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Holonom

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Holonom (grch.: "ganz gesetzlich") bzw. das Gegenteil nicht-holonom sind Eigenschaften von mechanischen Systemen. Ein holonomes System von Körpern zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: die Lage der Körper lässt sich durch n generalisierte Koordinaten q1, q2 ... qn beschreiben,

  • die gänzlich unabhängig voneinander sind, oder
  • die durch m < n Bedingungen

verbunden sind.

Enthält mindestens eine der Bedingungen ai eine oder mehrere Geschwindigkeitskoordinaten (zeitliche Ableitung der generalisierten Koordinaten), ist also von der Form

und lassen sich die Geschwindigkeitskoordinaten nicht durch Integration eliminieren, so ist das System nicht-holonom.

Beispiel für ein nicht-holonomes System

Rad in Ebene (Draufsicht)
Rad in Ebene (Draufsicht)

Das Rad eines Fahrzeuges rollt ohne zu Gleiten auf einer ebenen Fläche. Die Unabhängigkeit der Koordinaten x, y, φ ist durch folgende nicht-integrable Bedingung eingeschränkt:

Während jede Konstellation des Systems mit den beliebig gewählten Koordinaten x, y und φ zulässig ist (3 Freiheitsgrade "im Großen"), gibt es beim Übergang von einer Konstellation zur infinitesimal benachbarten eine Einschränkung durch obige nicht-holonome Bedingung. Es existieren "im Kleinen" nur 2 Freiheitsgrade.

Noch deutlicher wird dieser Umstand, wenn wir den Sachverhalt auf ein vierrädriges Fahrzeug mit Vorderradlenkung übertragen: Auch wenn eine Parklücke ausreichend Platz für das Fahrzeug bietet, kann es unmöglich sein, hineinzugelangen.

Siehe auch