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Johann Friedrich Böttger

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Johann Friedrich Böttger

Johann Friedrich Böttger (* 4. Februar 1682 in Schleiz, † 13. März 1719 in Dresden) war ein deutscher Alchimist. Er gilt als der Erfinder des Meißner Porzellans.

Um das Jahr 1700 schließt sich der Apothekerlehrling Johann Friedrich Böttger beim Apotheker Zorn zu Berlin ins finstere Kämmerlein ein und hat nichts geringeres vor, als die "Altinktur" zu finden, mit deren Hilfe nicht nur sämtliche Krankheiten geheilt werden können, sondern auch aus unedlen Metallen Gold herzustellen wäre. Da sein Treiben nicht geheim bleibt und er bald als Eingeweihter in die Geheimnisse der Alchemie gilt, wird er von Kurfürst August dem Starken kurzerhand in Schutzhaft genommen. Der sich immer in Geldnöten befindende Monarch verlangt von Böttger die Herausgabe der so genannten Alltinktur, sowie die Umwandlung von unedlen Metallen in pures Gold.

In den darauffolgenden Jahren seiner eingeschränkten Bewegungsfreiheit gelingt Böttger jedoch keines von beiden. Was er allerdings unter der Aufsicht und Mitarbeit des Gelehrten Walther von Tschirnhaus zustandebringt, ist 1708 die Erfindung des "rothen Porcellains" und kurz darauf die Wiedererfindung des europäischen Hartporzellans. Wiedererfindung deshalb, weil Porzellan ja schon aus China bekannt war. Nur kannte man seine Zusammensetzung in Europa nicht. Dort gehen die Ursprünge bis auf etwa 200 Jahre vor Christus zurück. Tausend Jahre später gelang dort die Herstellung des durchscheinenden Porzellans, das dann später die Bewunderung und den Neid in der ganzen westlichen Welt erregte. Dem Wert nach wurde dieses Porzellan mit Silber und Gold gleichgesetzt. Man bezeichnete deshalb Porzellan auch als weißes Gold.