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Natriumsulfid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Kristallstruktur
Natriumsulfid
Na+: __  /  S2-: __
Kristallsystem

Antifluorit (kubisch)

Raumgruppe

Fm3m[1]

Allgemeines
Name Natriumsulfid
Andere Namen
  • Schwefelnatrium
  • Dinatriumsulfid
  • Sulfigran
  • Natriummonosulfid
Verhältnisformel Na2S
Kurzbeschreibung

farblose, geruchlose, hygrokopische Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 1313-82-2
  • 27610-45-3 (als Hydrat)
  • 1313-83-3 (als Pentahydrat)
  • 1313-84-4 (als Nonahydrat)
Wikidata Q407510
Eigenschaften
Molare Masse 78,05 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte
  • 1,856 g·cm−3 (14 °C)[2]
  • ca. 1,43 g·cm−3 (als Hydrat)
Schmelzpunkt

1180 °C[2]

Löslichkeit

gut in Wasser (188 g/l bei 20 °C[2])

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumsulfid, Na2S ist ein Salz des Schwefelwasserstoff H2S, einer sehr schwachen Säure.

Gewinnung und Darstellung

Schwefelhaltige Substanzen (z.B. Natriumsulfat) werden durch Glühen von Holzkohlepulver und Soda zu Natriumsulfid reduziert und färben Silberblech schwarz, dies ist der so genannte Hepartest zum Nachweis von Schwefel.

Es entsteht auch beim Einleiten von Schwefelwasserstoff in Natronlauge. Im Exsikkator über Schwefelsäure oder Phosphorsäure kann der Wassergehalt auf 4 Prozent gesenkt werden. Das letzte Wasser kann nur durch Erhitzen auf 700 °C in Wasserstoff entfernt werden.[3]

Im Labor kann das wasserfreie Salz durch Reduktion von Schwefel mit Natrium in wasserfreiem Ammoniak hergestellt werden.[4]

Eigenschaften

Natriumsulfid ist ein im reinen Zustand ein farbloser kristalliner Feststoff, der nach faulen Eiern riecht und als Nonahydrat Na2S · 9 H2O vorliegt. Die wasserfreie Variante ist geruchlos. Bei Berührung mit Säure (auch Kohlendioxid CO2, in der Atemluft) wird der giftige und brennbare Schwefelwasserstoff (Geruch!) freigesetzt. Fein verteiltes, kristallwasserfreies, Natriumsulfid kann sich an der Luft selbst entzünden, es reagiert heftig mit Oxidationsmitteln wie Kaliumpermanganat oder Kaliumdichromat. Es ist gut in Wasser löslich, die Lösung reagiert stark alkalisch und ist sehr ätzend. Die Hydrate des Natriumsulfid sind nicht brennbar, verlieren aber beim Erhitzen das gebundene Wasser. Bei längerer Lagerung färbt sich die Substanz durch langsame Reaktion mit Waser gelblich.

Verwendung

Natriumsulfid wird u.a. in der Gerberei als Enthaarungsmittel, im Bergbau zur Erzflotation, in der organischen Chemie als Reduktionsmittel, in der Abwasserbehandlung zur Schwermetallfällung sowie zur Herstellung von Schwefelfarbstoffen verwendet. Weiterhin dient er zum Färben von Glas, zur Entfernung von NOx aus Abgasen und zum Holzaufschluß. In der Schwarz/Weiß-Fotografie und Lithographie wird es in der Dunkelkammer zur Schwefeltonung (Sepia-Tonung) eingesetzt.

Quellen

  1. Zintl, E.; Harder, A.; Dauth B.: Gitterstruktur der oxyde, sulfide, selenide und telluride des lithiums, natriums und kaliums. In: Z. Elektrochem. Angew. Phys. Chem. 40. Jahrgang, 1934, S. 588–93.
  2. a b c Eintrag zu Natriumsulfid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  3. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 358-60.
  4. Also, J.-H.; Boudjouk, P.: Hexamethyldisilathiane. In: Inorg. Synth. 29. Jahrgang, doi:10.1002/9780470132609.ch11.