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Südwestsomalia

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Südwestsomalia umfaßt vor allem die Region Jubaland. Das bis 1925 zur britischen Kolonie Kenia gehörende Land zwischen den Flüssen Juba und Shebelle war 1925 an Italienisch-Somaliland übergeben worden. 1960 bis 1991 gehörte es zu Somalia, ehe mit dem selbsternannten somalischen "Präsidenten" Aidid verbündete Warlords 1998 mit äthiopischer Waffenhilfe in der Hafenstadt Baidoa die "unabhängige" Republik Jubaland ausriefen. Dominierende Macht in Baidoa und Südwestsomalia sind aber seit 1999 die Rebellen der Rahanwayn Resistance Army (RRA) unter Hassan Mohammed Nur Shatigudad, der sich 2001 zum "Präsidenten" von Südwestsomalia ausrief. Bewaffnete Kämpfe innerhalb der RRA nutzte die somalische Übergangsregierung aus, um 2002 kurzzeitig Baidoa zurückzuerobern. Mit Hilfe von Truppen aus Äthiopien aber gewann Mohammed Nur erneut die Kontrolle. Er wurde allerdings nach erneuten erbitterten Kämpfen 2003 von der gegnerischen RRA-Fraktion um seinen Stellvertreter Ibrahim Habsade abgelöst. Seit Mai 2005 setzt Habsade den Versuchen der neuen somalischen Übergangsregierung unter Abdullahi Yussuf Ahmad, Baidoa anstelle Mogadischus zur neuen Landeshauptstadt zu machen, bewaffneten Widerstand entgegen.

Ebenfalls zu Südwestsomalia zählt die Hafenstadt Kismayo, die zwar seit 1999 unter Kontrolle verschiedener Clans der Juba Valley Alliance (JVA) steht, die den bisherigen Lokalmachthaber Mohammed Siad "Morgan" (einem General und Schwiegersohn des früheren Präsidenten Barré) vertrieben. Die Stadt wird seitdem faktisch von Morgan belagert und wurde 2001 vond dessen Truppen kurzzeitig wieder besetzt. 2004 kam es erneut zu schweren Kämpfen, da Morgan die Übergangsregierung nicht anerkennt.