Sergei Samoilow
Serguey Samoilov (* 4. Januar 1958, Kasachstan, † 26. Mai 2009 am Lhotse, Nepal), war ein kasachischer Bergsteiger. Er war der Chefcoach des Central Sport Club of Kazakhstan Army, der kasachischen Militär Bergsport Gruppe. Er war verheiratet, hatte drei Kinder und lebte in Almaty.
Alpinistischer Lebenslauf
Samoilov war Mitglied der Bergrettung von Almaty (051), hatte Hochschulbildung, war Anwärter auf den Master des Sports und Träger des Schneeleopard-Ordens. Als Snow Leopard hat er also Pik Ismoil Somoni, Pik Korschenewskaja, Pik Lenin, Dschengisch Tschokusu und Khan Tengri im Laufe seines Lebens bezwungen. Er gewann auch die Bergsteiger Meisterschaft der USSR und CIS. Die kasachische Militär Bergsport Gruppe wurde wesentlich durch ihn geprägt. Er war Mentor ihrer Mitglieder, selbst aktiver Bergsteiger und Expeditionsleiter.
Achttausender
Mit Denis Urubko gelang Juli 2005 der Broad Peak im Alpinstil über eine neue schwierige Route durch die Südwestwand. Urubko stand dabei bereits zum zweiten Mal am Gipfel. An dieser vom Italiener Roberto Piantoni geleiteten Italian-Kazakh Expedition nahmen auch Mario Merelli, Domenico Belingheri, Stefano Magri, Marco Astori und Matteo Piantoni teil, welche aber den Broad Peak über den Normalweg bestiegen.
Am 25. April 2006 wurde der Gipfel des Manaslu über den Normalweg erreicht. Diesmal wurde der Erfolg in einem Zwei-Mann Team nur zusammen mit Urubko erreicht, der wiederum zum zweiten Mal am Gipfel stand. Am 8. Mai des selben Jahres, also nur ein paar Tage später, gelang der Kleinexpedition Manasly Kazakhstan Expedition eine neue Route in der Nordostwand.
Es folgten, wieder nur mit Urubko, am 1. Mai 2007 der Dhaulagiri über den Normalweg und am 2. Oktober 2007 der K2 über die Japaner-Route am selten begangenen Nordwestgrat. Nie zuvor war der Gipfel des K2 zu einem so späten Zeitpunkt im Jahr erreicht worden, noch dazu mit einem so kleinen Team. Diese Besteigung zählt zweifelsfrei zu den ganz großen alpinistischen Leistungen im Karakorum.
2009 versuchte sich Samoilov zusammen mit Maxhut Zhumayev und Vassily Pivtsov an einer Traversierung des Lhotse und Mount Everest. Seit Jahrzehnten schon das letzte große Abenteuer des Himalaya. Der früh hereinbrechende Monsun vereitelte jedoch die anspruchsvollen Pläne. Bereits am Lhotse herrschten schlechte Verhältnisse. Ein Gipfelversuch musste durch Schneesturm auf ca. 8000m abgebrochen werden. Im Abstieg zu Lager 4 bleib Samoilov etwas zurück. Auf ca. 7500m haben ihn Zhumayev und Pivtsov aus der Sicht verloren. Erst Stunden später konnte Samoilov gefunden werden. Er war jedoch schon tot. Über die näheren Umstände gibt es nur widersprüchliche Angaben. Einerseits soll er zwischen Lager 3 und 4, dann wieder neben einem Schlafsack liegend auf 6800m gefunden worden sein. Vermutlich wurde er im Abstieg von einer Lawine erfasst. Nun liegt er neben Lager 2 auf 6400m vorläufig begraben und soll nach dem Ende des Monsuns im Herbst 2009 geborgen werden.
Die letzten Jahre hat Samoilov durch zunehmenden Bekanntheitsgrad aufgrund der herausragenden bergsteigerischen Leistungen an den höchsten Bergen der Welt erstmals große Freude am Leben gefunden. Er begann mit Paragliding und Mountainbiking. Urubko hat durch den Tod Samoilovs einen großen Freund, Förderer und Expeditionskameraden verloren.
Personendaten | |
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NAME | Samoilov, Serguey |
KURZBESCHREIBUNG | kasachischer Höhenbergsteiger |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1958 |
GEBURTSORT | Kaukasus |
STERBEDATUM | 26. Mai 2009 |
STERBEORT | Lhotse, Nepal |