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Posaune

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Posaune
engl./ital./frz.: Trombone
Datei:Trombone.jpg
Klassifikation
Aerophon
Blechblasinstrument
Tonumfang:
verwandte Instrumente:
Trompete
Musiker
Liste von Posaunisten
Kategorie:Posaunist

Die Posaune ist ein Blechblasinstrument.

Aufbau und Funktion

Zugposaune

Datei:Zugposaune.jpg
Tenor-Zugposaune

Unter einer Posaune versteht man im Allgemeinen eine Zugposaune, im Gegensatz zur Ventilposaune. Sie besteht aus einem S-förmigen Rohr, in das an dem einen Ende das Mundstück eingesetzt wird und das sich am anderen Ende zur Stürze oder zum Schalltrichter erweitert.

Der Ton entsteht dadurch, dass der Spieler seine Lippen zum Vibrieren bringt. Da die Lippen auf das Mundstück gepresst sind, entstehen in der Posaune Druckwellen, die am offenen Ende am Trichter, reflektiert werden und mit den neuen Druckwellen, die vom Mundstück kommen, interferieren. In der Posaune entsteht eine stehende Welle mit der Frequenz, mit der auch die Lippen des Spielers vibrieren. Die halbe Wellenlänge muss gleich oder ein ganzzahliger Bruchteil der Länge der Posaune sein, d.h. die Frequenz ist antiproportional zur Länge des Instrumentes.

Die Tonhöhenänderung erfolgt durch den Zug, mit dem man sieben verschiedene Lagen (chromatisch) erreicht. Dadurch verlängert man die effektive Länge des Instrumentes, so dass der Ton tiefer wird. Durch schnelleres Vibrieren der Lippen werden höherere Naturtöne hervorgebracht, die durch den Zug stufenlos erniedrigt werden können. So ist es möglich, von einer Tonhöhe zu einer anderen zu "gleiten", also Glissandi zu spielen. Von dieser Möglichkeit wird vor allem im Jazz Gebrauch gemacht.

Datei:Vent Posaune.jpg
Ventilbassposaune um 1850/60

Ventilposaune

Bei der Ventilposaune wird die Chromatik, wie bei der Trompete, mit drei Ventilen erreicht, die den Grundton um einen halben, einen ganzen oder eineinhalb Töne, kombiniert entsprechende Summen, erniedrigen. Anordnung heute meist 1, 1/2, 1 1/2.

Auch Zugposaunen werden mit Ventilen ausgestattet: Viele Posaunen haben ein Quartventil um bestimmte Intervalle oder tiefere Töne (Kontra-H – E) einfacher spielen zu können.

Stimmlagen

Zugosaunen gibt es in verschiedenen Größen:

  • Sopran- oder Diskantposaune: (sehr selten und schwierig), Stimmung in B
  • Altposaune: Stimmung in Es, Tonumfang A-es2
  • Tenorposaune: Stimmung in C, Tonumfang E-d2, mit Quartventil C-d2, + Pedaltöne KontraB-KontraE
  • Tenor-Bassposaune (weite Mensur, manchmal mit Quartventil): Stimmung B/F
  • Bassposaune: Stimmung in B (Quart- und Quintventil) B/F/Es od. D
  • Kontrabassposaune: Stimmung in F. (Sekund- und Quintventil)

Der Tonumfang in der Höhe ist weitgehend vom Können des Spielers abhängig.

Die Varianten unterscheiden sich durch die Gesamtlänge und durch den Rohrdurchmesser (Mensur) und die Größe des Schallbechers. Die verbreitetste Stimmung ist die der Tenorposaune, die im heutigen Sprachgebrauch als Bassposaune bezeichneten Instrumente sind eigentlich Tenor-Bassposaunen mit zwei Ventilen. Echte Bassposaunen werden eher selten verwendet.

Geschichte

Zwar wird es bereits in der Bibel als jobel, schofar bzw. keren (eigentlich Widderhorn) erwähnt, dabei handelte es sich aber um allgemein Blasinstrumente. Erst durch die Bibelübersetzung Luthers wurden aus den "tubae" die "Posaunen" von Jericho.

Die Posaune entstand in ihrer jetzigen Form bereits um 1450 in Burgund als Weiterentwicklung der Zugtrompete und ist neben der Violine eines der ältesten, vollchromatisch spielbaren Orchersterinstrumente.

Weil eine Trompete (Tromba) mit dem Grundton b und der Länge von ca.1,60m eher unhandlich ist, wurden die Instrumente beispielsweise in S-Form gebogen, auch gerollt oder in Brezelform hergestellt. Das untere Kniestück der gebogenen Trompete wurde zur Tonkorrektur beweglich gestaltet, daraus entwickelte sich der Zug der ca. 2,60m langen großen Trompete (Trombone ist die italienische Vergrößerungsform von Tromba). Der deutsche Name entwickelte sich aus der altfranzösischen Bezeichnung "buisine" über das mittelhochdeutsche "Busine" zu seiner heute gängigen Form.