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Varosia

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Blick auf Varosha am Strand von Famagusta
Verlassene Hotels in Varosha

Varosha, auch Varoscha, griechisch Βαρώσια, türkisch Maraş, ist eine Geisterstadt auf der Mittelmeerinsel Zypern. Administrativ gehört sie zu Famagusta und ist eine militärische Sperrzone der türkischen Streitkräfte.

Geschichte

Bedeutung erlangt Varosha mit dem Massentourismus der 1960er/1970er Jahre. Große Hotelanlagen wurden an den Strand des Ortes gebaut, wobei die Grundstückslänge am Strand oft nicht mehr als 25 bis 35 Meter betrug und zumeist die Schmalseite darstellte. Im Jahre 1973 (dem letzten Jahr vor der türkischen Invasion im Zypernkonflikt) erwirtschaftete Varosha 53,7% der Gesamteinnahmen des Tourismusgewerbes auf der Insel. Die Gesamtanlage bestand aus 45 Hotels mit 10.000 Betten, 60 Appartement-Hotels, 99 „recreation-centers“, 21 Banken, 24 Theatern und Kinos, rund 3.000 kleineren und größeren Läden; weitere 380 Gebäude befanden sich 1974 noch in der Bauphase [1] .

Seit 1974

Das Türkische Militär besetzte 1974 (im Rahmen der Invasion des Nordteils der Insel) die Stadt und erklärte die ganze Anlage zum Sperrgebiet. Häufig wurde die Hotelstadt als Pfand und potentielles Tauschobjekt gehandelt. In Anbetracht, dass deren Rolle als touristisches Zentrum andere Orte auf der Insel übernommen haben, dürfte diese Bedeutung heute gering sein. Auch befinden sich nunmehr die Gebäude nur noch auf dem Stand von Rohbauten, und der natürliche Verfall hat nach 30 Jahren sein übriges getan. Die Natur erobert das Gebiet allmählich wieder zurück, der Strand ist inzwischen wichtige Brutstätte für die bedrohten Meeresschildkröten.

Literatur

Quelle

  1. http://www.schwarzaufweiss.de/Nordzypern/famagusta-varosha.htm

Koordinaten: 35° 7′ 9″ N, 33° 57′ 10″ O