen das Großherzogtum Litauen. Der Erfolg wurde erheblich gedämpft wegen einer vermutlichen Rivalität mit dem Großmarschall Engelhard Rabe von Wildstein, wodurch die Einnahme von Wilna scheiterte und viele Ritter gegen ihn revoltierten.

Johannes von Wallenrode [7] (* um 1370 in Wasserknoden; † 28. Mai 1419) war ebenfalls Ordensritter und im Laufe seiner Karriere als Geistlicher auch Erzbischof von Riga als Johannes V. (1393–1418) und Bischof von Lüttich als Johannes VII. (1418–1419). Er war der Neffe des Konrad.

Verbreitung

Wappen

Das Wappen der Familie von Wallenrode zeigt eine quadratische silberne Gürtelschnalle auf rotem Grund, sie ist verziert mit Kleeblättern an den Ecken. Im offenen roten Flug wiederholt sich das Motiv. Bei der Linie der Wallenrode in Streitau besteht der Unterschied im Wappen lediglich in einem geschlossen Flug.

Die Gemeinde Heinersreuth erinnert in Elementen ihres Wappens an die Wallenroder. Sie saßen von 1549 bis 1728 in Altenplos.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hellmut Kunstmann: Burgen in Oberfranken II. Kulmbach 1955. S. 49-79.
  • Gustav Schmidt: Einstige Burgen um Bad Berneck. In: Heimatbeilage zum Oberfränkischen Schulanzeiger. Bayreuth 2002.

Einzelnachweise

  1. http://www.burgeninventar.de/html/bay/KRON_big.html
  2. Burg Wallenrode bei burgenwelt.de
  3. Historisches Schauspiel des Theaters Bayreuth
  4. Burg Neuwallenrode bei burgenwelt.de
  5. Beschreibung der Burg Neuwallenrode
  6. Wappen des Hochmeisters Konrad von Wallenrode
  7. Biografie des Johannes von Wallenrode

Siehe auch