Gammel Estrup
Der ehemalige Herrensitz (Herregård) Gammel Estrup ist heute Landwirtschaftsmuseum. Es liegt am Randersvej, westlich von Auning, in der Norddjurs Kommune im dänischen Jütland.
Gammel Estrup ist seit dem 12. Jahrhundert als Herrensitz belegt, der lange der Kirche von Auning gehörte und dann bis 1929 der Adelsfamilie Skeel gehörte. Seine Lage auf dem Gelände einer alten Befestigung umgeben von Sumpfwiesen hat den Platz lange nahezu uneinnehmbar gemacht. Der größte Teil des Westflügels stammt aus dem 16. Jahrhundert, der übrige Teil des Hauptgebäudes wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Gammel Estrup war im 18. Jahrhundert eines der größten Güter des Landes. Es beherbergt heute zwei Museen, die Bereiche der dänischen Landwirtschaftsgeschichte zeigen. Im alten Hauptgebäude befindet sich seit 1930 das Jütländische Gutsmuseum. In den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden ist das Dänische Landwirtschaftsmuseum eingerichtet.
Die Orangeriegebäude wurden in den Jahren 1725-1726 erbaut. Jedes der Gebäude wurde mit einem Kachelofen versehen, da die Orangerien teils für die Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen benutzt wurden. Auch exotische Gewächse, wie Lorbeer, Pomeranzen, Orangen und Zitronen wurden gezüchtet. Im Park wurde ein Obstgarten angelegt, in dem 200 Jahre alte dänische Apfelsorten gezüchtet werden, wie Gravensteiner, Skovfoged und Flaschenapfel.
Der botanische Garten von Gammel Estrup umfasst eine ansehnliche Sammlung von Heilpflanzen, Gewürzkräutern, Nutz- und Ackerpflanzen. Die Tabakpflanzen repräsentieren eine Episode in der Geschichte des dänischen Ackerbaus. Sie sind Ableger einer Tabaksorte, die hier während des 2. Weltkrieges gezüchtet wurde.
In der Dauerausstellung des Dänischen Landwirtschaftsmnseums, "200 Jahre Landleben ", wird die Geschichte der Landwirtschaft nach 1700 veranschaulicht.
Das Technikmuseum verfügt auch über eine Sammlung von Geräten und Maschinen, durch die die technische Entwicklung der dänischen Landwirtschaft in den letzten 300 Jahren beleuchtet wird. In der alten Schmiede aus dem Jahre 1761 demonstriert die Schmiedezunft des Museums, wie das Handwerk gepflegt wird.
Im Jütländischen Gutsmuseum im Hauptgebäude werden die Wohngepflogenheiten des Adels durch die Zeiten gezeigt. In der Wachtstube, im Renaissancesaal, im Rittersaal, im roten Salon, in der Kapelle und in vielen anderen Räumen sind die verschiedenen Perioden durch ihre Stilarten vertreten.
Literatur
Ǻrhus Amt: Natur- und Kulturführer im Kreis Ǻrhus. 1997 ISBN 87 90099 21 4