Sicherheitsdienst des Reichsführers SS
Der Sicherheitsdienst Reichsführer-SS (SD) war ein Teil des nationalsozialistischen Machtapparates in der Zeit des Nationalsozialismus im Deutschen Reich.
Beim SD handelte es sich ursprünglich zunächst um einen Nachrichtendienst der NSDAP, dem jedoch im Zuge der zunehmenden Verflechtung von Partei und Staat zunehmend innerstaatliche Aufgaben der Überwachung der politischen Gegner und Parteimitglieder übertragen wurden. Der SD war der SS zugeordnet. Durch Zusammenlegung von Sicherheitspolizei (SIPO) und Sicherheitsdienst wurde 1939 das Reichssicherheitshauptamt RSHA gegründet.
Seinen Sitz hatte der SD im Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102 in Berlin.
Bis 1942 wurde der SD von Reinhard Heydrich, nach dessen Ermordung dann bis 1945 von Ernst Kaltenbrunner geführt.
Der SD wurde im Rahmen der Nürnberger Prozesse als Organisation der Gesamt-SS angeklagt und mit ihr verurteilt.
Literatur
- Shlomo Aronson: Reinhard Heydrich und die Frühgeschichte von Gestapo und SD. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1971
- Günther Deschner: Reinhard Heydrich. Statthalter der totalen Macht. Ullstein, Frankfurt/M., Berlin 1987, ISBN 3548275591
- Michael Wildt (Hrsg. und Einleitung): Die Judenpolitik des SD 1935 bis 1938. Eine Dokumentation. R. Oldenbourg, München 1995, ISBN 3486645717
- Heinz Boberach (Hg.): Meldungen aus dem Reich: 1938-1945; die geheimen Lageberichte des Sicherheitsdienstes der SS, Herrsching 1984 (17 Bände)
- Michael Wildt (Hrsg.): Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit - Der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS., Hamburger Edition 2003, ISBN 3-930908-84-0