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Lamellenpanzer

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Als Lamellenpanzer bezeichnet man eine Rüstung, die aus zahlreichen kleinen, miteinander verbundenen Metallplatten besteht. Im Gegensatz zum Schuppenpanzer werden die Metallplättchen nicht auf eine feste Unterlage angebracht.

So wie der Schuppenpanzer gehört der Lamellenpanzer zu den ältesten Rüstungstypen aus Metall in der Geschichte der Menschheit. Als erstes Volk benutzten wahrscheinlich die Assyrer Lamellenpanzer. Die für die kurzärmeligen Panzer der Assyrer verwendeten Metallplättchen bestanden zunächst aus Bronze, doch seit dem 10. Jahrhundert v.Chr. kamen Eisenplättchen zum Einsatz. Seit dem 8. Jahrhundert v.Chr. trugen die Assyrer Lamellenrüstungen, die bis zu den Knöcheln ragten. Auch bei den Etruskern und Römern wurden unter anderem Lamellenpanzer verwendet, doch wurden diese durch die im 2. Jahrhundert v.Chr. aufkommende Kettenrüstung verdrängt. Der größte Vorteil des Lamellenpanzers war seine Flexibilität, doch wurde er darin von der Kettenrüstung übertroffen. Zudem konnte eine Stichwaffe das dichte Geflecht aus Eisenringen nicht so leicht durchdringen wie ein Stoß, der direkt zwischen zwei Plättchen eines Lamellenpanzers geriet. Seit der Spätantike waren Schuppen- und Kettenpanzer die wichtigsten Metallrüstungen in ganz Europa, bis sie im Spätmittelalter durch den vollständigen Plattenpanzer verdrängt wurden. Allerdings kam der Lamellenpanzer zwischen 800 und 1200 in Osteuropa und Byzanz wieder verstärkt zum Einsatz. Ab dem Spätmittelalter fand der Lamellenpanzer nur noch im Orient in nennenswerter Zahl Verwendung, da er mit seinem relativ geringen Gewicht und der schwachen Hitzeentwicklung bei den dortigen klimatischen Bedingungen eine geeignete Rüstung darstellte.

Siehe auch: Rüstung (Bekleidung)