Zum Inhalt springen

Tobias Moretti

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 18. August 2009 um 17:44 Uhr durch 213.102.124.255 (Diskussion) (Familie, Privatleben: geändert von Büro Tobias Moretti). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Tobias Moretti (* 11. Juli 1959 in Gries am Brenner) ist ein österreichischer Theater- und Filmschauspieler. Sein Geburtsname ist Tobias Bloéb, Moretti ist der Familienname seiner Mutter. Er nahm ihn 1984 an, als er mit Giorgio Strehler in Italien arbeitete.

Datei:Tobias moretti.jpg
Tobias Moretti (2006)

Leben

Nach der Matura begann er zunächst ein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wechselte jedoch rasch an die Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München.

Von dort wurde er an das Bayerische Staatsschauspiel engagiert. 1986 wechselte er an die Münchner Kammerspiele.

Rollen an den Münchner Kammerspielen:

Fernseh- und Filmerfolge

Ende der 80er Jahre wechselte Moretti zum Film. In der vierteiligen Fernseh-Serie Piefke-Saga spielte er den Tiroler Bauernburschen Joe. Einem breiten Publikum wurde er mit der TV-Krimiserie Kommissar Rex bekannt, für die er von Produzent Peter Hajek engagiert wurde und die er nach viereinhalb Jahren verließ. Parallel zur Serie drehte er aber immer wieder Filme. Diesem Genre widmete er sich noch mehr, nachdem er „Kommissar Rex“ verlassen hatte. Vor allem waren das Fernsehproduktionen wie Krambambuli (Regie: Xaver Schwarzenberger), Todfeinde – Die falsche Entscheidung (Regie: Oliver Hirschbiegel), „Schwabenkinder“ (Regie: Jo Baier), „Tanz mit dem Teufel“ (Regie: Peter Keglevic),Clarissa – Tränen der Zärtlichkeit (Regie Jacques Deray; mit Maruschka Detmers u. a.), Workaholic, die Henning-Mankell-Verfilmung Die Rückkehr des Tanzlehrers (Regie Urs Egger) sowie Unser Opa ist der Beste (1995) und 1997 die Fortsetzung Mein Opa und die 13 Stühle, (Regie beide Male Helmuth Lohner; mit Otto Schenk, Rebecca Horner, Maria Köstlinger u. a.), „Käthchens Traum“ (Regie: Jürgen Flimm), „Der Liebeswunsch“ (Regie: Torsten Fischer), Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers, 2001 (Regie: Xaver Schwarzenberger).

2005 verkörperte er Adolf Hitler in Heinrich Breloers TV-Doku-Drama Speer und Er über das Leben des Architekten Albert Speer. 2003 und 2004 wurde Moretti als „beliebtester Schauspieler“ mit dem TV-Publikumspreis Romy geehrt. Ende 2005 drehte er einen neuen Fernsehfilm: Ausgelöscht, ein Arbeitstitel, der kurz vor der Ausstrahlung in „Mord auf Rezept“ umbenannt wurde. 2006 wurde mit Moretti der TV-Film Der Kronzeuge abgedreht und 2007 gesendet.

Mitte 2007 lehnte er ab, abermals die Rolle des Adolf Hitler in dem Film Operation Walküre – Das Stauffenberg Attentat zu spielen.

Ende 2008 kehrte Tobias Moretti zurück auf die Kinoleinwand. In der mittelalterlichen Komödie 1 1/2 Ritter spielte er an der Seite von Til Schweiger (Regie), Rick Kavanian, Thomas Gottschalk und vielen weiteren bekannten deutschen Schauspielern den „Schwarzen Ritter“.

Bühnenkarriere

Neben seiner Filmtätigkeit spielt er weiter Theater an verschiedenen Bühnen des deutschsprachigen Raums. So verkörperte er zwei Sommer lang im Jedermann bei den Salzburger Festspielen Jedermanns Guten Gesell und den Teufel und wirkte bei der Uraufführung „Der Narr und seine Frau – Pancomedia“ von Botho Strauß am Schauspielhaus Bochum 2001 (Regie: Matthias Hartmann). 2005 erhielt er die Rolle von König Ottokar in Martin Kušejs Inszenierung von König Ottokars Glück und Ende, die am 8. August 2005 auf der Perner Insel bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurde und seit dem 15. Oktober 2005 auf dem Programm des Wiener Burgtheaters steht. Für diese Rolle war er für den Nestroy-Theaterpreis 2005 in der Kategorie „Bester Schauspieler“ nominiert, den er jedoch nicht erhielt; 2006 wurde ihm für den Ottokar der Gertrud-Eysoldt-Ring der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Bensheim verliehen. Ottokar ist nicht seine erste Rolle auf der Bühne eines großen Hauses: 1995 spielte er in Tschechows Der Heiratsantrag zuerst im Vestibül, dann im Akademietheater. Beide sind Spielstätten des Burgtheaters. Diese Aufführung wurde 2000 als Gastspiel nach München eingeladen.

Moretti betätigt sich auch als Opernregisseur: Nach einer Don Giovanni-Inszenierung in Bregenz gestaltete er am Opernhaus Zürich Mozarts La finta giardiniera. Die Premiere fand unter der musikalischen Leitung von Nikolaus Harnoncourt am 12. Februar 2006 statt und wurde von Kritik wie Publikum positiv aufgenommen. Außerdem nahm er bereits zweimal an der Ruhr-Triennale teil, einer Theater- und Musikreihe im Ruhrgebiet. Spielstätten sind die ehemaligen Kohleabbaugebiete. Moretti trat in den Jahren 2005 und 2006 mit seiner Frau Julia, die das Kammerorchester Modern Times leitet, in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Nord in Duisburg auf.

Familie, Privatleben

Moretti spricht fließend Italienisch. Seine Mutter hat italienische Vorfahren. Moretti hat drei Brüder (u.a. Gregor Bloéb).

Seit 1997 ist Moretti mit der Hohenemser Oboistin Julia Moretti verheiratet, die das von ihr gegründete Kammerorchester Moderntimes 1800 leitet. Die beiden haben zwei Kinder.

Der diplomierte Landwirt Moretti bewirtschaftet seinen eigenen 400-jährigen Bauernhof („Bergbauernhof“) in der Nähe von Innsbruck, wo er eine Rinderzucht betreibt.

Im Oktober 2005 kritisierte er mit einer Aussage heftig die touristische Vermarktung der Tiroler Region während der Skisaison.

Filmographie

Fernsehfilme und -serien (Auswahl)

Kinofilme

Auszeichnungen