Schwedenbrücke


Die Schwedenbrücke ist eine Brücke über den Wiener Donaukanal und verbindet die Bezirke Innere Stadt und Leopoldstadt.
Bereits im Mittelalter befand sich an dieser Stelle die Schlagbrücke, eine 1464 urkundlich erwähnte Holzbrücke über den Wiener Arm der damals noch nicht regulierten Donau. Sie verband die Stadt mit dem Unteren Werd, einer großen Insel auf dem Gebiet der heutigen Leopoldstadt, und befand sich etwas flussabwärts der Rotenturmstraße.
Aufgrund von Eisstößen und Hochwasser musste sie immer wieder neu errichtet werden, weswegen sie 1819 durch die neue, mit einem steinernen Mittelpfeiler versehene Ferdinandsbrücke ersetzt wurde. 1865 wurde die Ferdinandsbrücke erweitert, jedoch 1909 zugunsten einer neuen, 1911 eröffneten, Bogenbrücke abgetragen.
1919 erfolgte gemeinsam mit dem Schwedenplatz die Umbenennung in Schwedenbrücke, zur Erinnerung an die humanitäre Hilfe für Wiener Kinder, die Schweden nach dem Ersten Weltkrieg leistete. 1945 wurde die Schwedenbrücke durch Fliegerbomben zerstört, 1946 erfolgte nach provisorischer Reparatur wieder die Verkehrsfreigabe. Von 1954 bis 1955 wurde die Schwedenbrücke nach Plänen von Fritz Leonhardt und Adolf Hoch als erste Spannbetonbrücke Wiens neu erbaut.
Der an der Ferdinands- bzw. Schwedenbrücke befindliche, langjährig beobachtete Pegel wurde um die Wende vom 19. zum 20. Jh. zur Definition eines eigenen Wiener Höhen-Bezugssystems herangezogen. Dieses sogenannte Wiener Null entspricht einem Pegelwert von 4.00 m über dem Pegelnullpunkt und einer Höhe von 156.68 Meter über Adria. Es wird bis heute für städtische Projekte und die Grundwassermessstellen verwendet.
Das letzte Hochwasser im August 2002 erreichte +0,60 m über Wiener Null. Ein hundertjähriges Hochwasser – könnte noch um 50 cm höher liegen, würde aber dank der im 19. und 20. Jh. erfolgten Donauregulierung in der Stadt kaum Schäden verursachen.
Weblinks
- Städtebau Wien–Mitte, Pegel und Grundwasserstand (p.30) (PDF-Datei; 179 kB)
Koordinaten: 48° 12′ 43″ N, 16° 22′ 44″ O