Dynamische Differenzkalorimetrie
Unter Differential Scanning Calorimetry (DSC) versteht man ein Verfahren zur Erfassung von abgegebener/aufgenommener Wärmemengen von einer Probe bei Isothermer Arbeitsweise, Aufheizung oder Abkühlung pro Zeiteinheit. Dabei wird ein Behälter, Tiegel genannt, mit einer Probe, z. B. PVC, erwärmt und mit einem zweiten Behälter ohne Inhalt verglichen. Treten nun exotherme oder endotherme Prozesse bzw. Phasenänderungen wie Schmelzen oder Verdampfen in der Probe auf, so ändert sich die Temperatur im Vergleich zur leeren Probe, da die thermische Energie in den entsprechenden Prozess fließt.
Durch das Probengewicht, die eingebrachte Energie sowie den Temperaturunterschied der Behälter kann ein Profil des Materials erstellt werden. Dabei werden unter anderem Schmelz- und Glasübergangstemperaturen ermittelt.
Im Allgemeinen wird eine Kunststoffprobe je zweimal aufgeheizt und abgekühlt. Beim ersten Aufheizen kann man Rückschlüsse auf die Verarbeitung des Kunststoffs ziehen, da die Moleküle eine Art "Erinnerungsvermögen" besitzen.
Der link zeigt das Ergebnis einer PVC/PVDC-Probe nach der zweiten Aufheizung. [1]
Die DSC erlaubt auch kinetische Betrachtungen chemischer Reaktionen, indem die Ausgangsprodukte mehreren definierten Aufheizraten unterworfen werden (siehe Reaktionskinetik).
Ein weiteres typisches Anwendungsgebiet ist die Bestimmung der Reinheit von Substanzen aufgrund der durch Verunreinigungen auftretenden Schmelzpunkterniedrigung.
Siehe auch: Differential-Thermoanalyse