Der Glöckner von Notre Dame (1939)
Film | |
Titel | Der Glöckner von Notre Dame |
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Originaltitel | The Hunchback of Notre Dame |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1939 |
Länge | 116 Minuten |
Stab | |
Regie | William Dieterle |
Drehbuch | Sonya Levien |
Produktion | Pandro S, Berman |
Musik | Alfred Newman |
Kamera | Joseph H. August |
Schnitt | William Hamilton, Robert Wise |
Besetzung | |
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Der Glöckner von Notre Dame (Originaltitel: The Hunchback of Notre Dame) ist eine Literaturverfilmung aus dem Jahr 1939, die auf dem Roman Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo basiert. Der Film von William Dieterle gilt wegen seiner prachtvollen Ausstattung, liebevollen Details und darstellerischen Leistungen auch heute noch als die beste der zahlreichen Verfilmungen von Hugos Roman.
Handlung
Quasimodo, der das Aussehen einer Missgeburt hat, fristet ein einsames Dasein als Glöckner der Pariser Kathedrale Notre Dame. Beim Fest der Narren sieht er Esmeralda, eine bei Zigeunern aufgewachsene Schönheit, und ist von ihr fasziniert. Doch auch Clopin, welcher der König der Bettler ist und Esmeralda von den Zigeunern befreit hatte, sowie Dom Claude, der Erzdekan der Kathedrale, und dessen jüngerer Bruder, der Diakon und Richter Frollo, finden Gefallen an Esmeralda.
Als Quasimodo versucht, im Auftrag von Frollo Esmeralda zu entführen, werden sie von der königlichen Wache ertappt; Frollo kann fliehen, Quasimodo wird gefangen genommen. Esmeralda verliebt sich in Phoebus, der der Anführer der königlichen Wache ist und seinerseits mit Fleur de Lys verlobt ist. Als Phoebus von Frollo getötet wird, bezichtigt man Esmeralda des Mordes und will sie hinrichten. Quasimodo befreit sie und bringt sie in die Kirche von Notre Dame in Sicherheit.
Im Unterschied zu der Erzählung von Victor Hugo, in der Esmeralda und Quasimodo sterben, endet der Film versöhnlich. Esmeralda und ihr Volk der Zigeuner werden vom König begnadigt. Esmeralda kann Notre Dame verlassen und zusammen mit dem Dichter Pierre Gringoire auf eine glückliche Zukunft hoffen. Quasimodo dagegen bleibt alleine auf dem Glockenturm von Notre Dame zurück.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1940 für zwei Oscars in den Kategorien Beste Musik und Bester Ton nominiert.
Kritik
„Unverändert eindrucksvolle Verfilmung des dramatisch-romantischen Historienromans von Victor Hugo mit detailliert ausgeführtem Zeitkolorit, bewegten Massenszenen, brillanter Kameraführung und einer anrührenden Verkörperung der Titelrolle durch Charles Laughton. Unter den zahlreichen Filmfassungen wird diese der literarischen Vorlage und der historischen Atmosphäre am besten gerecht.“
„Zweite und gelungenste Verfilmung des Romans von Victor Hugo mit einem überragenden Laughton (...); einfühlsame Regie und überzeugende Besetzung in einem effektsicheren Klassiker der Romanverfilmung und des Kostümabenteuers. (Wertung: 2½ Sternem, gleich überdurchschnittlich)“
„Großangelegte Verfilmung (...). Bestialische Grausamkeiten. Erhebliche Reserven. (Einstufung: 2EE, gleich: Für Erwachsene, mit erheblichen Vorbehalten.)“
DVD-Veröffentlichung
- Der Glöckner von Notre Dame. Kinowelt Home Entertainment 2004
Soundtrack
- Alfred Newman: The Hunchback of Notre Dame. Reconstructed Motion Picture Score. Auf: The Classic Film Music of Alfred Newman. Marco Polo/HNH, Unterhaching 1997, Tonträger-Nr. 8.223750 – digitale Stereo-Neueinspielung der rekonstruierten Filmmusik durch das Moskauer Sinfonie-Orchester unter der Leitung von William T. Stromberg
Literatur
- Victor Hugo: Der Glöckner von Notre-Dame. Roman (Originaltitel: Notre-Dame de Paris). Vollständige Ausgabe, 2. Auflage. Auf der Grundlage der Übertragung von Friedrich Bremer am Original überprüft und neu erarbeitet von Michaela Messner. dtv, München 2005, ISBN 3-423-13376-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Adolf Heinzlmeier, Berndt Schulz: Lexikon „Filme im Fernsehen“. (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 309
- ↑ 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 160