Zum Inhalt springen

Heilpraktiker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2004 um 17:57 Uhr durch Isis2000 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Heilpraktiker ist ein Beruf, bei dem die Ausbildung nicht staatlich geregelt ist und findet meist in verbandseigenen Schulen statt. Eine Praxiseröffnung ist nur möglich, wenn er die Überprüfung beim Gesundheitsamt bestanden hat. Sie ist heute durchaus mit anderen Prüfungen medizinischer Heilberufe vergleichbar. Der Schwerpunkt liegt auf der Bedingung, dass der Prüfling "keine Gefahr für die Volksgesundheit" darstellt, aber deshalb über entsprechende fachliche Qualifikationen verfügen muss. Die meisten Heilpraktiker kommen durch eigene Erfahrung zu ihrem Beruf oder durch Verwandte.

Der jetzige Bundespräsident, Johannes Rau, hat, als er noch Ministerpräsident von NRW war in einem Grußwort geschrieben: "Die Heilpraktiker leisten einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung." (Naturheilpraxis 7/83)

Der Heilpraktiker arbeitet in seiner freien Praxis mit naturheilkundlichen Mitteln. Heute verordnen auch sehr viele Ärzte diese phytotherapeutischen (pflanzlichen) und homöopathischen Arzneimittel. Durch die neue Gesundheitsreform, sind die Patienten meist - Ausnahme sind Kinder - gezwungen, diese selbst zu bezahlen. Man hat somit die naturheilkundlichen Heilmittel bewußt den Patienten entzogen oder diese in die Selbstmedikation geschoben. Das wird in Zukunft einige unangenehme "Nebenwirkungen" mit sich bringen, weil der Patient oft mit leichten Mitteln dasselbe Ergebnis erzielen könnte.

In Deutschland gibt es das Heilpraktikergesetz (Gesetz über die berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung), dass am 17. Februar 1939 von den Nationalsozialisten erlassen wurde. Der Ministerialrat, Prof. K.F. Arndt, fasst das Ergebnis einer Untersuchung so zusammen:

"Das geltende Heilpraktikerrecht

  • verwirklicht für den Heilpraktiker die Berufsfreiheit eines historisch gewachsenen Berufsstandes,
  • erlaubt dem Heilungssuchenden die freie Wahl des Heilbehandlers und der Heilmethode,
  • bildet für das Gesundheitswesen eine Grundlage für die Exisenz alternativer Heilkunde und für die ausreichende gesundheitliche Vorsorge der Bevölkerung, insbesondere mit der Anwendung von Naturheilverfahren." (Heilpraktikerrecht, Ffm, 1985, S.100)


Manches hat sich heute geändert, aber der Aufgabenbereich ist geblieben. Die Vernachlässigung der Vorsorge durch die Schulmedizin ist teilweise aus Kostengründen ungenügend oder auch durch starke chemische Arznei nicht zu leisten.

Es gibt ca. 10 000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker in Deutschland. Die meisten arbeiten in so genannten Feierabendpraxen. Sehr viele Heilpraktiker wenden in ihrer Naturheilpraxis viele unterschiedliche Heilmethoden an. Dabei ist sowohl bei den naturheilkundlich eingestellten Ärzten - die ja meist dafür Privatrezepte ausstellen müssen - als auch bei den Heilpraktikern eine Tendenz zu beobachten, dass esoterische Methoden mit verwendet werden. Dies wird von christlichen Heilpraktikern (VCHP) abgelehnt. Sie behandeln auschließlich mit den Mitteln, die Gott in seiner Schöpfung uns als Arzneischatz überlassen hat. Viele Heilpraktiker halten auch nichts von diesen "geistigen Heilweisen" und haben genügend gute Erfahrungen mit den klassischen Heilmethoden gemacht. Dazu zählt heute auch die Akupunktur, die sich in sehr vielen Fällen, besonders in der Schmerztherapie, bewährt hat.

Der Schwerpunkt der Therapieformen liegt aber immer noch in der Anwendung der so genannten Komplex-Homöopathie, d.h. es werden nicht ein oder zwei Mittel verordnet, sondern mehrere Mittel in einem Präparat.

Der ganzheiliche Behandlungsansatz eines Heilpraktikers schließt immer auch die seelisch-geistige Ebene eines Patienten ein. Es geht ihm nicht um ein Symptom, dass es möglichst schnell zu kurieren gilt, sondern um einen Menschen, der mit einem Leiden zu ihm kommt und um Hilfe bittet. Das ist seine Aufgabe, und der versucht er, so gut er kann, gerecht zu werden.