Liberalismus
Der Politische Liberalismus. Politische Theorie, dir eine besondere Spielart des westlichen Individualismus darstellt. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf dem Schutz des Einzelnen gegenüber dem Staat.
Begriff
Der Begriff des Liberalismus selbst ist relativ schwer zu bestimmen ohne gleich auf den ganzen westlichen Individualismus bezug zu nehmen. Allen Liberalismen aber ist gemein, dass diese vom Vorrang des Einzelnen über Gemeininteressen ausgehen, dass sie moralische Gleichheit fordern, universell gültige Werte annehmen und an Fortschritt durch Reform glauben.
Politisch zeigt sich dies einerseits in der Forderung nach Demokratie, andererseits aber in einer Ausbalancierung derselben durch Repräsentativität und Gewaltenteilung.
Ökonomisch legen Liberale großen Wert auf privates Eigentum, da nur dieses die Freiheit des Einzelnen gewährleisten könne.
Geschichte des Liberalismus
Obwohl der Begriff des Liberalismus erst relativ spät in Spanien entstand, ist seine Geschichte doch älter. Er entwickelte sich zeitgleich mit der Aufklärung und stellte die Freiheit des Individuums in den Mittelpunkt seiner Theorie.
Während die politische Szene in England und den USA während des 18. und 19. Jahrhunderts fast vollkommen von Liberalen beherrscht wurde, hatten diese in den Kontinentaleuropäischen Ländern einen schwereren Stand. Liberale standen oftamls zwischen Aristokratie und der beginnenden Arbeiterbewegung.
Während sich anfangs Liberale und die Vorläufer der Arbeiterbewegung, die radikalen Demokraten zusammen für eine Abschaffung der Adelsprivilegien einsetzten, änderte sich dies mit der Revolution von 1848. Die Hauptträger des Liberalismus, die bürgerlichen Schichten, neigten in Verbindung mit dem Nationalismus insbesondere in Deutschland dazu, nationale Einigung und Schutz des Eigentums über ihre Forderungen nach Freiheit zu stellen.
Mit dem Aufkommen der Sozialdemokratie verloren Liberale ihren Einfluss als prägende politische Kraft. Die Bewegung selbst spaltete sich in einen eher linksliberal-Wohlfahrtsstaatlichen Flügel und den Neoliberalismus.
Liberalismus in Deutschland
Erste Höhepunkte waren das Hambacher Fest 1832 und die Revolution von 1848.
In der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848/1849 stellten die bürgerlich-liberalen Fraktionen Casino und Württemberger Hof (Heinrich von Gagern) die Mehrheit. Sie traten für eine konstitutionelle Monarchie, Volkssouveränität und parlamentarische Rechte ein.
Bedeutende Liberale
- John Locke
- David Hume
- Adam Smith
- Thomas Paine
- Benjamin Franklin
- Thomas Jefferson
- Marquis de Condorcet
- Alexis de Tocqueville
- Jeremy Bentham
- John Stuart Mill
- Herbert Spencer
- T. H. Green
- Wilhelm von Humboldt
- Friedrich Naumann
- Émile Durkheim
- Max Weber
- Ralf Dahrendorf
- John Rawls
Literatur
- Wolfgang Fach: Die Regierung der Freiheit; Frankfurt a.M., edition suhrkamp. 2003
- Armin Mohler: Liberalenbeschimpfung, 1989, ISBN 3926650907
Siehe auch: Neoliberalismus